Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wird zurzeit der Prozess gegen drei mutmaßliche Helfer der Terrorvereinigung Islamischer Staat verhandelt. Foto: dpa

Der Hauptangeklagte im Stuttgarter Terrorprozess hat vorgegeben, nach Syrien gegangen zu sein, um humanitäre Arbeit zu leisten. Dabei sei er in ein militärisches Trainingslager der Terrorvereinigung Islamischer Staat gebracht worden und habe sich nicht getraut, etwas zu sagen.

Stuttgart - Der Hauptangeklagte im Stuttgarter Terrorprozess ist nach eigener Darstellung aus humanitären Gründen nach Syrien gereist. Nach seiner Ankunft sei er unfreiwillig in ein militärisches Trainingslager gebracht worden, sagte der 24-jährige Ismail I. am Mittwoch vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht. „Ich hatte die Hosen voll.“

In den drei Wochen auf der Militärbasis sei er vor allem zum „Küchendienst verdonnert worden“. Ihm wird Unterstützung und Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen.

Laut Anklage hat der 24-Jährige Wachdienste absolviert und soll bei Aleppo an einem Häuserkampf gegen Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad beteiligt gewesen sein. Ob und wie Ismail I. mit dem IS in Verbindung steht, ist aber noch unklar.

Auch sein 34-jähriger Bruder und ein weiterer Mitangeklagter (38) müssen sich wegen Unterstützung des IS vor Gericht verantworten. Sie sollen den 24-Jährigen nach seiner Rückkehr nach Deutschland bei der Beschaffung von Ausrüstung für die Kämpfer unterstützt haben.