Der Gemeinderat von Winnenden berät am Dienstag, 24. September über die Millionenklage gegen die Eltern des Amokläufers Tim K. 9,4 Millionen Euro fordert die Stadt im Rems-Murr-Kreis für die Folgekosten der Gewalttat vor mehr als vier Jahren. Foto: dpa

Der Gemeinderat von Winnenden berät am 24. September über die Millionenklage gegen die Eltern des Amokläufers Tim K. 9,4 Millionen Euro fordert die Stadt im Rems-Murr-Kreis für die Folgekosten der Gewalttat vor mehr als vier Jahren.

Winnenden - Der Gemeinderat von Winnenden berät am Dienstag, 24. September über die Millionenklage gegen die Eltern des Amokläufers Tim K. 9,4 Millionen Euro fordert die Stadt im Rems-Murr-Kreis für die Folgekosten der Gewalttat vor mehr als vier Jahren. Am 11. März 2009 hatte der 17-Jährige in Winnenden sowie in Wendlingen bei Esslingen ein Blutbad angerichtet. Mit der Waffe seines Vaters erschoss er 15 Menschen und sich selbst. Winnendens Hauptamtsleiter Peter Holub geht davon aus, dass sich der Gemeinderat für die Klage aussprechen wird.

Verhandelt wird nicht-öffentlich, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Thema werde auch sein, wie Winnenden mit seinen Ansprüchen gegenüber der Versicherung des Vaters von Tim K. umgeht. Vor rund einem Monat hatte Hulob angekündigt, die Stadt wolle zurückstehen und den Hinterbliebenen der Opfer Vorrang einräumen. Grund ist, dass aus dem Zwei-Millionen-Topf für Personenschäden längst nicht alle Forderungen beglichen werden können. Die Stadt streitet allerdings auch noch mit der Versicherung darüber, ob ihre Ansprüche vielleicht aus dem eine Million Euro großen Topf für Sachschäden beglichen werden.

In einem Strafprozess war der Vater des Amokläufers wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte die Tatwaffe unverschlossen im Schrank aufbewahrt. Vor dem Landgericht Stuttgart sind mindestens sechs Schadenersatzklagen von Privatpersonen in Gesamthöhe von mehreren Hunderttausend Euro anhängig.