Amina Ousman-Daouda zeigt im Kulturkabinett ihre Fotografien und stellt ihr Buch vor. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das Kulturkabinett (KkT) lädt zur Ausstellung „Black is Beautiful“ ein. Künstlerin Amina Ousman-Daouda zeigt ab 11. März ihre Fotografien und stellt ihr Buch vor.

Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus präsentiert die 32-jährige Stuttgarterin Amina Ousman-Daouda ihre Arbeiten im Kulturkabinett (Kkt) in Bad Cannstatt. Der Auslöser für ihr Engagement gegen Rassismus war der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Er starb im Mai 2020 während seiner Festnahme in Minneapolis. In Stuttgart gab es daraufhin am 6. Juni 2020 eine große „Silent Demo“, an der auch Ousman-Daouda teilgenommen hatte. „Fast 10 000 Menschen waren dabei“, sagt sie. Es sei ein sehr bewegender Tag gewesen, der ihr noch einmal deutlich machte, wie stark gerade auch junge Schwarze nach wie vor mit rassistischen Erfahrungen zu kämpfen haben. Sie wollte danach in Stuttgart etwas Ermutigendes tun, das einen positiven Mehrwert hat. Es habe sich viel getan seit der Zeit. „Es gab davor keine richtige Community. Jetzt sind wir eine große Gemeinschaft und unterstützen uns gegenseitig“, berichtet Ousman-Daouda, die seit Oktober 2023 im Kkt arbeitet.

Die 32-Jährige ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Ihre Mutter kommt aus der Landeshauptstadt, ihr Vater aus dem westafrikanischen Land Niger, wo auch noch ein großer Teil der Familie lebt.

300-seitiges Buch „Black is Beautiful“ mit 48 Porträts

Ousman-Daouda hat in Pforzheim an der Hochschule für Gestaltung Visuelle Kommunikation studiert und bevor sie ins Kkt kam, arbeitete sie in einer PR-Agentur in Bad Cannstatt. Die Künstlerin fotografiert schon seit vielen Jahren mit einer Spiegelreflexkamera. „Ich fotografiere lieber andere, als selbst fotografiert zu werden“, sagt sie. Das Ergebnis ist ein 300-seitiges Buch, das sie mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne verwirklichen konnte. Das Buch heißt „Black is Beautiful“. 48 Menschen aus Stuttgart und der Region hat sie fotografiert und vorgestellt, ihnen einen Fragenkatalog gegeben über Schönheit und Vorurteile. Sie äußern sich etwa auf die Frage: „Was sollten Menschen viel mehr an dir wahrnehmen, anstelle deiner Hautfarbe?“ Der Stuttgarter Louis beispielsweise sagt, er wünsche sich, dass an ihm mehr der Charakter als das Aussehen wahrgenommen werde.

Auch Podcast-Projekt für eine diskriminierungsfreiere Stadt

Schönheit ist für Ousman-Daouda die „subjektive Wahrnehmung, die einen anzieht“. Sie findet alle Menschen, die sie charakterlich beeindrucken, schön. Sie führt das Projekt weiter, auch mittels eines Podcasts auf Spotify unter dem Titel „Black is Beautiful – Safe Space“. Dabei gehe es auch darum, was man verbessern könne, für eine diskriminierungsfreiere Stadt. Dass das Thema auch angesichts des Erstarkens der AfD einmal so aktuell wie heute wird, hätte sie nicht gedacht.

Gewinnerin von Germany’s Next Top Model 2018 dabei

Die Autorin hat auch die ehemalige Gewinnerin von Germany‘s Next Top Model 2018 Oluwatoniloba Dreher-Adenuga fotografiert und befragt. Diese hat sich gefragt: „Warum bin ich denn weniger Deutsch, als jemand, der eine andere Hautfarbe hat als ich, aber im selben Jahr, in derselben Stadt geboren ist, zur selben Schule gegangen ist, oder dieselben Sachen erlebt hat, wie ich?“

Die Ausstellung ist vom 11. bis 24. März im Kkt, Kissinger Straße 66A, zu sehen und kann unter anderem nach Anmeldung (Telefon 56 30 34) montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Die Vernissage beginnt am Freitag, 15. März, um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.