Die Stadt kauft neue Lichterketten. Sie können auch beim Krautfest eingesetzt werden und leuchten dann grün. Foto: Stadt L.-E.

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen schafft für circa 100 000 Euro eine neue Adventsbeleuchtung an. Sie wird multifunktional nutzbar sein und auch zum Krautfest leuchten.

Leinfelden-Echterdingen - In genau fünf Monaten ist Weihnachten. Deshalb ist es höchste Zeit, dass die Stadt Leinfelden-Echterdingen in die Gänge kommt und eine neue Weihnachtsbeleuchtung für die Hauptstraßen in den Stadtteilen bestellt. Die Reste der alten – die Illumination musste zuletzt wegen Defekten schon deutlich reduziert werden – ist nämlich im Januar auf den Müll gewandert. Gerade noch rechtzeitig hat der zuständige Gemeinderatsausschuss am Dienstag dieser Woche die Kurve gekriegt und etwa 106 000 Euro für die Anschaffung neuer Lichterketten und Leuchtelemente freigegeben.

Vor weiteren Verzögerungen, die eine Folge der von SPD-Stadtrat Jens Zellmer zunächst geforderten Fixierung von Sponsorengeldern gewesen wären, hatte Bürgermeister Alexander Ludwig eindringlich gewarnt: „Wenn wir die Beleuchtung für 2014 wollen, müssen wir jetzt ausschreiben – oder noch mal ein Jahr warten.“ Dann wäre es heuer zur Weihnachtszeit ziemlich düster geworden in der Großen Kreisstadt. Der Ausschuss gab sich schließlich mit dem Versprechen Ludwigs zufrieden, dass sich „die Verwaltung intensiv um Sponsorengelder bemühen wird“.

Zwei Jahre Vorlauf

Damit ist nach zwei Jahren ein Thema vom Tisch, das in einer Arbeitsgruppe intensiv beraten worden ist. Herausgekommen ist nach Diskussionen und Ortsbesichtigungen ein Konzept mit Girlanden, die über die Straßen gespannt werden, Schweifsternen an Straßenlaternen und in den Stadtfarben blau und gelb leuchtenden Kugeln, die an markanten Punkten wie den S-Bahnhöfen hängen sollen.

Während die Kommission, besetzt mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Stadträten, BDS-Mitgliedern und Anbietern von Weihnachtsbeleuchtung, eine einstimmige Empfehlung für die Ersatzbeschaffung gab, nahmen einzelne Ausschussmitglieder die Angelegenheit nicht gänzlich unkritisch hin. So wunderte sich Stadrätin Sabine Onayli (LE-Bürger/FDP-Fraktion) dar-über, dass man für die Besichtigung von Weihnachtsbeleuchtung „bis nach Innsbruck gefahren“ sei, es aber zum Thema Bürgerbeteiligung keine Bereitschaft für eine Fahrt nach Heidelberg gebe. Ihrer Kollegin Beatrix Hess (Freie Wähler) gefielen die blau-gelben Kugeln überhaupt nicht: „Das hat mit Weihnachten nichts zu tun.“

LED-Technik dämpft Stromkosten

Die nun bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossenen Ausgaben liegen um etwa 5000 Euro über dem Haushaltsplan. Die Mehrkosten resultieren aus einem Nebeneffekt: In die Leuchtgirlanden soll eine grüne Lichtschnur eingeflochten werden. Diese würde zum Krautfest eingeschaltet. Das ist möglich, weil die Girlanden das ganze Jahr über hängen bleiben, was Montagekosten in Höhe von 6000 Euro pro Jahr einspart. Die moderne LED-Technik soll sich auch deutlich kostendämpfend beim Stromverbrauch bemerkbar machen. Für Hausbesitzer will die Stadt 2015 ein Förderprogramm zur Umstellung der Giebelbeleuchtungen ausarbeiten.