Dank eines blendend aufgelegten Vedad Ibisevic (hinten, mit Martin Harnik), der drei Mal trifft, kann der VfB Stuttgart seinen dritten Bundesliga-Heimsieg gegen Schalke 04 klar machen. Foto: dpa

Dank eines blendend aufgelegten Vedad Ibisevic, der drei Mal trifft, kann der VfB Stuttgart seinen dritten Bundesliga-Heimsieg klar machen. Das Spiel endet mit einer roten Karte gegen Sakai.

Stuttgart - Vedad Ibisevic hat die Anhänger des VfB Stuttgart nach der Europa-League-Blamage gegen Molde versöhnt. Gegen Schalke 04 traf der Stürmer am Samstagnachmittag in der Mercedes-Benz-Arena zum 3:1 (2:1)-Endstand.

Mit seinem Dreierpack stürzte Ibisevic die Königsblauen in die Krise und setzte sich selbst an die Spitze der Torjägerliste in der Bundesliga. Stuttgart hat nach dem verdienten Dreier wie auch Schalke 25 Zähler auf dem Konto und rangiert dicht hinter dem direkten Kontrahenten auf einem Europa-League-Rang.

Ibisevic hat zehn Saisontore auf dem Konto

Torjäger Ibisevic war vor 55.880 Zuschauern gleich dreimal erfolgreich (2. Minute, 38./Foulelfmeter, 61.) und hat jetzt zehn Saisontore auf der Habenseite. Damit lässt er Stefan Kießling von Bayer Leverkusen genauso hinter sich wie Thomas Müller oder Mario Mandzukic vom FC Bayern München.

„Ich freue mich riesig, dass es momentan so läuft“, meinte ein glücklicher Ibisevic. Sein Gegenpart Klaas-Jan Huntelaar war hingegen kaum zu sehen. „Stuttgart wirkte spritziger und leidenschaftlicher“, bilanzierte Schalkes Manager Horst Heldt.

Ciprian Marica (12.) hatte den zwischenzeitlichen Schalker Ausgleich erzielt. In einer am Ende hitzigen Partie mussten Gotoku Sakai (67.) und Jermaine Jones (73.) jeweils mit Rot wegen grober Fouls vorzeitig zum Duschen.

Mit der Doppelspitze Marica/Klaas-Jan Huntelaar wollte Schalke-Trainer Huub Stevens, der Jefferson Farfan (Sprunggelenk) gar nicht erst in den Kader berief, die Negativserie von zuletzt drei Auswärtsniederlagen beenden. VfB-Coach Bruno Labbadia musste angesichts seiner Personalprobleme viermal rotieren.

Hildebrand gegen Ibisevic chancenlos

Nur knapp 43 Stunden nach dem 0:1 gegen Molde FK in der Europa League erwischte Stuttgart einen Start nach Maß. Nach feiner Kombination über die linke Seite versenkte Torjäger Ibisevic eine Vorlage von Ibrahima Traoré. Der ehemalige VfB-Keeper Timo Hildebrand, der erstmals eine Partie gegen seinen früheren Club bestritt, war beim achten Ligator von Ibisevic chancenlos.

Und was machte Schalke? Kontern. Der ehemalige VfB-Stürmer Marica schlich sich hinter dem Rücken von Verteidiger Georg Niedermeier weg und markierte nach einem Pass von Jones den Ausgleich. Es war das erste Ligasaisontor des Rumänen.

Stuttgart kam danach aus dem Tritt und leistete sich in seinem 26. Pflichtspiel immer wieder Unkonzentriertheiten. Lewis Holtby und Julian Draxler trieben die Gäste immer wieder an. Von dem Rückenwind aus zwei Ligasiegen in Serie war beim VfB nun nichts zu sehen.

Nach der Pause sind die Stuttgarter stärker

Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten berappelte sich der Meister von 2007 wieder. Nach einem vermeintlichen Rempler von Christian Fuchs gegen Christian Gentner entschied Referee Felix Zwayer auf Strafstoß. Ibisevic verwandelte wieder locker. Fast im direkten Gegenzug verpasste Draxler (40.) aus wenigen Metern - ebenso wie Martin Harnik (45.+1) für den VfB.

Nach der Pause blieben die wacheren Stuttgarter am Drücker. Vor allem Raphael Holzhauser belebte die linke Seite. Der Youngster scheiterte nach einem beherzten Sololauf erst an Hildebrand, dann staubte jedoch erneut Ibisevic ab. Brisanz erhielt die Partie zusätzlich wegen der Roten Karten gegen Sakai (Foul an Holtby) und Jones (Foul an Traoré). Labbadia bilanzierte nach der starken Vorstellung: „Das war für mich ein Sensationssieg.“