Der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt bleiben in der Fußball-Bundesliga Mittelmaß. Beim 1:1 am Sonntag wurde es erst ganz zum Schluss noch spannend. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt bleiben in der Fußball-Bundesliga Mittelmaß. Beim 1:1 am Sonntag wurde es ganz zum Schluss noch spannend: VfB-Angreifer Vedad Ibisevic verschoss einen Elfmeter.

Stuttgart - Nach seinem verschossenen Elfmeter in der Nachspielzeit trottete Vedad Ibisevic frustriert vom Rasen, auch die vielen Schulterklopfer konnten ihn nicht trösten. Beim 1:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt hatte der Torjäger des VfB Stuttgart mit seinem Fehlschuss den dritten Bundesliga-Sieg in Serie für die Schwaben und ihren neuen Trainer Thomas Schneider verschenkt. Die Hessen, denen drei Tage nach ihrem fulminanten Comeback im Fußball-Europacup der Glanz fehlte, waren am Sonntag vor 44.810 Zuschauern in der 14. Minute durch Marco Russ in Führung gegangen. Timo Werner (16.) sorgte als jüngster Torschütze der Stuttgarter Liga-Geschichte im Alter von 17 Jahren und 200 Tagen für das Remis. Der VfB ist damit Zwölfter, die Eintracht rangiert auf Platz 13.

„Kein Vorwurf an Vedo, er hat das Risiko genommen und dann muss man auch mal damit rechnen, dass er daneben geht“, sagte VfB-Trainer Schneider. „Natürlich unglücklich, wie es gelaufen ist. Aber so ist es vielleicht leistungsgerechter“, meinte VfB-Kapitän Christian Gentner im TV-Sender Sky. „Wir haben 75 Minuten sehr guten Fußball gespielt. Am Ende hätten wir uns fast noch um den verdienten Lohn gebracht“, bilanzierte Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

In ihren werbefreien Traditionstrikots wollten die Stuttgarter zum 120. Vereins-Geburtstag an gute alte Zeiten anknüpfen, präsentierten sich aber zunächst defensiv ungeordnet. Die Gäste begannen mit dem Schwung des 3:0-Erfolgs gegen Girondins Bordeaux in der Europa League. Schon nach sechs Minuten scheiterte Johannes Flum mit einer Direktabnahme, die von Daniel Schwaab noch zur Ecke abgefälscht wurde. Sieben Minuten später nutzte die Eintracht dann die erneute Unordnung in der VfB-Abwehr, als Russ im Getümmel aus vier Metern traf.

Beiden Mannschaften fehlte eine ordnende Hand

Umgehend verstärkten die Hausherren ihre Bemühungen und wurden schnell belohnt. Martin Harnik, der für den am Knie verletzten Moritz Leitner in der Startelf stand, kam zunächst mit einem Flachschuss nicht an Frankfurts Keeper Kevin Trapp vorbei (15.). Doch nur wenige Sekunden später stand Youngster Werner nach einer Ecke von Alexandru Maxim genau richtig und war per Kopf erfolgreich. „Was Schöneres gibt es nicht“, schwärmte Werner.

Wer nun auf ein weiteres Offensiv-Spektakel gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Vieles blieb Stückwerk, bei beiden Mannschaften fehlte eine ordnende Hand in der Zentrale.

Auch nach der Pause wurde es kaum besser, wieder hatten die Hessen die ersten Gelegenheiten. Stefan Aigners Kopfball griff sich VfB-Schlussmann Sven Ulreich im Nachfassen (47.). Kurz darauf vergab Vaclav Kadlec die dicke Chance zur erneuten Führung, als er nach Aigners Flanke den Ball im Rutschen nicht aufs Tor bringen konnte (55.). Zehn Minuten später setzte Aigner nach schönem Diagonalpass von Constant Djakpa die Kugel knapp neben das Tor.

Dann folgte ein echter Aufreger für die Gastgeber: Maxim hatte nach Harniks Vorlage getroffen, doch Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin gab das Tor nicht - eine vertretbare Entscheidung. Ibisevic stand direkt vor Trapp im Abseits. Danach verflachte die Partie erneut. Djakpa und Russ versuchten es mit Fernschüssen - ohne Erfolg. In der Schlussminute entschied Zwayer dann auf Strafstoß, weil Sebastian Rode den eingewechselten Ibrahima Traore gefoult hatte. Doch Ibisevic schoss klar daneben.

 Der VfB Stuttgart hat in dieser Aufstellung gespielt: Ulreich - Sakai , Schwaab , Rüdiger , Boka (72. Rausch) - Gentner , Kvist - Harnik , Timo Werner (69. Traoré) - Maxim (91. Cacau) - Ibisevic