Legen Sie das Handy auch mal weg. Foto: Svittlana / shutterstock.com

Social-Media-Detox: Eine Abstinenz von den sozialen Medien. Was dahintersteckt und wie Sie loslegen, erfahren Sie hier.

Social-Media-Detox heißt wörtlich übersetzt, sich von den sozialen Medien zu entgiften. Man legt eine bestimmte Dauer fest, in der man weder postet, liket oder passiv scrollt. Die Entgiftung stellt also eine Auszeit vom Online-Dasein dar. Wie diese Abstinenz aussehen könnte, lesen Sie unten.

Weniger Zeit auf Social Media verbringen

Hier sind 10 Tipps, die Ihnen dabei helfen können, die Social-Media-Entgiftung angenehmer zu gestalten. Natürlich können Sie die Online-Kur nach Ihren eigenen Regeln aufsetzen. Dies sind nur Anregungen.

Tipps für die Auszeit

Hinweise

1. Das „Warum“ kennen

Bevor Sie mit dem Social-Media-Detox starten, machen Sie sich klar, warum Sie die Auszeit nehmen. Besinnen Sie sich während der Abstinenz immer wieder auf Ihr „Warum“.

2. Regeln festlegen

Legen Sie für Ihre Abstinenz von Social Media klare Regeln zur Dauer, den Grundsätzen und den Verstößen fest, um nicht vom Weg abzukommen.

3. Nicht nur ausloggen

Für die Auszeit ist es sinnvoll, die Apps zu deinstallieren oder zu löschen. So kommen Sie nicht in Versuchung.

4. Passwort ändern

Wenn es Ihnen schwerfällt, Social Media fernzubleiben, lassen Sie eine Vertrauensperson die Passwörter Ihrer Kanäle ändern.

5. Sinnvolle Alternativen finden

Während der Social-Media-Abstinenz brauchen Sie sinnvolle Alternativen zum Scrollen. Überlegen Sie bereits im Vorfeld, wie Sie die Zeit gut nutzen.

6. Gadgets nutzen

Gerade am Anfang ist das Bedürfnis, nach dem Handy zu greifen, groß. Hier können Gadgets wie Stressbälle helfen, die Hände abzulenken.

7. Kontakte pflegen

Halten Sie Ihre sozialen Kontakte aufrecht, indem Sie Freunde und Bekannte im echten Leben treffen oder mit diesen telefonieren.

8. Mit Freunden entgiften

Gehen Sie die Herausforderung gemeinsam mit anderen an oder machen Sie eine Wette daraus. So sind Sie nicht nur sich selbst Rechenschaft schuldig.

9. Vorsicht vor Ersatzhandlungen

Es bringt nichts, von Social Media zu entgiften, wenn Sie dafür ständig auf WhatsApp unterwegs sind. Suchen Sie nach sinnvollen Alternativen weg vom Bildschirm.

10. Graduell reduzieren

Falls Ihnen die volle Abstinenz zu hart erscheint, begrenzen Sie Ihren Social-Media-Konsum auf bestimmte Zeitfenster Ihres Tages.

Wissen, warum Sie detoxen wollen

Wie oben bereits erwähnt, ist es hilfreich, sich seines eigenen Verhaltens bewusst zu werden und dieses zu hinterfragen. Hier können Fragen wie „Warum verbringe ich so viel Zeit auf Social Media?“ oder „Wie fühle ich mich, wenn ich durch die Apps scrolle?“ hilfreich sein. Definieren Sie für sich selbst, weshalb Sie es für angebracht halten, eine Auszeit von den sozialen Medien zu nehmen. Dies kann nicht nur hilfreich für das Detox sein, sondern auch für den langfristigen Umgang mit den Plattformen wertvolle Erkenntnisse liefern.

Stellen Sie Regeln für das Social-Media-Entgiften auf

Wenn Sie den Schritt gehen und für eine bestimmte Zeit komplett auf die Nutzung sozialer Medien verzichten, sollten Sie klare Regeln definieren. Ansonsten kann es schnell passieren, dass Sie sich Ausnahmen genehmigen und das Experiment hinfällig wird. Legen Sie im Vorfeld die Dauer und die Grundsätze für den Umgang mit den sozialen Medien während dieser Zeit fest. Notieren Sie sich die Regeln am besten, damit Sie sie nicht vergessen und aufweichen.

Für die Zeit des Detox die Apps deinstallieren

Um die Versuchung zu reduzieren, doch einen Blick in Ihre Profile zu werfen, sollten Sie die Apps während Ihrer Abstinenz von Ihrem Smartphone löschen. Im Browser am PC können Sie die einzelnen Seiten für die Zeit des Detox sperren.

Funktioniert nicht? Dann Passwort ändern!

Wenn Sie der Meinung sind, dass das Rückfallrisiko durch das bloße Löschen der Apps oder Sperren der Seiten zu groß ist, können Sie eine Vertrauensperson Ihrer Wahl bitten, die Passwörter für Sie zu ändern. So haben Sie gar nicht erst die Chance, während Ihres Social-Media-Detox zu schummeln.

Finden Sie sinnvolle Beschäftigungen

Egal, wie intensiv Sie Social Media aktuell nutzen, bei einem Detox schaufeln Sie immer Zeit frei. Und diese neu gefundene Freizeit will natürlich mit konstruktiven Aktivitäten gefüllt werden. Überlegen Sie sich bereits vor Ihrer Auszeit, wie Sie das Beste daraus machen können. Probieren Sie neue Hobbys aus, vereinbaren Sie Treffen mit Freunden oder treiben Sie Sport.

Kleine Helfer einsetzen

Vermutlich werden Sie zu Beginn Ihres Social-Media-Detox öfter mal das Bedürfnis verspüren, nach Ihrem Smartphone zu greifen, um durch die Plattformen zu scrollen. Wenn Sie das Verlangen spüren, können Sie statt Ihres Handys einen Stressball in die Hand nehmen (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Drücken und quetschen Sie den kleinen Ball, bis das Verlangen nachgelassen hat.

Mehr im echten Leben unterwegs sein

Die Grundidee von sozialen Netzwerken war es einst, Menschen miteinander zu verbinden. Während Sie auf die Teilnahme an den Plattformen verzichten, können Sie zu diesem Ursprungsideal der Apps zurückkehren und Beziehungen zu Freunden und Verwandten im echten Leben pflegen.

Social-Media-Detox gemeinsam durchziehen

Projekte wie eine Entgiftung von den sozialen Medien lassen sich meist besser durchhalten, wenn sie gemeinsam mit Freunden begonnen werden. Suchen Sie sich ein oder zwei Partner, die ebenfalls Lust auf das Experiment haben und motivieren Sie sich gegenseitig, es zu beenden.

Vorsicht vor Ersatzhandlungen

Der Verzicht auf die sozialen Medien kann eine verstärkte Nutzung anderer Medien nach sich ziehen. Möglicherweise verlagert sich der Konsum hin zu Games oder dem klassischen Fernsehen. Oder man ist vermehrt auf WhatsApp oder YouTube unterwegs, je nachdem, welche Regeln man sich für das Social-Media-Detox gesetzt hat.

Stückweise den Konsum einschränken

Ein kompletter Verzicht auf Social Media von jetzt auf gleich kann ganz schön hart sein. Eventuell fällt es Ihnen leichter, die Nutzung Stück für Stück zurückzufahren. So könnten Sie zum Beispiel bestimmte Zeitfenster festlegen, in denen Sie Social Media nutzen.

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Wie lange sollte das Social-Media-Detox dauern?

Es gibt nicht DIE richtige Dauer für eine Social-Media-Kur. Die Studienlage zu den Effekten solcher digitalen Entgiftungen ist noch sehr dünn. Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, wie lange eine Abstinenz dauern sollte. Es liegt also in Ihrem Ermessen, eine geeignete Zeitspanne festzulegen. Viele Menschen entscheiden sich direkt für eine einmonatige Social-Media-Abstinenz, während andere sich mit drei Tagen erst einmal langsam herantasten. Auch ein Wochenende könnte als Test für das Fernbleiben aus den sozialen Medien genutzt werden.

Vor der Auszeit ist nach der Auszeit

Wenn Sie an einem Punkt sind, an dem Sie merken, dass Ihnen Social Media nicht guttut, kann eine Auszeit durchaus hilfreich sein. Oftmals kann es dann aber passieren, dass man nach der Abstinenz in ein regelrechtes Gelage verfällt. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, eine Strategie zu entwickeln, um die Zeit auf den Plattformen generell zu reduzieren.

Man könnte zum Beispiel die Social-Media-Nutzung auf ein enges Zeitfenster einmal am Tag beschränken, also zum Beispiel auf eine Viertelstunde am Abend. Hierbei können im Handy oder mithilfe einer App auch Zeitnutzungsregeln für die einzelnen Plattformen vorgegeben werden, sodass man sich selbst nicht belügt.

Darüber hinaus könnten Sie die Apps dauerhaft vom Handy löschen und sie nur noch im Browser benutzen, um die Eintrittsschwelle zu erhöhen. Auch die Reduzierung auf ein oder zwei Apps kann Sie dabei unterstützen, insgesamt weniger Zeit auf den sozialen Netzwerken zu verbringen.

Zu guter Letzt bliebe noch die Möglichkeit, die Erfahrung der Netzwerke mehr nach Ihren Vorlieben zu gestalten. Hinterfragen Sie die positiven und negativen Aspekte der einzelnen Apps und versuchen Sie, mehr von den positiven Eigenschaften hervorzuheben. Zum Beispiel könnten Sie nur Freunden und Familie folgen. Reduzierung kann hier für weniger Überforderung sorgen.