Anfang des Jahres hatte ein Subunternehmer der Telekom die Kabel schon in das Untergeschoss des Hauses gelegt Foto: dpa//Sina Schuldt

Ein Höpfigheimer wundert sich, dass die Telekom das Kabel nicht in seine Wohnung legen will. Dabei ist das Sechs-Familien-Haus bereits an das Glasfasernetz angeschlossen worden.

Manfred Kopp glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. „Ihr Gebäude kann nicht an das Glasfasernetz angeschlossen werden“, stand vor kurzem in einer E-Mail der Telekom. Dabei war das Gebäude in der Schwalbenstraße in Höpfigheim bereits an das Glasfasernetz angeschlossen – Anfang des Jahres hatte eine Baufirma als Subunternehmer der Telekom die Glasfaserkabel bis ins Untergeschoss des Sechs-Familien-Hauses gelegt. In seiner Mail an die Telekom hatte Manfred Kopp lediglich abklären wollen, wie der Anschluss nunmehr in die Wohnung gelegt wird – darauf kam die obige Antwort, nach der der Höpfigheimer die Welt nicht mehr verstand. Auf zwei weitere Mail-Anfragen an das Bonner Telekommunikationsunternehmen bekam er gar keine Antwort mehr und wandte sich dann ein wenig ratlos an unsere Zeitung. „Die Telekom hatte im vergangenen Jahr massiv für den Glasfaseranschluss in Steinheim geworben und hat seit September alle Häuser, deren Eigentümer das beantragt hatten, ans Glasfasernetz angeschlossen“, berichtet er. Nachdem der Subunternehmer die Kabel ins Untergeschoss gelegt hatte, sei ein Telekom-Mitarbeiter bei ihm gewesen, um mit ihm über die Details des Anschlusses in die Wohnung zu sprechen, da dies durch die Telekom gemacht werden sollte.

Dem Vorschlag des Telekom-Mitarbeiters widersprochen

Dem Vorschlag des Telekom-Mitarbeiters, einen Kabelschacht durch die Wände zu legen, habe er allerdings widersprochen, da die Wohnung erst vor kurzem renoviert worden sei und nicht schon wieder Wände aufgerissen werden sollten. Der Mann habe sich mit alternativen Vorschlägen bei ihm melden wollen – stattdessen kam die Mail mit der Nachricht, das Gebäude könne nicht an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

„Das ist doch wirtschaftlich unsinnig. Warum wird das Gebäude ans Netz angeschlossen, aber dann werden die Kabel nicht in die Wohnung verlegt“, wundert sich Manfred Kopp, der ebenso wie zwei weitere Bewohner nach wie vor Interesse an einem Glasfaseranschluss hat.

Konzern-Pressesprecher bedauert

Telekom-Pressesprecher Stefan Barwieck bedauert, dass der Höpfigheimer keine Antwort auf seine letzten zwei Mails bekommen habe. Darüber hinaus sei in der Sache einiges schief gelaufen, so Barwieck. Die Wohnungsbegehung habe kein Telekom-Mitarbeiter gemacht, sondern ein Mitarbeiter des Subunternehmers. Da Manfred Kopp der Verlegung des Kabels durch einen Kanal in seiner Wohnung nicht zustimmen wollte, habe die Baufirma vermutlich den gesamten Auftrag für das Haus storniert. „Der Grund dafür war, dass das Glasfaserkabel aus dem Keller in die jeweilige Wohneinheit verlegt werden muss. Eine andere technische Lösung ist nicht möglich“, erläutert der Pressesprecher.

Es bestehe aber natürlich die Möglichkeit, den Auftrag von Manfred Kopp und der anderen beiden Interessenten aus dem Haus in der Schwalbenstraße wieder aufleben zu lassen. Darüber ist der Höpfigheimer sehr glücklich und hofft, keine weiteren Mails von der Telekom zu erhalten, die ihn ins Staunen versetzen.