Der Hausmeister Uwe Wenzel sagt ade. Seine Arbeit in Erdmannhausen hat er sehr geliebt. Foto: Werner Kuhnle

Uwe Wenzel, der Hausmeister der Halle auf der Schray, hat sich nach sieben Jahren verabschiedet.

Erdmannhausen - Es war so etwas wie die große Liebe auf beiden Seiten: Uwe Wenzel und Erdmannhausen. Er sagt „es war das beste, was für mich passieren konnte“. Und seitens aller Erdmannhäuser, die mit ihm zu tun hatten, dürfte es ganz ähnlich aussehen. Jetzt hat der Hausmeister der Halle auf der Schray ade gesagt. Für ihn und seine Frau Heike ging es am vergangenen Freitag zurück nach Senftenberg in Brandenburg – in die alte Heimat.

Uwe Wenzel, der auch das Feuerwehrgerätehaus, den Kindergarten Regenbogen und das Jugendhaus Calypso als Hausmeister betreute, geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es waren tolle sieben Jahre hier in Erdmannhausen und ich hätte das locker noch bis zur Rente durchziehen wollen“, sagt der 57-Jährige. „Doch es sollte halt so kommen.“ Der Betreiber einer Catering-Firma in Senftenberg, wo Uwe Wenzel schon früher mal gearbeitet hatte, rief ihn an und sagte: „Ich brauch‘ dich, komm zurück.“ Wenzel wird dort für Technik und Logistik zuständig sein und er musste nicht lang überlegen. Denn die Kinder und Enkel leben „da oben“, 530 Kilometer von Erdmannhausen entfernt. „Da fährt man nicht mal eben übers Wochenende hin“, sagt Uwe Wenzel und fügt an: „Man verpasst zu viel.“

Deshalb ging es nun mit Sack und Pack nach Senftenberg, wo eine neue Wohnung bezogen wird. Die vergangenen sieben Jahre lebten Uwe und Heike Wenzel in der Hausmeisterwohnung der Halle auf der Schray. Perfekt für den 57-Jährigen: „Einen kürzen Weg ins Geschäft kann man nicht haben“, sagt er lachend. Seinen Job als Hausmeister hat er geliebt. „Ich durfte mich komplett selbst organisieren und das Team, mit dem ich gearbeitet habe, war ein Traumteam.“ Die Zusammenarbeit mit den Vereinen – ob Turner, Musikverein oder wer auch immer – lobt er in den höchsten Tönen. „Das war immer toll und unkompliziert.“ Denn kompliziert könne er gar nicht gebrauchen, fügt er an. „Ich gehe gern auf Menschen zu“, das passte also alles.

Dass er die Zelte in Erdmannhausen abbricht, haben viele bedauert. „Aber wenn ich es ihnen erklärt habe, konnten sie es verstehen.“ Im Ort war Uwe Wenzel schon verwurzelt, sein Engagement und auch seine Holzarbeiten beliebt. Alles Mögliche hat er hobbymäßig aus Holz gefertigt, von Tieren über den Eiffelturm bis hin zu Schlepper, Stühlen, Tischen… Mitte vergangener Woche kam noch eine Dame zu Uwe Wenzel, die eine Bank haben wollte. „Leider zu spät“, bedauerte er.

Einen Nachfolger hat die Gemeinde bereits gefunden. Ali Abdelli wird nun in die Hausmeisterwohnung einziehen und die Aufgaben von Uwe Wenzel übernehmen. Ganz aus der Welt wollen Uwe und Heike Wenzel für die Erdmannhäuser übrigens nicht sein. „Wir kommen sicher auf Besuch“, betont er. Zum Straßenfest beispielsweise oder zum Hobbykünstlermarkt. Wir haben viele Freunde hier.“