Björn Kuglers Zeit auf der Bank beim SGV Murr endet wohl im Sommer. Foto: Baumann/r

Wintercheck:
Der SGV Murr hat den Kampf um einen der vorderen Plätze in der Kreisliga A1 noch nicht aufgegeben und startet die Rückrunde beim TSV Asperg.

Um einen süffisanten Spruch ist Björn Kugler eigentlich nie verlegen: „Kaum habe ich meinen Abschied im Sommer verkündet, kommen meine Spieler wieder ins Training“, witzelt der Coach der Fußballer des SGV Murr, für die am kommenden Sonntag mit der Auswärtspartie beim TSV Asperg die Rückrunde der Kreisliga A1 Enz-Murr beginnt.

Für Kugler wird es auf eigenen Wunsch die vorerst letzte Halbserie auf der Trainerbank sein. „Ich bin zwar nicht unbedingt ein hundertprozentiger Mensch, aber es müsste schon viel passieren, damit ich diesen Entschluss noch einmal revidiere“, sagt er und erklärt seine Beweggründe: „Mir geht es letztlich nicht anders als Jürgen Klopp – irgendwann ist man einfach müde. Und zuhause habe ich inzwischen vier kleine Kinder. Das kostet nun mal Energie.“ Das klingt einleuchtend.

Andererseits sagt Kugler aber auch: „Wenn ich sehe, dass die Dinge gut laufen und sich meine Arbeit lohnt, dann …“, lässt aber den Satz offen. Aktuell in der Wintervorbereitung räumt der Coach ein, sei genau dies sogar „in Ansätzen zu sehen“, denn die Testspiele überstand man ungeschlagen. „Das ist zwar manchmal ein schlechtes Omen, aber es läuft gerade wirklich gut. Man merkt einfach, dass wir eine richtig gute Qualität haben, wenn wir den kompletten Kader an den Start bringen“, sagt Kugler.

Verstärkung aus der Jugend und der zweiten Mannschaft

Das üppig besetzte Lazarett und die vielen Fehlzeiten aus dem Spätherbst scheinen jedenfalls Vergangenheit. „Wir trainieren momentan eigentlich immer mit 17 bis 19 Spielern“, freut er sich. Bis auf Stammkeeper Kevin Pollich, den nach wie vor die Wade zwickt, kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen. Externe Neuzugänge kamen zwar im Winter nicht hinzu, doch rückten mit Dennis Rosenecker aus der Zweiten und A-Junior Philipp Sossalla zwei Akteure auf, die dem Kader mehr Breite geben. Zudem ist vor allem Kapitän und Abwehrchef David Werner endlich wieder fit. Ins Rennen der Restsaison geht der Vorjahreszweite aus Murr als Tabellensechster. Acht Punkte liegt man hinter dem Führungsduo TSC Kornwestheim und Dersim Ludwigsburg, hat jedoch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

„Ich will unbedingt vermeiden, dass wir schon ganz früh nur noch um die Goldene Ananas spielen. Dass nach ganz vorne noch etwas geht, glaube ich aber eher nicht“, ist Kugler Realist, denn die beiden Spitzenteams haben bislang gegen den Rest der Liga kaum etwas liegen gelassen.

Vergleichen will er seine zum überwiegenden Teil aus Murrer Eigengewächsen bestehende Mannschaft ohnehin nicht mit den beiden ambitionierten Topteams, die mit vielen höherklassig erfahrenen Akteuren gespickt sind, um aufzusteigen. „Wir schauen da eher auf unsere Lokalrivalen SG Steinheim-Erdmannhausen und TSV Affalterbach. Mit denen messen wir uns und vor denen wollen wir am Saisonende liegen“, gibt Kugler die Marschroute vor.