Jan Reusch geht in seine fünfte Saison beim Drittligisten SV Kornwestheim und peilt Platz sechs an vor dem Spiel bei den Rhein-Neckar-Löwen II.
Es hat etwas gedauert, bis die Tinte unter der Vertragsverlängerung bis 2025 trocken war. Aber nicht etwa, weil Jan Reusch Zweifel hatte oder man sich im Verein nicht einig war. Keineswegs. „Nein, eigentlich war sehr schnell klar, dass ich hier weitermachen werden“, sagt der Spielemacher mit der Trikotnummer 8. Allerdings war in den vergangenen Monaten privat wie auch geschäftlich viel los im Hause Reusch. Da lag das gute Stück einige Zeit unangetastet herum.
Doch das hatte sehr gute Gründe. Ein Grund wird in gut zwei Wochen das Licht der Welt erblicken. Der 28-Jährige wird erstmalig Vater - da kann man natürlich vieles andere schon einmal vergessen. Zum anderen ist der SVK-Mittelmann beim Bundesligisten FrischAuf! Göppingen als Manager der digitalen Kommunikation stark eingespannt. Neben den Social-Media und Homepage-Aktivitäten hat Reusch auch die Pressearbeit in den Händen.
Es ist also sehr schwer den Lurchi einmal abseits jeglicher Handball-Aktivitäten zu erwischen. Vermutlich wird sich dies als Vater etwas ändern. Der Hauptgrund, weshalb Reusch nur ein Jahr verlängerte und nicht gleich zwei Jahre dranhängte. „Ich muss erst einmal schauen, wie alles läuft. Das wird eine neue ungewohnte Rolle für mich“, sagt Reusch. Außerdem fühlt er sich mit seinen 28 Jahren nicht mehr als der jüngste Spieler: „Ich komme in das Alter, wo man darüber nachdenkt, wie lange man das noch machen will und kann.“
Elementarer Leistungsträger
Jan Reusch kam zur Saison 2018/19 vom TV Neuhausen/Erms in die Salamanderstadt. Damals zählte er noch zu den Youngstern, heute zählt die Nummer 8 zu den Erfahrenen im Team. „Wenn man sich einen Spieler backen könnte, dann würde man sich einen Jan Reusch backen“, sagt Trainer Alexander Schurr. Der Coach ist voll des Lobes für seinen Spielmacher. Denn der 28-Jährige übernimmt auf dem Spielfeld viel Verantwortung. In der Rückraum Mitte liegt die Spielsteuerung in seinen Händen und Reusch ist damit Dreh- und Angelpunkt eines jeden Lurchi-Spiels. „Er ist ein elementarer Leistungsträger“, formuliert Schurr klar.
Und das ist Jan Reusch nicht nur bei den Partien, sondern auch im Training und abseits der Platte. „Ich möchte junge Spieler an die Hand nehmen und meine Erfahrungen weitergeben“, sagt der Mittelmann. Laut Lurchi-Coach setzt er auch dies bereits hervorragend um: „Im Training bringt es sich immer mit ein und ist ein absolutes Vorbild“, so Schurr. Eben ein vollkommener Teamplayer.
Coach und Team haben Rang sechs als Ziel
Viel besser könnte es für den Rückraumspieler aktuell nicht laufen, denn auch die Torgefahr des 28-Jährigen ist in dieser Spielzeit so hoch wie noch nie. „Er ist in bestechender Form“, sagt auch Schurr . Und diese Form könnte dem Drittliga-Team am Samstagabend in Östringen (20 3ß Uhr)) vielleicht zu zwei Punkten bei der Zweitbesetzung der Rhein-Neckar-Löwen verhelfen.
Denn um den gut ausgebildeten Löwen-Nachwuchs zu zähmen, müssen die Lurchis als Kollektiv gegen die individuelle Klasse der Bundesligareserve funktionieren. Im Hinspiel ist das der SVK-Truppe super gelungen. Mit 34:29 setzte sich die Schurr-Sieben zu Hause gekonnt durch. In dieser Woche hat sich das Ensemble intensiv vorbereitet und zeigt sich durch die letzten Heimsiege gestärkt und selbstbewusst. „Wir möchten gerne Tabellenplatz sechs erreichen und mit einem Sieg wäre es ein Schritt in die richtige Richtung“, sagen unisono Jan Reusch und Alexander Schurr. Samstagabend gegen 21:30 Uhr wird klar sein, ob der Schritt gelungen ist.