Das neue und das alte TSG-Team: Michael Bokelmann, Eşref Özdede, Sabrina Schuh, Peter Magg, Sonja Wagner, Ulrich Hammerle und Werner Siegele Foto: avanti/Ralf Poller

Bei der Mitgliederversammlung der TSG Steinheim gibt es einen umfassenden Wechsel. Trotz 250  Mitgliedern weniger bleibt die Finanzsituation aber stabil.

Wenn ein Vereinsvorstand vor der Mitgliederversammlung geschlossen seinen Rücktritt ankündigt, verheißt das meist nichts Gutes und verspricht in vielen Fällen einen turbulenten, kontroversen und oft emotional aufgeladenen Sitzungsverlauf. Genau solch ein Führungswechsel war beim Turn-, Sport- und Gesangsverein Steinheim angekündigt. Immerhin war Ulrich Hammerle seit 17 Jahren geschäftsführender Vorstand, seine beiden Kollegen Peter Magg und Werner Siegele seit 2009 und 2012 im Team dabei. Aber wer erwähnte Misstöne bei der Versammlung am Freitagabend erwartet hatte, der wurde enttäuscht.

Der Vorstand hatte für Nachfolger gesorgt

Noch-Vorstand Hammerle begrüßte zu Beginn direkt am Eingang jedes Mitglied persönlich mit Handschlag und tauschte ein paar persönliche Worte aus. Seit 2007 lenkt Hammerle die Vereinsgeschicke zusammen mit seinem Vorstandsteam. „Zeit für Neue und Neues“, umschrieb der Routinier den brisanten Tagesordnungspunkt und lieferte zugleich den Grund für seine Entscheidung, nach über eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr anzutreten. „Und wenn alles gut läuft, sind wir in einer Stunde fertig“, gab er sich zu Beginn zuversichtlich.

Der scheidende Vorstand hatte nämlich für Nachfolger und damit für Kontinuität im TSG Steinheim gesorgt. Jetzt müssten nur noch die Mitglieder ihren Segen dazu geben. Die vorangestellten Tagesordnungspunkte wurden recht zügig abgehandelt. Hammerle begrüßte, stellte Beschlussfähigkeit fest und ehrte schließlich die langjährigen Mitglieder mit 25- und 40-jähriger Zugehörigkeit. Und da waren einige zusammengekommen. Die letzte ordentliche Mitgliederversammlung des TSG Steinheim mitsamt Ehrungen hatte nämlich dank der Coronapandemie 2019 stattgefunden.

250 Mitglieder weniger dank Corona

Corona sorgte außerdem auch dafür, dass sich die Mitgliederzahl von 2000 auf noch 1750 reduzierte. Hammerle schätzte, dass es fast eine Dekade dauern könnte, um wieder auf den alten Mitgliederstand zu kommen. Dennoch ist die Haushaltslage solide und es konnte sogar ein kleiner Überschuss von knapp 10000 Euro erwirtschaftet werden – trotz zwei erneuerter Sportstätten und Großrücklage für eine neue Heizungsanlage. Eine lange Liste erfolgreicher Aktivitäten wurde vorgestellt. Wenig überraschend, dass vor dem von allen mit Spannung erwarteten Punkt der Neuwahlen zuvor der Vorstand samt Hauptausschuss, Schriftführer und Schatzmeisterin entlastet wurde.

Ein lebendiger Verein für Steinheim

Die Überraschung war dafür perfekt, als sich die Schatzmeisterin Sonja Wagner zur Wahl und als Kopf des geschäftsführenden Vorstandsteams aufstellen ließ. Ihr früheres Amt übernimmt Sabrina Schuh. Für Peter Magg trat Michael Bokelmann bei nur zwei Gegenstimmen an, auch er ein bisher schon vertrautes Gesicht im Verein. Der bisherige Schriftführer Eşref Özdede wurde ebenso einstimmig in das Vorstandsteam berufen. Sein bisheriges Amt blieb noch unbesetzt. Ein ausführlicher Dank und Rückblick auf die Arbeit des bisherigen Teams durfte natürlich nicht fehlen. Trotz eines Führungswechsels und Stühlerückens ist also für Kontinuität in der TSG  sowie in Steinheim gesorgt.

Die Prioritätenliste des neuen Vorstands ist lang – und spricht doch für eine Fortsetzung des bisherigen Kurses. Neben einem ersten Crashkurs für die Vereinsarbeit soll die Internetpräsenz überarbeitet werden. Das Thema sexualisierte Gewalt im Sportverein werde konsequent weiter im Blick behalten. Wie der Verein für die Zukunft fit gemacht und natürlich wieder die Marke von 2000 Mitgliedern knacken kann, soll sich bei einer Fortsetzung der bewährten Klausuren aus der Vergangenheit zeigen. Denn, so Wagner, Bokelmann und Özdede unisono, der TSG soll auch weiterhin als lebendiger Verein für Steinheim erhalten bleiben.