Dekan Heinz-Werner Neudorfer richtet das Wort an die Gläubigen. Foto: KS-Images.de

Zum Abschluss des Reformationsjubiläums gibt es einen Gottesdienst, der auf hohem Niveau gestaltet ist.

Marbach - Das große 500-Jahr-Reformationsjubiläum wurde auch in der Marbacher Alexanderkirche am Dienstagmorgen mit einem festlich gestalteten Gottesdienst beendet.

Die zu diesem speziellen Anlass von den Vertretern anderer Konfessionen an die evangelische Kirche gerichteten Grußworte beschworen den Geist hoffnungsfroher Ökumene. „Wir sind Geschwister – eins in Christus“, meinte der katholische Pfarrer Stefan Spitznagel, „und die hat man einfach aufgrund gemeinsamer Eltern“. Er richtete zudem herzliche Glückwünsche zum Jubiläum an die evangelischen Schwestern und Brüder und appellierte an Respekt und Toleranz, wobei er an die Einheit in der Buntheit der gemeinsamen Palette erinnerte.

Pastor Matthias Kapp sprach als Vertreter der methodistischen Gemeinde, „den Enkelkindern der Reformation“, von der er sich eine Welle kräftigen Glaubens erhofft. Anstelle von „gegeneinander“ sprach er von „gegenseitiger Ermutigung“.

Den Grußadressen war ein auf hohem Niveau gestalteter Gottesdienst vorausgegangen, der auch musikalisch großartig ausgeschmückt war. Unter der souveränen Leitung von Axel Hofer trug der Posaunenchor des CVJM mit eindrucksvollen Beiträgen zum festlichen Gelingen bei. Mehrfach blendeten sich die Bläser bei der Begleitung von Liedversen ein.

Zum Auftakt des Jubiläumsgottesdienstes erklang eine festliche Intrade, zum Abschluss spielte der Posaunenchor Händels mächtiges Halleluja, wobei alle Register gezogen wurden, um die dynamischen Feinheiten der grandios interpretierten Musik zur Geltung zu bringen.

Im Mittelpunkt des von allen vier Marbacher Pastoren der evangelischen Kirchengemeinde mitgestalteten Gottesdienstes in der Alexanderkirche stand das Lutherlied „Ein feste Burg ist unser Gott“, das der Dekan Heinz-Werner Neudorfer und seine Mit-Pastoren Pfarrer Rüdiger Schard-Joha, Frank Wessel und Barbara Bürkert-Engel ihrer Dialog-Predigt zugrunde legten, in der sie in einer Art Streitgespräch über die Aussagen Luthers in den vier Strophen diskutierten und Hoffnung auf Gottes Ewigkeit ausdrückten.

Wesentlichen Anteil an der Vorbereitung des Gottesdienstes hatte auch die Vorsitzende des Kirchengemeinderates Katrin Mistele.

„Nichts soll uns ängstigen, nichts quälen – wer sich an Gott hält, dem wird nichts fehlen“, hieß es in einem Lied aus der Zeit vor 1582 nach einem Text von Teresa de Jesus mit der Aussage „nichts soll dich quälen, dich trägt Gott. Amen“. Als feste Burg soll Gott uns trotz aller Problematik in der Welt schützen und bewahren.

Im Anschluss an den Gottesdienst konnten sich die Besucher – die Alexanderkirche war dicht besetzt – bei einem freundlich servierten Imbiss stärken.