Die Kornwestheim Cougars reisen am 2. Spieltag der American Football Landesliga zum Aufsteiger Kuchen Mammuts.
Lange wirkte American Football, dieser uramerikanische Sport, sehr befremdlich in Deutschland. Inzwischen findet er im Land von Beckenbauer, Matthäus und Thomas Müller immer mehr Anhänger. Allein in der vergangenen Saison füllten Footballfans gleich zweimal das Frankfurter Waldstadion, als die National Football League (NFL) ihre „Germany Games“ dort spielen ließ. Ihre Protagonisten – muskelbepackte Athleten im Format doppeltüriger Kühlschränke - ziehen in gepanzerter Rüstung und mit vergitterten Helmen gegeneinander ins Feld.
Aber auch an der Basis ist das Spiel mit dem Ei angekommen – in Baden-Württemberg gibt es inzwischen 55 Mannschaften, die in neun Ligen antreten. Mittendrin auch die Cougars Kornwestheim, die am vergangenen Wochenende mit einem Sieg bei den Black Forrest Foxes (BFF) in Freundenstadt in die American Football Landesliga gestartet sind und mit den Esslingen Racoons und den Silver Arrows aus Cannstatt an der Tabellenspitze stehen.
Letztes Duell vor zehn Jahren
Am zweiten Spieltag muss die Mannschaft von Headcoach Andreas Geibel erneut auswärts antreten – diesmal geht es am Sonntag (15 Uhr) zu Aufsteiger Kuchen Mammuts. Der Verein wurde 1995 gegründet – die Cougars drei Jahre zuvor. Beide Clubs kennen sich somit seit Jahrzehnten. Zuletzt waren die Mammuts allerdings für einige Jahre in unteren Ligen abgetaucht, ehe ihnen im vergangenen Jahr mit der Vizemeisterschaft in der Bezirksliga der direkte Aufstieg in die Landesliga gelungen war. Mit 264 Touch-Down-Punkten stellten sie die beste Offense in der Bezirksliga. „Somit werden wir den Aufsteiger sicher nicht unterschätzen“, sagt Offense Coordinator Daniel Sassman.
Man kann also buchstäblich von einem alten Bekannten sprechen, denn das letzte Duell der beiden Football-Teams ist schon zehn Jahre her. Die Kuchen Mammuts sind mit zwei Niederlagen in die neue Runde gestartet – zunächst unterlagen sie den Esslingen Racoons mit 6:23 und danach gegen die Stuttgart Silver Arrows mit 12:27.
Die Kornwestheimer hingegen erwischten durch den Sieg in Freudenstadt eine gelungene Premiere und bereiteten sich unter der Woche intensiv auf die anstehende Partie vor. Die Formation der Pumas regenerierte durch ein entsprechend konzipiertes Training der Athletiktrainer Peter Maginot und Patrick König. Andreas Geibel war sehr zufrieden mit der hohen Trainingsbeteiligung. Bei der abschließenden Einheit waren 40 Akteure einsatzbereit. „Am Ende sind wir unter Spieltagsbedingungen die Taktik mehrfach durchgegangen“, sagt Geibel.
Weil bei den Kuchen Mammuts die Erfahrungswerte fehlen, nutzte man Vorort-Studien und Videoanalysen des Gegners. Zudem wurde auch das Spiel gegen die BFF systematisch auf Verbesserungsmöglichkeiten gesichtet. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, sagt der Headcoach. Es gebe keinen Anlass, nach nur einem gelungenen Spiel einen Gang zurückzuschalten. „Kuchen verfügt über einen über Jahre erfahrenen Coaching Staff, der durchaus Aufbau- und krisenerfahren ist“, sagt Geibel. Zudem wären die Mammuts sicher motiviert, vor heimischem Publikum einen Fehlstart in die Saison abzuwenden.
In Bestbesetzung nach Kuchen
Die Kornwestheimer sind also gewarnt. Andreas Geibel, dessen Mannschaft durchaus berechtigte Aufstiegsambitionen hat, rechnet schon jetzt damit, dass am Ende der Runde die Mannschaft an der Spitze steht, die am wenigen Fehler macht. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst und werden in Bestbesetzung anreisen“, sagt der Headcoach.
Mit Peter Maginot ist der ehemalige Running Back in den Kader zurückgekehrt und übernimmt die Position des Back Up für Jannik Lacic. Linebacker Spielertrainer Kevin Brechtel läuft weiter als Linebacker auf, Running Back Spielertrainer Oliver Lüdtkemeyer bleibt Running Back und kompensiert das beruflich bedingte Fehlen von Nick Janza. Wieder fit sind Marius Eilenberger sowie Defense Line Spielercoach Fabian Schmelzer, der die Position als Back Up Linemen übernimmt. Defense Coordinator Alexander Bruder freut sich auf die Partie: „Wir hoffen, den Schwung durch den Sieg aus dem Saisonstart mit ins zweite Spiel zu nehmen“, sagt Bruder.