Drazen Marinic, Betreiber des Fußballcenters Kornwestheim, hilft nach dem Erdbeben in Kroatien den Betroffenen.
Kornwestheim - Am 29. Dezember hat ein schweres Erdbeben die kroatische Zentralregion erschüttert. Mehrere Menschen starben, rund 50 000 sind von Schäden an ihren Wohn- oder Geschäftshäusern betroffen. Zudem folgten bis in diese Woche zahlreiche Nachbeben. Drazen Marinic, Betreiber und Inhaber des Fußballcenters Kornwestheim, will nun helfen. Der 46-Jährige, der selbst kroatische Wurzeln hat, beteiligt sich an einer Hilfsaktion.
Herr Marinic, wann fiel der Entschluss, dass Sie selbst mithelfen wollen?
Der fiel schon vor dem Jahreswechsel. Die Idee kam von einem Bekannten, der wiederum selbst Bekannte in der betroffenen Region hat. Für mich war sofort klar, dass ich da mitmache. Und innerhalb von zwei Stunden hatten wir einen Kleinbus vollgepackt. Die Ladung haben wir dann zum Verein Hrvati Stuttgart gebracht, wo alles gesammelt, verladen und sofort nach Kroatien gebracht wurde. Eine Mega-Geschichte.
Was brauchen die Menschen dort am dringendsten?
Alles! Kleidung ist immer gut, ansonsten vor allem haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel.
Sie haben bisher nicht nur eine Sammlung initiiert, richtig?
Meine persönliche Tour ist an diesem Montag gestartet, die jetzige ist dann die dritte, bei der ich in Kornwestheim eine Sammelstelle eingerichtet habe. Einen genauen Termin, wann diese Lieferung rausgeht, gibt es noch nicht, weil wir uns dabei mit einer zweiten Sammelstelle koordinieren.
Sie haben für die Erdbebenopfer aber nicht nur Nahrung und Kleidung eingepackt?
Das stimmt. Ich habe auch neuwertige Sportartikel geschickt, von denen die Kinder auch etwas haben sollen. Und auch für die Sportvereine dort soll es etwas geben, das haben wir schon in die Wege geleitet.
Ist es in Zeiten von Corona eigentlich besonders schwierig, eine solche Hilfsaktion zu organisieren?
Eigentlich nicht. Sobald man etwas für die humanitäre Hilfe tut und dann auch noch mit dem Roten Kreuz zusammenarbeitet, ist das alles relativ einfach.
Wird es weitere Sammlungen Ihrerseits geben?
Ich möchte nach der Aktion am Freitag erst einmal pausieren, da ich selbst durch den Lockdown genügend geschäftliche Schwierigkeiten bewältigen muss. Es ist aber noch geplant, eine Lieferung mit Baumaterialien auf den Weg zu bringen. Dazu möchte ich auch meinen Teil beitragen.