Noch etwas wackelig: Die Kinder auf den Kunsträdern Foto: Mateja fotografie

Die Kindersportschule holt die jungen Teilnehmer aufs Kunstrad – und nicht nur das.

Sport, das ist viel mehr als Fuß-, Hand- oder Basketball. Das will die Kornwestheimer Kindersportschule (Kiss) bei ihrem Osterferienprogramm hervorheben. Das Team um Kiss-Leiter Stephen Perri rückt deshalb auch vermeintliche und definitive Randsportarten in den Fokus. Als solche gilt, das kann wohl kaum einer bestreiten, das Kunstradfahren. Da es in Kornwestheim mit dem Radsportverein (RSV) Möve umtriebige Experten dafür gibt, war ein Termin wie am Mittwochnachmittag selbstverständlich.

In der Halle der Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule kamen die 21 Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren zusammen, um sich von Möve-Trainer Wolfgang Sammet den Sport auf den seltsam aussehenden Fahrrädern erklären zu lassen. Und natürlich durften die Teilnehmer auch selbst in den Sattel steigen.

Dass schon das bloße Fahren mit einem Rad ohne Bremse und mit komisch geschwungenem Lenker nicht eben einfach ist, lernten die Kinder dabei schnell. „Alter Verwalter, das ist übel!“, „Man kann nicht mehr anhalten!“, „Aus dem Weg!“ – groß war das Chaos, bevor sich die jungen Radler sicher fühlten und immer mehr trauten. Stephen Perri gab Hilfestellung, ebenso Sportlehrerin Carolin Rauth, die selbst früher mehrere Jahre lang Kunstradsport betrieben hat.

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„Wir wollen den Kindern zeigen, was es alles gibt“, sagt Perri. Denn beim Kunstradfahren ist noch lange nicht Schluss. An diesem Donnerstagvormittag steht Hockey auf dem Programm, bevor es am Nachmittag „Ringen und Raufen“ heißt. „Vielleicht macht das ja für jemanden das Ringen-Angebot der Skizunft oder die Karate-Abteilung beim SVK interessant“, sagt Perri über die Einheit, die Kiss-Lehrer Steffen Kreft anleitet. Am Freitag gibt’s zum Abschluss die Möglichkeit zum freien Spielen und schließlich im Team. „Da machen wir den Kindern auch gar keine Vorgaben“, betont Perri.

Auch Corona schränkt die Kindersportschule nur noch wenig ein, wie der Leiter berichtet. „Wir haben schon seit längerem wieder ein Regelprogramm. Außerdem konnten wir dank der Testungen an den Schulen positive Fälle schnell herausfiltern“, sagt er. So sind also auch Angebote wie das aktuelle Osterferienprogramm wieder problemlos möglich. „Eine Aktion wie heute dient bei uns auch als Aufhänger“, sagt Perri. „Wir bieten den Kindern einen Experten aus einem Verein, wir von der Kiss bleiben als feste Bezugspersonen aber dabei.“

Experten und Bezugspersonen haben in der Halle inzwischen auch ein paar Einräder aus dem Keller geholt, in dem der RSV seine Materialien lagert. An der Sprossenwand üben die Kinder erst einmal den festen Stand, während die anderen auf den Kunsträdern ihre Kreise ziehen. Übrigens: Am Samstag steigt in Pattonville die Bezirksmeisterschaft der Schüler, mit den Möven als Ausrichter.