Gemeinsam für den Klimaschutz: (v. l.) Cordula Wohnhas, OB Ursula Keck, Christian Schneider (SWLB), Baubürgermeister Daniel Güthler. Foto: Dominik Florian

Sowohl die Stadt als auch die Stadtwerke haben Förderprogramme für den Klimaschutz aufgelegt.

Kornwestheim - Ob mit dem Elektro-Auto als Dienstfahrzeug, mit dem Pedelec als fahrbarer Untersatz für kleinere Strecken oder bei der Energiegewinnung per Fotovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach: Die Stadt Kornwestheim hat sich Klimaschutz schon lange auf die Fahnen geschrieben. Noch stärker sollen nun die Bürger ins CO-2-Spar-Boot geholt werden – und dafür gibt es nun das neue Förderprogramm „Wir stärken Klima“.

Seit dem 1. Juli soll damit nicht nur beraten, sondern den gewillten Bewohnern auch finanziell unter die Arme gegriffen werden. „Klimaschutz ist natürlich global, aber damit er auch umgesetzt wird, muss die Kommune den Weg vor Ort steuern“, sagte Baubürgermeister Daniel Güthler am Montagnachmittag bei einem Pressetermin. Für die weiteren Schritte auf dem Weg hat der Gemeinderat eine Fördersumme von 25 000 Euro für die nächsten sechs Monate und 50 000 Euro für das kommen Jahre bewilligt.

Mit welcher Summe die Kornwestheimer und Kornwestheimerinnen für ihren Beitrag zum Klimaschutz unterstützt werden, wurde gleich mitbeschlossen: Für eine neue Fotovoltaik-Anlage gibt die Stadt beispielsweise bis zu 1500 Euro dazu, für den Kauf eines kleineren Balkonmoduls pauschal 200 Euro, für einen Neuanschluss an das Fernwärmenetz bis zu 1000 Euro und beim Kauf eines E-Lastenrades liegt die Beteiligung bei 500 Euro. „Wir möchten einfach die Eigenverantwortung für den Umweltschutz finanziell belohnen, es soll neue Impulse für den Klimaschutz geben“, sagt Oberbürgermeisterin Ursula Keck.

Denn die Stadt betreibt zwar seit rund 15 Jahren Klimaschutz, verfolgt seit 2010 ein Klimaschutzkonzept, ist von ihrem selbst gesteckten Ziel aber noch ein gehöriges Stück entfernt. „Von 2005 bis 2015 konnte der CO-2-Verbrauch pro Bürger von neun auf sechs Tonnen gesenkt werden, 2020 wird er wohl noch niedriger liegen“, sagt Daniel Güthler. Um aber von sechs Tonnen in 30 Jahren auf nur noch eine zu kommen, brauche es noch mehr Projekte, so der Erste Bürgermeister.

Damit der neue Impuls der Stadt auch seine Wirkung entfalten kann, müssen natürlich möglichst viele Bürger mitmachen. Um noch mehr Interessierte zu den baulichen Maßnahmen oder zum Kauf von kleineren Modulen zu motivieren, haben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) ebenfalls ein Förderprogramm aufgelegt. Der Vorteil für die Bürger: Sie können aus beiden Töpfen gefördert werden.

„Jeder Haushalt, der in den nächsten zwölf Monaten auf Fernwärme umsteigt, erhält 2200 Euro“, verspricht Christian Schneider, Vorsitzende der Geschäftsführung der SWLB. Auch die Erzeugung von eigenem Strom werde gefördert. „Dank des technischen Fortschritts kann ein Haushalt seinen Strom verwenden und die überschüssige Energie wird ins Netz gespeist. Wenn das viele machen, entsteht ein flexibles verteiltes Kraftwerk“, sagt Christian Schneider.

Und die Flächen für die einzelnen Minikraftwerke sind in Kornwestheim durchaus vorhanden. „Die Dachflächen bieten ein großes Potenzial“, sagt Cordula Wohnhas, Leiterin der Stabstelle Umwelt- und Klimaschutz, bei der in den vergangenen sieben Tagen bereits 25 Anfragen eingingen. „Vier Anträge liegen uns vor“, sagt Cordula Wohnhas.