Ein Abstrich aus der Nase, dann ein paar Minuten warten – schon steht das Ergebnis fest. So funktioniert auch das Testzentrum in Marbach. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Betreiber und Stadt wollen trotz Lockerungen und sinkender Infektionszahlen am Corona-Testzentrum festhalten. Allerdings sucht die Kommune nach einem neuen Standort. Denn die Haffnerhalle wird wohl bald wieder anderweitig benötigt.

Marbach - Das Marbacher Coronatest-Zentrum hat schon einmal einen Umzug organisieren müssen. Nachdem der Ruf nach einem innenstadtnahen Standort laut geworden worden war, siedelte die von der Schiller-Apotheke und Andreas Vogt betriebene Anlaufstelle Ende Mai vom Nebenraum des Restaurants auf der Schillerhöhe in die Haffnerhalle um. In naher Zukunft muss sich das Team, das die Abstriche vornimmt und auswertet, wohl erneut mit einer Luftveränderung arrangieren. Denn wie Schultes Jan Trost sagt, sucht die Stadt nach einer neuen Location für das Testzentrum.

Das Interesse ist rückläufig

„Wir sind froh, dass es das Angebot gibt“, betont der Rathauschef zwar. Und er erinnert daran, wie groß die Nachfrage nach Terminen schon war mit teilweise bis zu 600 Abstrichen pro Tag. „Aber es flaut jetzt ab, das ist klar“, sagt Trost und verweist auf sinkende Inzidenzen und Lockerungen, die es ermöglichen, auch ohne negatives Testergebnis ins Freibad zu gehen oder ein Restaurant zu besuchen. Dazu geselle sich der Umstand, dass der Schul- und Vereinssport wieder anlaufe. So werden die Räumlichkeiten normalerweise beispielsweise vom Friedrich-Schiller-Gymnasium, der Uhlandschule oder dem TV Marbach benötigt. „Schulen und Vereine wollen da wieder rein“, konstatiert Trost.

Vor dem Hintergrund mache man sich Gedanken, wo das Testzentrum anderweitig untergebracht werden könnte. „Die große Kunst wird sein, einen Ort zu finden, der Sinn macht“, erklärt der Bürgermeister. Schließlich gelte die Prämisse, den Abstrich innenstadtnah anzubieten. Den ganzen Apparat einfach zurück auf die Schillerhöhe zu verlagern, sei aber auch deshalb keine Option, weil das Restaurant dort nun wieder geöffnet hat.

Standards müssen eingehalten werden

Betreiber Andreas Vogt hebt ebenfalls hervor, dass es knifflig werden dürfte, ein neues Domizil für das Testzentrum zu finden. „Wir müssen bestimmte Standards einhalten“, erklärt er. So müsse das Gebäude unter anderem barrierefrei und groß genug sein, um die Kabinen unterbringen und Abstände einhalten zu können. Davon abgesehen sei so ein Umzug natürlich auch mit viel Aufwand verbunden. „Wir würden uns also wünschen, so lange wie möglich in der Haffnerhalle bleiben zu können“, sagt der Betreiber, dem gleichwohl klar ist, dass Schulen und Vereine irgendwann wieder die Räumlichkeiten benötigen. Unklar ist indes, bis wann der Umzug abgewickelt sein sollte. Dazu gebe es keinen konkreten Zeitplan, sagt Trost, der zudem keinen Anlass sieht, unvorsichtig zu werden und sich jetzt von der Teststrategie zu verabschieden. Der Rathauschef erklärt, dass es ja möglich sei, dass im Herbst eine neue Welle auf Deutschland zurollt. Ferner ist die Nachfrage trotz der Lockerungen nicht komplett eingebrochen. In der vergangenen Woche habe man rund 2000 Abstriche vorgenommen, berichtet Vogt. Viele Besucher des Zentrums wollten aus medizinischen Gründen wissen, ob sie negativ sind. Zudem steige das Interesse bei Urlaubern – wenngleich damit der Rückgang zuletzt nicht ganz ausgeglichen werden könne. Der Spitzenwert Anfang Juni habe bei 3000 Testes in der Woche gelegen. „Wir werden das Zentrum aber weiterbetreiben, definitiv“, sagt Vogt.