Altmeisterin Ingrid Noll setzt den Perspektivwechsel mit Geschick ein. Foto: picture alliance / dpa/Uwe Anspach

Gibt es nur eine Wirklichkeit oder viele? Ein augenzwinkernder Roman von Ingrid Noll und ein schwedischer Psychothriller zeigen: Die Welt sieht für jeden Menschen etwas anders aus.

Literatur kann etwas Beeindruckendes: vermitteln, dass man die Wirklichkeit aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte; die meisten – sofern sie nicht schwer depressiv sind – ordnen sich darin eine positive Rolle zu. Literatur ist sogar erlaubt, was Menschen ansonsten aus moralischen Erwägungen ablehnen, zum Beispiel die Welt mit den Augen eines KZ-Aufsehers, eines Massenmörders oder eines Sexualstraftäters zu sehen. Schriftsteller müssen die dunkelsten Seiten der Seele ergründen.