Das Klinikum Stuttgart verfügt über die größte Endoskopieabteilung in Süddeutschland. Foto: Klinikum Stuttgart/ Tobias Grosser

Viele Krebsarten wie Darm- und Speiseröhrenkrebs, lassen sich, wenn sie früh erkannt werden, sicher und zuverlässig mit verhältnismäßig kleinen Eingriffen behandeln. Voraussetzung dafür ist eine gute technische Ausstattung und erfahrenes medizinisches Personal.

Je früher eine Krebserkrankung erkannt und behandelt wird, desto größer sind in der Regel die Heilungschancen. Aber auch die Lebensqualität ist deutlich besser, wenn das befallene Organ komplett erhalten bleiben kann und nur die Krebszellen entfernt werden. Dies gelingt mit endoskopischen Methoden über die natürlichen Körperöffnungen mit neuen, innovativen Therapieverfahren. Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung haben so in den vergangenen Jahren tausende von Menschenleben gerettet. Es könnten aber noch mehr sein, wenn mehr Menschen die Angebote nutzen würden.

Krebs erkennen und früh behandeln im Klinikum Stuttgart

In der größten Endoskopieabteilung Süddeutschlands, im Klinikum Stuttgart, werden modernste Verfahren zur frühzeitigen Erkennung und der Therapie von Krebs- und Krebsvorstufen angewendet. Die unmittelbare Nähe von Endoskopie, Sonographie, Röntgen und weiterer Funktionsdiagnostik bietet optimale Arbeitsbedingungen für die Klinik für Gastroenterologie, gastroenterologische Onkologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie im Klinikum Stuttgart.

KI in der Medizin: Innovation und Fortschritt bei der Früherkennung

Unterstützt werden die Ärzte zudem durch Anwendungen, bei der auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt. Die Mediziner im Klinikum Stuttgart machen es sich zu Nutze, dass KI Muster auf Bildern zuverlässig erkennen kann. So hebt die KI im Rahmen einer Vorsorgedarmspiegelung auffällige Muster während einer Darmspiegelung in Echtzeit hervor und unterstützt somit die Ärzte bei der Erkennung von Krebsvorstufen.

Professor Dr. Jörg Albert leitet diesen Fachbereich im Klinikum Stuttgart. Er erklärt: „Dank dieser modernen technischen Ausstattung und dem Einsatz von innovativen endoskopischen Therapieverfahren erkennen wir Krebs und Krebsvorstufen schon sehr früh. In dieser Phase können wir durch relativ kleine Eingriffe die weitere Ausbreitung des Krebs stoppen und dem Patienten die Lebensqualität erhalten und Leid ersparen.“

ESD und EMR: Minimalinvasive Verfahren bei Darmkrebs

Zum Einsatz kommen bei der endoskopischen Resektion etablierte Verfahren wie die endoskopische Mukosaresektion (EMR) und neue Methoden wie die endoskopische Submukosadissektion (ESD) und Vollwandresektionstechniken. Es handelt sich bei allen Techniken um minimalinvasive Verfahren, die zur Entfernung von verändertem Gewebe aus dem Verdauungstrakt verwendet werden. Sie kommen in Betracht, wenn der Tumor in der Frühphase auf die oberen Wandschichten beschränkt ist.

Wie funktioniert eine endoskopische Resektion?

Bei einer endoskopischen Resektion wird ein flexibles Endoskop in den Körper eingeführt, normalerweise über den Mund oder den Anus, je nachdem, welcher Bereich des Verdauungstrakts behandelt werden soll. Das Endoskop enthält einen hochauflösenden Kamerachip, was dem Arzt ermöglicht, das Innere des Verdauungstrakts zu sehen. Dabei sind die optischen Möglichkeiten in den letzten Jahren ganz erheblich verbessert worden. So kommen 4K-Videodarstellung und optische Filterverfahren zur gezielten Darstellung der oberflächlichen Zellschichten des Magen-Darmtraktes zum Einsatz.

Mit Hilfe von speziellen Instrumenten, die durch das Endoskop geführt werden, kann der Arzt das betroffene Gewebe, wie zum Beispiel Polypen oder frühzeitige Krebsläsionen, identifizieren und entfernen, bevor sie sich tiefer in das Gewebe ausbreiten. Dabei können die Mediziner entweder in mehreren Stücken ein größeres Areal (Mukosaresektion) oder auch ein ausgedehntes Tumorgebiet in einem Stück (submukosale Dissektion) entfernen.

Was sind die Vorteile einer endoskopischen Resektion?

Die endoskopische Resektion bietet den Vorteil, dass sie deutlich schonender ist als eine herkömmliche Operation. Das verkürzt die Erholungszeit für den Patienten und minimiert gleichzeitig das Risiko von Komplikationen.

Stuttgart Cancer Center: Die Anlaufstelle für Krebspatienten

Patienten mit der Diagnose Krebs werden im Klinikum Stuttgart ganzheitlich behandelt. Das Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl (SCC) bündelt die Kompetenzen aller an der Krebsversorgung beteiligten Fachgebiete, von der Onkologie über die operativen Disziplinen und die Nuklearmedizin bis zur Strahlentherapie. Auch die Diagnostik, etwa die Radiologie und die Pathologie spielen eine wichtige Rolle.

Professor Dr. Albert weiß: „Jeder Krebspatient, jede Krebserkrankung ist anders. Deshalb bedarf jeder Patient einer individuellen Therapie.“ Bei Bedarf werden die Befunde von Krebspatienten in interdisziplinären Tumorkonferenzen unter Beteiligung aller wichtiger Fachbereiche besprochen, um die jeweils bestmögliche Therapie für den Patienten zu entwickeln.


Info: Weitere Informationen zur Früherkennung beziehungsweise. zur frühen Behandlung von Krebs und Krebsvorstufen sowie Ansprechpartner und Sprechstundentermine finden Betroffene und Angehörige auf der Webseite des Klinikums Stuttgart.