Es gibt zahlreiche Berufe im Gesundheitswesen, die allesamt systemrelevant. Foto: Shutterstock/ Cryptographer

Vom Arzt, über die medizinische Fachangestellte bis hin zum Logopäden - Im Gesundheitswesen sind zahlreiche verschiedene Berufe vertreten. Welche Möglichkeiten man hat, im Gesundheitswesen zu arbeiten und welche Ausbildung man dafür absolvieren muss, gibt es hier im Überblick.

Übersicht

Was sind Gesundheitsberufe?

Unter dem Begriff der Gesundheitsberufe werden Berufe zusammengefasst, die im weitesten Sinne mit der Gesundheit zu tun haben. Für einige dieser Berufe gibt es keine staatliche Ausbildungsregelung. Die Gesundheitsberufe lassen sich in verschiedene Berufsfelder unterteilen. Es gibt das Feld der Pflege und Geburtshilfe, das Gesundheitsmanagement, Physikalische Therapie, den Bereich Sprache, Sehen, Hören und Gesundheitshandwerk, Ernährung und medizinisch-technische Berufe.

Was gibt es für Berufe im Gesundheitswesen?

Der Beruf des Rettungssanitäters gehört zum Gesundheitswesen. Eine ausführliche Betrachtung dieses Berufs mit umfassenden Informationen finden sich im Artikel "Als Rettungssanitäter Leben retten". 

Auch Physiotherapeuten arbeiten im Gesundheitswesen. Im Artikel "Physiotherapeut: Ausbildung und Beruf" sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst.

Auch die Berufe der Hebamme, des Ergotherapeuten, Logopäden und des Pflegefachmanns beziehungsweise der Pflegefachfrau fallen in den Bereich des Gesundheitswesens. Diese sind in „Berufe mit Kindern“ erläutert. Der Beruf des Hörakustikers, Optikers und Zahntechnikers sind im Artikel zu den handwerklichen Berufen aufgeführt. Informationen zum Beruf des Apothekers und Wissenswertes zum Beruf des Krankenpflegers finden Interessierte bei den Berufen mit sicherer Zukunft.

Einen weiterführenden Überblick über diverse Berufe im Gesundheitswesen gibt dieser Artikel. 

Kauffrau im Gesundheitswesen

Beim Beruf des Kaufmanns- oder der Kauffrau im Gesundheitswesen handelt es sich um einen sehr sicheren Beruf. Die Gesellschaft wird immer älter und so steigt auch der Bedarf an medizinischer Versorgung und damit einhergehend auch der an Kaufleuten im Gesundheitswesen.

Wo arbeiten Kaufleute im Gesundheitswesen?

  • Krankenhäuser
  • Arztpraxen
  • Medizinische Labors
  • Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
  • Einzelhandel
  • Altenpflegeheime, Hospize

Was macht man als Kauffrau im Gesundheitswesen?

Ein Kaufmann- und eine Kauffrau im Gesundheitswesen empfangen Patienten an der Rezeption oder Patientenaufnahme, prüfen Überweisungen vom Arzt und lesen die Versichertenkarte ein. Sie erfassen die Patientendaten mittels Aufnahmeformularen und rechnen die Leistungen mit der Krankenkasse ab. Sie beschaffen die nötigen Materialien für Praxen und Stationen, in denen sie arbeiten. Für größere Anschaffungen holen sie Angebote ein, bevor Bestellungen aufgegeben werden. Kaufleute im Gesundheitswesen können auch bei Krankenkassen beschäftigt sein. Hier steht die Beratung der Kunden im Fokus der Arbeit. Darüber hinaus kümmern sich Kaufleute im Gesundheitswesen um allgemeine kaufmännische Tätigkeiten.

Kauffrau im Gesundheitswesen: Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen dauert rund drei Jahre und findet dual statt. Die schulische Ausbildung wird in einer Berufsschule erworben, während die praktische Zeit in einem Ausbildungsbetrieb absolviert wird. Um diese Ausbildung zu absolvieren, sollten Anwärter das Abitur oder Fachabitur vorweisen können. Die Auszubildenden lernen es Geschäftsprozesse zu erfassen, lernen die Marktanalyse kennen, lernen die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen und personalwirtschaftliche Tätigkeiten. In der Praxis durchlaufen die Auszubildenden verschiedene Abteilungen im Ausbildungsbetrieb.

Medizinische Fachangestellte

Als medizinische Fachangestellte arbeitet man eng mit den Ärzten zusammen und fungiert in Praxen als deren rechte Hand. Man ist in einem der grundlegendsten medizinischen Berufe beschäftigt und somit stehen die Chancen gut, mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten eine gute Stelle zu finden. Der Beruf unterscheidet sich nicht vom Beruf der Arzthelferin, denn bis 2006 war das noch die offizielle Bezeichnung für diese Berufsgruppe.

Wie sieht der Arbeitsalltag einer medizinischen Fachangestellten aus?

Medizinische Fachangestellte empfangen Patienten an der Rezeption der Arztpraxis und nehmen deren Daten im System auf. Außerdem bereiten sie die Behandlungsräume für den Arzt und den nächsten Patienten vor. Hierbei legen sie die nötigen Instrumente und Medikamente bereit und desinfizieren alle Oberflächen. Bei Behandlungen assistieren medizinische Fachangestellte den Ärzten, indem sie ihm Instrumente reichen, Blut abnehmen, Medikamente verabreichen und Verbände anlegen.

Auch das Beraten von Patienten am Telefon oder vor Ort gehört zum Aufgabenfeld der medizinischen Fachangestellten. Labortätigkeiten werden ebenfalls von ihnen durchgeführt. Sie untersuchen Blut- oder Urinproben und informieren den Arzt über die Ergebnisse. Ein großer Teil der Arbeit von medizinischen Fachangestellten ist auch die organisatorische und verwaltungstechnische Arbeit. Sie schreiben Überweisungen, drucken Rezepte, vereinbaren Termine mit Patienten und Vertretern und führen Abrechnungen mit den Krankenkassen durch.

Wo arbeiten medizinische Fachangestellte?

  • Krankenhäuser
  • Arztpraxen
  • Gesundheitsämter
  • Rehabilitationszentren

Die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten

Wer als medizinische Assistenz arbeiten möchte, muss eine dreijährige, duale Ausbildung absolvieren. Der theoretische Teil der Ausbildung wird an einer Berufsschule absolviert, der praktische Teil im Ausbildungsbetrieb. Um die Ausbildung zu beginnen ist rein rechtlich kein bestimmter Schulabschluss nötig. Die Mehrheit der Auszubildenden kann jedoch einen Realschulabschluss vorweisen. Doch auch mit einem Hauptschulabschluss kann man zur Ausbildung zugelassen werden.

Während der Ausbildung eignen sich die Auszubildenden grundlegendes Wissen in den Bereichen Prävention von Notfallsituationen, unterschiedliche Krankheitsbilder oder auch Warenbeschaffung an. Über ihre drei Ausbildungsjahre verteilt lernen die Anwärter wie man Patienten empfängt und begleitet, alles zur Praxishygiene, Diagnostik und Therapie von Krankheitsbildern, lernen Praxisabläufe zu organisieren, Wunden zu versorgen und die Prävention bei Patienten zu begleiten.

Arbeit im Gesundheitsmanagement

Im Gesundheitswesen gibt es viele Einrichtungen und Arbeitsbereiche in welchen Mitarbeiter gefragt sind, die die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen im Auge behalten. Durch ein Studium des Gesundheitsmanagements qualifizieren sich Interessierte für Fach- und Führungspositionen in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Krankenhäusern, Kurbetrieben und Fitnessbetrieben, Krankenversicherungen oder auch Gesundheitsbehörden.

Duales Studium Gesundheitsmanagement: Wo arbeiten Absolventen?

  • Qualitätsbeauftragte
  • Referenten bei Behörden oder Versicherungen
  • Führungspositionen im Kur- und Fitnessbereich
  • In Einrichtungen des Gesundheitswesens, wie Krankenhäusern
  • In Einrichtungen des Sozialwesens, wie Altenpflegeheimen
  • Bei Krankenkassen
  • Bei Gesundheitsämtern
  • In Wellnesseinrichtungen
  • Bei Reiseveranstaltern im Bereich Gesundheitstourismus
  • Bei Verbraucherorganisationen
  • An Hochschulen

Was muss man als Gesundheitsmanager können?

Im dualen Studium des Gesundheitsmanagers erlernen Studierende die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, Statistik, Health Care Management, Buchführung, Medizin für Nichtmediziner, Marketing, Bürgerliches Recht, Gesundheitsökonomie, Projektmanagement sowie Personal und Organisation. Nach fünf Semestern wählen Studierende eine Vertiefungsmöglichkeit. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Vertiefungsbereiche:

  • Praxismanagement
  • Gesundheitsökonomie
  • Pflegemanagement
  • Krankenhausmanagement

Was braucht man, um Gesundheitsmanagement studieren zu können?

Wer Gesundheitsmanagement an einer Fachhochschule studieren möchte, benötigt hierfür die Fachhochschulreife oder das Abitur. Möchte man an einer Universität studieren, muss man das Abitur vorweisen können. Einige Hochschulen lassen auch Bewerber für ihren Studiengang zu, die beruflich für das Studium qualifiziert sind.

Meister der Medikamente: Als Pharmakant arbeiten

Wie heißt der Beruf, in dem man Medizin herstellt?

Pharmakanten stellen mithilfe von Anlagen und Maschinen verschiedene Arzneimittel her. Ob Tabletten, Pulver, Kapseln oder Salben – der Pharmakant gewinnt die Wirkstoffe für die Medikamente. Hierbei handelt er nach strikten Vorgaben des Arzneimittelgesetzes und verschiedener international bindender Richtlinien. Von der Gewinnung des Wirkstoffs über das Zufügen von Hilfsstoffen und Pressen der Tabletten bis hin zur Schutzschicht über der Tablette zum Schutz vor Magensäure, der Pharmakant hat stets dem Durchblick und überwacht alle Maschinen und Richtlinien. Arbeit finden Pharmakanten in der Industrie oder in Chemieunternehmen, sie verbringen ihren Arbeitstag in einem Labor.

Was braucht man, um Pharmakant zu werden?

Die meisten der Auszubildenden verfügen über einen Realschlussabschluss. Jedoch gibt es keinen festgelegten Bildungsabschluss, den Berufsanwärter mitbringen müssen. Gute Noten in den Schulfächern Mathematik, Physik und Chemie sind vorteilhaft für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Pharmakant.

Die Ausbildung findet in der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb statt und dauert rund dreieinhalb Jahre. Angehende Pharmakanten lernen während ihrer Ausbildung den richtigen Umgang und die Wirkungsweisen von Roh- und Wirkstoffen, sowie den Umgang mit Gefahrenstoffen. Auch die Bedienung und auch Wartung allerlei Maschinen, sowie diverse Hygiene- und Sicherheitsvorschriften befinden sich auf dem Ausbildungsplan. Die Ausbildung wird mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung beendet.

Ein gesunder Lebensstil: Die Arbeit als Diätassistenz

Diätassistenten besuchen ihre Patienten zuhause oder beraten diese in ihrem Büro. Jeder Mensch benötigt eine individuelle Unterstützung, weshalb Diätassistenten für jeden Patienten einen individuellen Ernährungsplan erstellen.

Was macht ein Diätassistent?

Diätassistenten handeln nach ärztlichen Verordnungen. Wünschen Patienten eine gesündere Ernährung oder benötigen eine bestimmte Diät überweisen Ärzte sie zu einem Diätassistenten. Patienten mit den verschiedensten Ausgangslagen werden von Diätassistenten betreut – vom Diabetiker über Patienten mit Unverträglichkeiten bis hin zu Menschen mit Organerkrankungen. Basierend auf den individuellen Bedürfnissen erstellen Diätassistenten dann einen Ernährungsplan, sowie Therapiekonzepte. Durch Gespräche mit den Patienten lernen die Diätassistenten die Essgewohnheiten jedes einzelnen kennen und können dieses Wissen in ihren Ernährungsplan einbauen.

Wo arbeiten Diätassistenzen?

  • Krankenhaus
  • Rehabilitationszentrum
  • Praxis
  • Stelle für Ernährungsberatung
  • Sozialer Dienst
  • Pflegeheim

Was ist der Unterschied zwischen Diätassistenz und Ernährungsberatung?

Der Unterschied zwischen den beiden Berufen liegt in ihrer Ausbildung. Die schulische Ausbildung zur Diätassistenz ist im Gegensatz zum Beruf des Ernährungsberaters staatlich geprüft, wodurch die Bezeichnung geschützt ist. Es darf sich also nur der Diätassistenz nennen, der eben diese schulische Ausbildung absolviert hat.

Ausbildung zum Diätassistenten

Die Ausbildung zum Diätassistenten ist eine schulische Ausbildung und dauert drei Jahre. Die Auszubildenden erlernen in der Schule das theoretische Wissen über den Körper, über alle Nährstoffe und Inhaltsstoffe von Lebensmitteln. In diversen Praktika können die Auszubildenden dann ihr gelerntes Wissen in der Praxis anwenden und festigen.

Gute Noten in den Fächern Biologie, Chemie und Mathematik sind wichtig für diese Ausbildung. Um die Ausbildung beginnen zu dürfen, müssen Anwärter mindestens einen mittleren Schulabschluss vorweisen. Einige Fachschulen verlangen außerdem noch weitere Nachweise, wie den über eine gesundheitliche Eignung für den Beruf oder auch ein polizeiliches Führungszeugnis.

Mit Rat und Tat: Der Beruf der Fitnessökonomie

Ein Fitnessökonom kümmert sich um fitness- und betriebswirtschaftlich relevante Aufgaben. Fitnessunternehmen werden von Fitnessökonomen geleitet. Hierbei gehören verschiedenste Aufgaben zur täglichen Arbeit. Sie optimieren Arbeitsabläufe und Mitarbeiterdelegierung, übernehmen die Personalplanung und -führung und erstellen Kursprogramme, für die sie die Kosten und Preise kalkulieren. Auch Marketingstrategien zur Neukundengewinnung fallen in den Aufgabenbereich des Fitnessökonomen.

Außerdem übernehmen Fitnessökonomen auch die Aufgaben eines Fitnesstrainers. Hierbei beraten und informieren sie die Kunden über die Angebote und eine gesunde Lebensweise, betreuen ihre Kunden, weisen diese in die korrekte Nutzung der Geräte ein und kontrollieren die Ausführung. Sie erstellen individuelle Trainingspläne und bieten verschiedene Kurse an.

Wo arbeiten Fitnessökonomen?

  • Fitnessstudio
  • Wellnessanbieter
  • Rehabilitationseinrichtung
  • Hersteller von Sportprodukten
  • Krankenkassen
  • Hotels
  • Selbstständig als Personaltrainer oder Fitnesstrainer

Wie wird man Fitnessökonom?

Der Bachelor-Studiengang Fitnessökonomie vermittelt betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Kompetenzen als Fitnesstrainer. Das Studium kann, je nach Hochschule, in Präsenz oder als Fernstudium absolviert werden. Weitere Studieninhalte sind Personalmanagement, Buchführung, medizinische Grundlagen, Ernährungsphysiologie, sowie rehabilitatives Training. Interessierte können je nach Hochschule wählen, ob sie das Studium in Form eines Vollzeitstudiums oder als duales Studium absolvieren wollen. Um ein Studium aufzunehmen, benötigen Anwärter entweder die allgemeine Hochschulreife oder für ein Studium an einer Fachhochschule die Fachhochschulreife. Alternativ kann auch eine gleichwertige berufliche Qualifikation ausreichen für eine Zulassung.

Fachkraft für Hygieneüberwachung

Ob in Pandemiezeiten, bei Ausbrüchen von Seuchen oder anderen Krankheiten – Fachkräfte für Hygieneüberwachung kontrollieren verschiedene Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindertagesstätten oder Schwimmbäder und behalten gemeldete Fälle im Auge.

Was arbeitet man als Fachkraft für Hygieneüberwachung?

Fachkräfte für Hygieneüberwachung statten Einrichtungen Kontrollbesuche ab. Sie kontrollieren, ob diese die Hygienevorschriften einhalten und ob alle Vorgaben erfüllt werden. In Schwimmbädern führen sie beispielsweise Messungen durch, mit denen sie Chlorgehalt, pH-Wert und Wassertemperatur kontrollieren. Auch die Entnahme von Proben, die später im Labor analysiert werden müssen, fällt in den Arbeitsbereich der Fachkraft für Hygieneüberwachung. Diese Kontrollbesuche werden fein säuberlich dokumentiert. Außerdem schreiben Fachkräfte für Hygieneüberwachung Hygienepläne, über die sie die jeweiligen Einrichtungen die zu befolgenden Anweisungen unterrichten. Ist man nicht nur als Gutachter, sondern auch als Berater tätig, so gilt es zahlreiche Fragen von Bürgern zu beantworten.

Ausbildung zur Fachkraft für Hygieneüberwachung

Um eine Ausbildung zur Fachkraft für Hygieneüberwachung zu beginnen, benötigt man keinen bestimmten Schulabschluss. Jedoch verfügen die meisten Auszubildenden in diesem Beruf über die mittlere Reife. Bei diesem Ausbildungsgang handelt es sich um eine dreijährige schulische Ausbildung. In der Schule lernen die Auszubildenden alles über Biologie und Hygiene. Die praktische Erfahrung wird in Praktika gesammelt.