Ein Weihnachtsmann wie aus dem Bilderbuch. Foto: TV-yesterday

Der Weihnachtsmann lebt – in vielerlei Gestalt. Auch in Form der Aktion Weihnachten. Hilfsbedürftige erleben die Unterstützung durch die Spenden unserer Leserinnen und Leser als echtes Geschenk. Ein Kommentar von Jan Sellner.

Frank Nopper, der Oberbürgermeister der Weihnachtsstadt Stuttgart, hat anlässlich der Eröffnung des Weihnachtsmarkts am Mittwoch einen legendären Zeitungsartikel zitiert, der vor 125 Jahren in der New Yorker „Sun“ erschienen ist. „Gibt es einen Weihnachtsmann?“ („Is There a Santa Claus?“), lautete sein Titel. Die achtjährige Virgina O’Hanlon wollte von der Zeitung wissen, ob der Weihnachtsmann existiert, nachdem ihre Freunde zunehmend Zweifel geäußert hatten. Wenn’s jemand wusste, dann die Zeitung, meinte ihr Vater: „Wenn du es in der ,Sun‘ siehst, ist es so.“

„Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er“

Die berühmt gewordene und seither tausendfach zitierte Antwort des ehemaligen Kriegskorrespondenten Francis P. Church fiel eindeutig aus: „ Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben.“ Ein paar Zeilen weiter heißt es: „O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen.“ Francis P. Church schließt seinen Leitartikel, der ein immergrüner Hoffnungsartikel ist, mit den Worten: „Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“

Wenn’s stimmt, was in der Zeitung steht, und daran besteht in diesem Fall kein Zweifel, dann lebt der Weihnachtsmann auch im Jahr 2023. Und das in vielerlei Gestalt. Er ist zum Beispiel überall dort, wo in dieser Zeit helfende Hände tätig sind. Dazu zählt auch die Benefizaktion unserer Zeitung. Wenn sie nicht schon Aktion Weihnachten hieße, dann könnte man darüber nachdenken, sie Aktion Weihnachtsmann zu taufen. Das gibt Gelegenheit, freundlich auch auf den Verein Weihnachtsmann & Co. hinzuweisen, der traditionell mit einem eigenen Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist, und ebenso wie die Aktion Weihnachten oder die Aktion Hilfe für den Nachbarn der Stuttgarter Zeitung, Spenden sammelt, um hilfsbedürftige Menschen in Stuttgart und der Region zu unterstützen.

Dank für „himmlische Hilfen“

Von Betroffenen wird diese Hilfe oft wie ein Geschenk vom Weihnachtsmann empfunden. Nach dem Start der diesjährigen Aktion Weihnachten erreichte uns ein überschwängliches Schreiben einer Frau aus Stuttgart, die sich für „himmlische Hilfen“ bedankte. Es ging um einen dringend benötigten Zuschuss für eine Zahnbehandlung, deren Kosten ihre Möglichkeiten bei weitem überstiegen. Die Aktion Weihnachten konnte helfen. „Ich kann mir derzeit kein größeres Geschenk vorstellen, als das, was ich durch das Zusammenwirken von Eltern-Kind-Zentrum, Zahnarztpraxis, Nachbarschaft und Unterstützung durch die Aktion Weihnachten erleben darf“, schrieb sie. Ein wunderbarer Brief, der die Ausführungen von Francis P. Church zum Weihnachtsmann vollauf bestätigt, und darüber hinaus zeigt: Indem wir Hilfe schenken, können wir alle einer sein.