Verlorene Rucksäcke, unbekannte Spieler, versehentliche Wahlen Diese kuriosen Dinge passierten im Millionenbusiness Profifußball
Zwei Millionen Mark überwies Gladbach-Manager Helmut Grashoff 1989 an Dynamo Kiew und bekam dafür Lob von allen Seiten. „Ich kann Grashoff nur gratulieren. Igor Belanow passt mit seiner Schnelligkeit genau ins Konterspiel der Borussen“, urteilte Günter Netzer. Allerdings hatte er auch einen Rat parat: „Belanow benötigt einen Berater zur Eingewöhnung im goldenen Westen. Sonst könnte das schiefgehen.“ Wie recht Netzer haben sollte: Igor Belanow war einer der ersten Russen in der Bundesliga, er war auch „Europas Fußballer des Jahres“ im Jahr 1986. Als erste Amtshandlung in Deutschland orderte seine Frau 15 Kilogramm Fleisch – sie hatte Angst, es könnte in Deutschland zu Lieferengpässen wie in der russischen Heimat kommen. War das noch zum schmunzeln, folgte nur wenige Monate später der Skandal: Bei einem Einkaufsbummel wurde ein Ladendetektiv auf das Paar aufmerksam. Die Polizei fand in Belanows Mercedes nicht bezahlte Kleidung im Wert von 2000 Mark (rund 1000 Euro). Die beiden verbrachten eine Nacht in der Arrestzelle – der Skandal leitete das Ende von Belanow in Gladbach ein. Wochen später sah er nach einem Tritt die Rote Karte, wurde bis zum Saisonende gesperrt und musste sich ausgerechnet von Stefan Effenberg als „Idioit“ beschimpfen lassen... (Foto: AP)
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