Im vergangenen Juli war ich dienstlich in Paris und hatte ein paar Stunden Zeit, bevor das offizielle Programm los ging. Also dachte ich, ich fahre noch kurz in die Sadt – obwohl das ein recht weiter Weg war vom Flughafen Charles de Gaulle-Roissy. Im Bus zur Metro-Endhaltestelle hat mich eine leicht verwirrte junge Japanerin angesprochen. Sie war in Paris gestrandet, wollte eigentlich nach Barcelona. Doch ihr Flug war gestrichen worden, der neue ging erst am frühen Abend. Sie wollte „mal schnell“ die Topsehenswürdigkeiten von Paris anschauen, hatte aber keine Ahnung, wie sie da hin kommt. Weil ich nichts Besseres vorhatte, habe ich sie quasi „adoptiert“ und mit ihr eine blitzartige Stadtführung gemacht. So kam ich nach vielen Jahren mal wieder auf die Île de la Cité zu Notre-Dame (letztes Mal dort bei einer Klassenfahrt, Jahrgangstufe 11, also mehr als 25 Jahre her). Leider war die Schlange der Einlass begehrenden Touristen dort ziemlich lang, so dass wir nicht reingehen konnten. Nach zwei Stunden – in denen wir noch zum Eiffelturm, auf die Champs-Élsyées und zum Triumphbogen eilten, trennten sich am Lourve unsere Wege wieder. Die Japanerin hatte inzwischen beiläufig erwähnt, dass sie ab Orly weiterfliegt. Ihr Gepäck war aber noch in Roissy, also am anderen Ende der Stadt. Ich habe sie dann schnell in die nächste Metro gesetzt und bin erst mal in Ruhe Kaffeetrinken gegangen, zur Erholung. Ob sie je in Barcelona ankam? Ich habe leider keine Ahnung. Sie hat sich leider nie wieder gemeldet. (sur) (Foto: sur)
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