Haruki Murakami wird 70 Die vier wichtigsten Romane des Kultautors
Die Ermordung des Commendatore: Ein von seiner Frau verlassener Künstler, einsam, von einigen traurig-aseptischen sexuellen Verrichtungen abgesehen, hat sich in das leerstehende Haus eines Freundes zurückgezogen, dessen Vater ein berühmter Maler war – eines seiner Bilder gab dem Roman den Namen: „Die Ermordung des Commendatore“. Mit der biegsamen Plausibiltät der Traumarbeit zieht der Ich-Erzähler immer Entlegeneres in seinen Sog: einen Attentatsversuch auf einen Nazi-Funktionär im Wien des Jahres 1938, die anstößige Neigung zu jungen Mädchen und Mozarts „Don Giovanni“. Aus dieser Oper stammt der ermordete Commendatore, der plötzlich quicklebendig aus seiner Kunstwelt steigt, und dem Künstler Gesellschaft leistet. Daraus eine Geschichte zu formen, muss man erst einmal schaffen. Aber viel wahrscheinlicher ist, dass Haruki Murakami gar keine Geschichte braucht, um mit dem Leser zu machen, was er will. (Foto: Verlag)
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