Joachim Löw: der Trainer im Wandel: Als die Stunde null im deutschen Fußball nach dem historischen Vorrunden-Aus angebrochen war, gab sich Joachim Löw schmallippig. Er müsse sich jetzt hinterfragen, sagte der Bundestrainer am frühen Abend des 27. Juni 2018 im Presseraum der Arena von Kasan, der einem kleinen Kinosaal glich. Die große Frage war: Bleibt der Hauptdarsteller des deutschen WM-Horrorstreifens im Amt? Darauf gab es schnell eine Antwort. Von Löw selbst, denn wer sonst sollte das entscheiden angesichts seines Vertrags bis 2022 und seines Freifahrtscheins, ausgestellt vom irrlichternden DFB-Präsidium um den damaligen Chef Reinhard Grindel? Löw, mit der Hausmacht beim DFB ausgestattet, machte weiter – oder besser: Er machte weiter wie bisher. Zumeist altes Personal, zumeist die alte WM-Taktik – erst das krachende 0:3 in der Nations League Mitte Oktober in Amsterdam gegen die Niederlande setzte den längst überfälligen taktischen und personellen Umbruch in Gang. Seither ist der eintönige Ballbesitzfußball der WM Geschichte, Löw setzt auf Tempo, auch mal auf Konter und einige frische Kräfte – und auf junge, schnelle Spieler an vorderster Front wie Leroy Sané oder Serge Gnabry. (Foto: dpa)
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