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Einmaleins der Sonnenenergie

Ist Solar gleich Fotovoltaik? Heißt es Photovoltaik oder Fotovoltaik? Auch wenn die Begriffe rund um diese Materie mittlerweile bekannt sind – Blicken Sie durch?

Einmaleins der Sonnenenergie

Foto: Pixabay

Es ist eines dieser Themen, das besonders wichtig ist, denn mit ihm soll die Energiewende vorangetrieben werden: die Nutzung von Sonnenkraft vom eigenen Dach. Doch da geht es ja schon los. Kennen Sie die Unterschiede der verschiedenen Begriffe und wissen, was sich dahinter verbirgt? Alexander Vocale, Geschäftsführer der Solar-Stunde GmbH, klärt im Einmaleins der Sonnenenergie auf.

Solarzelle: „Wir beginnen mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner – der Solarzelle. Kennen Sie noch diese Taschenrechner aus den 80er-Jahren mit den vier kleinen Kästchen oben rechts? Das sind Solarzellen.“ Sie wandeln die Sonnenenergie in Strom um. Für die großen Platten, die auf die Dächer gelegt werden, braucht es also eine Vielzahl dieser kleinen Zellen, die auf einem Solarmodul gebündelt werden. Der Aufbau einer solchen Zelle kann dabei unterschiedlich sein.

Solarmodul: Viele Solarzellen ergeben zusammengesetzt ein Solarmodul. Erst diese Platten können die notwendigen Mengen an Strom erzeugen. „Zur Veranschaulichung: Mit einem Modul kann zum Beispiel 430 W betrieben werden. Für die Versorgung eines Hauses müssen jedoch je nach Energiebedarf zwischen 8 und 25 Module eingesetzt werden. Die Begriffe Solarmodul, PV-Modul oder Solarpanel werden synonym verwendet.“

Solaranlage: „Der Begriff ‚Solar‘ bezeichnet die Quelle, aus der Energie gewonnen wird. Handelt es sich dabei um Stromerzeugung, ist es eine Fotovoltaikanlage.“ Der Begriff wird nach der neuen Rechtschreibung mit ‚F‘ geschrieben. Abgekürzt wird weiterhin mit ‚PV‘. Wird die Wärme der Sonnenkraft genutzt, handelt es sich um eine solarthermische Anlage, die Heizung und Wasser speist. Zur Verdeutlichung: Jede Fotovoltaikanlage ist eine Solaranlage, aber nicht jede Solaranlage ist eine Fotovoltaikanlage und erzeugt Strom.

Wechselrichter: „Der Wechselrichter ist notwendig, damit der Strom auch genutzt werden kann. Denn das ist der sogenannte Gleichstrom, er fließt in eine Richtung. Das Stromnetz in Deutschland, also auch jede Leitung im Haus, arbeitet jedoch mit Wechselstrom. Der Wechselrichter wandelt die Energie also so um, dass sie für die Stromleitungen in Wohnung und Haus verfügbar wird.“

Wirkungsgrad: Um Energie zu erzeugen, ist Energie nötig. „Nicht die gesamte Sonnenenergie, die auf ein Solarmodul fällt, steht auch zur Verfügung. Es geht immer Energie verloren. Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel von der gesamten Sonnenmenge am Ende genutzt werden kann.“ So haben monokristalline Zellen in der Regel mit rund 22 Prozent den höchsten Wirkungsgrad, danach folgen polykristalline Zellen. Dünnschichtzellen können höchstens 10 Prozent liefern.

WP, kWp und kWh: WP steht für Watt Peak, kWp für Kilowatt Peak und bezeichnen die Nennleistung. Eine Solaranlage wird in der Regel in kWp angegeben. Dabei steht 1 kWp für 1000 WP. Mit WP werden eher Module beziffert, da ihre Leistung geringer ist. Derartige Angaben sind jedoch Optimalwerte. „kWh ist hier ein etwas genauerer Wert, denn er gibt an, wie viel Kilowatt pro Stunde mit zu erwartender Sonnenmenge tatsächlich geliefert wird. Das ist auch der Begriff, mit dem der Stromverbrauch eines Hauses definiert werden kann und der anzeigt, wie groß die Anlage sein muss, um diesen Bedarf abzudecken. Benötigt ein Haushalt 8,21 kWh und man rechnet mit durchschnittlich 12 Sonnenstunden am Tag, müsste die Anlage 8-10 kWp erreichen.“ pm