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Nähatelier von Lydia Ibrom in Steinheim: Wo alte Möbel zu Schmuckstücken werden

Im Juni wird das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Sie kümmert sich um Stühle, Bänke, Sessel, Sofas und andere Möbelstücke

Nähatelier von Lydia Ibrom in Steinheim: Wo alte Möbel zu Schmuckstücken werden

Neues Leben... Foto: Andrea Veyhle

Jedes Möbelstück erzählt eine Geschichte, davon sind Lydia und Ivan Ibrom überzeugt. In den vergangenen Jahrzehnten hatten die beiden mit unzähligen der geschichtsträchtigen Objekte zu tun: Im Juni feiern sie das 30-jährige Jubiläum ihres Handwerksbetriebs. Lydia Ibrom ist gelernte Näherin und Polsterin. Seit drei Jahrzehnten kümmert sie sich in ihrer Werkstatt um Stühle, Bänke, Sessel, Sofas und andere Möbelstücke. „Aus alten Möbeln machen wir neue Schmuckstücke. Dazu gehört neben dem Polstern und Beziehen auch die fachmännische Restauration von Holzoberflächen, Schnitzarbeiten oder Bildhauereien“, erklärt die Höpfigheimerin. Für die Holzarbeiten ist Ivan Ibrom zuständig, der Maschinenbauer hat sich über die Jahre in die Möbel-Restaurierung eingearbeitet.

...hauchen Lydia und Ivan Ibrom alten Möbeln ein. Foto: Archiv
...hauchen Lydia und Ivan Ibrom alten Möbeln ein. Foto: Archiv

Zu den Auftraggebern gehören Kundinnen und Kunden aus dem Bottwartal und weit darüber hinaus. „Wir haben auch schon Möbel für ein Schloss in Österreich restauriert, die Arbeit für ein einziges Zimmer dauerte ein gutes halbes Jahr“, berichtet Lydia Ibrom. Manchmal findet ein Möbel aber auch ganz von selbst den Weg zu dem Ehepaar - ein Stuhl aus dem 18. Jahrhundert zum Beispiel. Der war schon zerlegt und wartete als Brennholz darauf, verfeuert zu werden. Doch dann entdeckten ihn die Ibroms, arbeiteten ihn auf und schenkten ihm ein zweites Leben in ihrem Nähzimmer.

Die Arbeit an den alten Möbeln erfordert Kraft und Fingerspitzengefühl: Beim Entfernen der alten Bezüge und Polsterungen muss man kräftig zupacken, das Nähen erfordert Geduld, ein scharfes Auge und Genauigkeit. „Oft hat sich über die Jahre jede Menge Staub und Schmutz angesammelt“, sagt Lydia Ibrom. Ab und zu finden die beiden alte Münzen zwischen den Ritzen, etwas Wertvolles war bislang aber noch nicht dabei.

Auch Änderungen an den Rahmen wie etwa Verlängerungen von Bänken führen die Polsterexperten aus. Wenn der Rahmen wieder sauber und fest verleimt ist, wird neu gepolstert und bezogen. Dabei ist die Auswahl des richtigen Bezugsstoff gar nicht so einfach schließlich muss er einiges aushalten, darf in der Sonne nicht verblassen und sollte auch zum Rest der Einrichtung passen. „Wir besuchen deshalb unsere Kundschaft auch zu Hause“, sagt Ivan Ibrom. „Denn die Lichtverhältnisse eines Zimmers sind überall anders, wir haben Erfahrung und beraten gerne auch, welcher Stoff am besten zur Geltung kommt.“ Andrea Veyhle