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Eintracht Frankfurt: Eric Junior Dina Ebimbe - mal Kreisklasse, dann Weltklasse

Der Franzose zeigt zwei Gesichter - und steht damit sinnbildlich für seinen Club Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt: Eric Junior Dina Ebimbe - mal Kreisklasse, dann Weltklasse

Galavorstellung: Dina Ebimbe Foto: A. Dedert/dpa

SPIELER DER WOCHE

Schon der Name klingt wie eine Verheißung: Eric Junior Dina Ebimbe. Und doch macht es der Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt den Fans nicht immer leicht und stellt sie vor so manches Rätsel. Denn der hoch veranlagte Spieler schafft es bisher nicht, seine Klasse dauerhaft auf den Rasen zu bringen. Die Schwankungen sind zu groß, der Bursche pendelt zwischen den Extremen, mal Kreisklasse, dann Weltklasse. Diese beiden Gesichter zeigte er zuletzt binnen einer Woche: Beim Pokal-Aus der Eintracht in Saarbrücken erlebte er einen Tag zum Vergessen – beim 5:1 gegen den FC Bayern zeigte er nicht nur wegen seiner beiden Tore ein überragendes Spiel. Vor dem 2:0 in der 31. Minute hatte er ein Zuspiel von Ansgar Knauff aufgenommen, sich mit Wucht, Zielstrebigkeit und etwas Glück gegen Alphonso Davies und Dayot Upamecano durchgesetzt und ließ auch Manuel Neuer im Kasten schlecht aussehen. „Ich hatte den unbedingten Willen, das Tor zu machen“, sagte der Franzose mit kamerunischen Wurzeln. 

Kurz nach der Pause legte er zum 4:1 nach. Auch sonst war sein Galaauftritt geprägt von Kraft, Dynamik und Power. Hinzu kamen spannende Zweikämpfe und spektakuläre Rettungstaten. Das Fachmagazin Kicker formulierte: „Er steht sinnbildlich für die zwei Gesichter von Eintracht Frankfurt.“ Genau so sieht es aus. 

Bei seiner Auswechslung nach 75 Minuten huldigten die Fans dem 23-Jährigen mit im Stehen dargebrachten Ovationen, schmetterten seinen Namen raus ins Oval. Auch Trainer Dino Toppmöller klatsche seinen Spieler erst ab, trat einen kleinen Schritt zurück und verbeugte sich vor Dina Ebimbe. Das gibt es nicht alle Tage, und ist Ausdruck allerhöchsten Respekts. 

Ausgebildet wurde Dina Ebimbe bei Paris St. Germain und wechselte für 6,5 Millionen Euro zur Eintracht. Ein bisschen begleitet ihn immer noch der Ruf auch ein Hallodri sein zu können, der auch mal Mätzchen, Lamentieren und theatralische Schauspielerei in sein Spiel einstreut. Das weiß auch der Trainer. Er schätzt aber, dass der Spieler fast jede Position bekleiden kann und außer Stürmer und Vorstopper wohl schon alles gespielt hat. Fußballlehrer sprechen dabei gerne von „polyvalent“. Gegen die Bayern stellte er ihn klassisch ins linke Mittelfeld. Das ist praktisch für den Coach, hat aber für den Spieler den Nachteil, dass er sich nirgends richtig festspielen und keine Automatismen für sich selbst entwickeln kann. Elke Rutschmann