Ein Ferienhaus im Miniaturformat - und das auch noch mobil. Foto: Shuttertstock/ Konmac

Ein kleines Ferienhaus auf Rädern ist praktisch und zugleich eine günstige Alternative zu einem meist kostenintensiven Feriensitz. Doch wo darf man ein Mobilheim aufstellen, kann man darin auch dauerhaft wohnen und welche Genehmigungen braucht man dafür? Alles rund ums Thema Mobilheim kaufen oder mieten.

Mobilheime, aus dem Englischen „Mobile Homes“ erscheinen optisch meist wie kleine Häuser und sollen ihren Bewohnern auch genau den Komfort und die Inneneinrichtung bieten, wie ein richtiges Zuhause. Der springende Punkt ist, diese Wohneinheiten sind transportabel. Auf mindestens einer Achse mit zwei Rädern kann dieses Miniaturhaus manövriert werden. Und genau hier liegt auch der Unterschied zu bekannten Tiny House, denn dabei handelt es sich um tatsächliche Wohngebäude.

 

Kann man in einem Mobilheim dauerhaft wohnen?

Ob das dauerhafte Wohnen in Mobilheimen tatsächlich möglich ist, wird weiterhin in Frage gestellt. Denn wer dauerhaft in seinem Mobile Home leben möchte, braucht dafür einen geeigneten Stellplatz. Zusätzlich benötigt man dann auch Genehmigungen, denen die meisten fertigen Mobilheime nicht gerecht werden können. Für eine dauerhafte Nutzung müsste das Mobilheim auch an das öffentliche Netz für Strom, Wasser und Abwasser angeschlossen werden. Hat man jedoch einen Platz gefunden, an dem das Mobilheim dauerhaft stehen darf, hat man die Möglichkeit es als Erstwohnsitz anzumelden. Voraussetzung ist hier, dass das Mobile Home nie oder nur sehr selten bewegt wird. Meldet man seinen Erstwohnsitz auf einem Campingplatz an, muss man einen Briefkasten auf dem Campingplatz haben und der Platzbetreiber muss schriftlich bestätigen, dass er mit der Anmeldung als Erstwohnsitz einverstanden ist.

Wo darf man in Deutschland ein Mobilheim aufstellen?

Ein Mobilheim kann auf dem eigenen Grundstück aufgestellt werden. Soll es dort fest installiert werden, benötigt man dafür eine Baugenehmigung. Einfluss auf die Erteilung der Genehmigung haben Faktoren wie der Standort auf dem Grundstück, die Nutzungsart des Mobilheims und seine Größe. Eine weitere Möglichkeit ist das Mobilheim auf einem Campingplatz aufzustellen.

Welche Genehmigung braucht man für ein Mobilheim?

Um ein Mobilheim aufzustellen, benötigt man eine Baugenehmigung. Umfasst die Fläche des Mobilheims weniger als 50 Quadratmeter unterliegt das Prozedere meist einem vereinfachten Genehmigungsverfahren. Möchte man dieses umgehen, bietet sich die Möglichkeit, es als Ferienhaus zu registrieren. Das schränkt jedoch auch die Nutzung des Hauses ein – in diesem Fall darf es nicht dauerhaft bewohnt werden. Im Idealfall wendet man sich vor Einleitung seines Unterfangens an die Gemeinde oder das Bauamt und holt alle nötigen Informationen ein.

Mobilheim kaufen: Darauf sollte man achten

Wer sich ein Mobilheim anschaffen möchte, kann wählen, ob er sich ein fertiges Domizil aus dem breiten Angebot aussucht, oder ob er ein maßgefertigtes mobiles Heim möchte. Lässt man das Mobile Home extra zimmern, kann man bei grundlegenden Entscheidungen den Hebel in die Hand nehmen und Maße, Dach, Dämmung und Co. selbst bestimmen. Doch auch bei großen Herstellern, die fertige Mobilheime verkaufen, können meist kleinere Anpassungen vorgenommen werden. Mit dem Hersteller gilt es im Voraus alle wichtigen Punkte abzuklären. Wer behebt Mängel am Objekt, wenn das Haus erst einmal steht? Oder wer übernimmt den Transport und ab wann trägt man als Besitzer das Risiko? Schon während des Transports des Mobile Homes oder erst, wenn es fertig aufgebaut ist?

Möchte man ein Mobilheim kaufen, sollte man sich vorab informieren, welche Hersteller in Frage kommen, welche Ausstattungsmerkmale man sich wünscht und welche Preisvorstellung man hat. Niemand sollte die Katze im Sack kaufen – wenn man die Möglichkeit hat, sollte man das Objekt der Begierde stets vor dem Kauf besichtigen. Außerdem sollte man sich informieren, welche Garantien der Hersteller gewährleistet und welche Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen gegebenenfalls vom Hersteller übernommen werden.

Wie viel kostet ein Mobilheim?

Je nach Größe und Ausstattung liegen die Preise für ein fertiges Mobile Home zwischen 15.000 und 80.000 Euro. Wer ein maßgeschneidertes Modell, ganz den eigenen Vorstellungen entsprechend, will, muss tiefer in die Tasche greifen. Nach dem Kauf des Mobilheims fallen jedoch weitere Kosten an und neue Besitzer müssen nochmal in die Tasche greifen. Fällig werden noch Beträge für:

  • Inbetriebnahme
  • Transport bei Verlegung
  • Platzierung mit Traktor oder Kran
  • Anschlüsse von Wasser, Strom, Gas, Internet, Abwasser
  • Versicherung und Ausstattung
  • Nebenkosten, Grundsteuer, Stellplatzgebühr

Mobilheim gebraucht kaufen

Der Markt an gebrauchten Mobilheimen ist mittlerweile groß, weshalb der Kauf eines gebrauchten transportierbaren Wohnsitzes durchaus eine günstigere Option ist. Deutschlandweit gibt es um die 100.000 Parzellen auf Campingplätzen, auf denen bereits ein Mobilheim steht, die auf einen neuen Besitzer warten. Häufig ist es einfacher das Mobilheim samt Dauerparzelle an einen neuen Besitzer zu übergeben, als die Transportkosten für eine Umsiedlung des Häuschens zu tragen.

Ein erster wichtiger Anhaltspunkt zum Zustand des gebrauchten Mobilheims ist das Baujahr. Auch die äußerste Schicht der „Hauswand“ sollte man genauestens unter die Lupe nehmen und nach eventuellen Mängeln suchen. Sind solche vorhanden, ist eine Recherche anzuraten, wie viel die Reparatur kostet. Auch unter das Mobilheim sollten interessierte Käufer einen Blick werfen: Wie sind die Zu- und Abflüsse sowie die Stromzufuhr installiert? Sehen die Fenster und Rahmen des Mobilheims intakt aus? Auch den Innenraum sollte man vor einem Kauf aufmerksam inspizieren. Schließen Türen und Fenster dicht und sind diese intakt? Gibt es irgendwo Anzeichen von Schimmel zu sehen? Wie ist das Mobile Home gedämmt?

Auch die elektrischen Geräte sollten überprüft werden. Hierzu zählen Heizung, Boiler, Wasserzufuhr, Küchengeräte und andere Elektroinstallationen. Sollten hier Mängel auftreten, muss deren Beseitigung bereits in die Kosten kalkuliert werden.

Mobilheim mieten: Urlaub auf dem Campingplatz

Wer sich nicht gleich ein eigenes Mobilheim zulegen möchte, sondern erstmal das Lebensgefühl testen möchte und auch in das Leben auf einem Campingplatz schnuppern möchte, kann auch für den nächsten Urlaub ein Mobilheim mieten. Zahlreiche Campingplätze haben fest installierte Mobilheime auf ihren Anlagen und vermieten diese an Urlaubende. Ob man nun im Mobilheim in Italien am Gardasee oder im Mobilheim in Kroatien Urlaub machen möchte, online finden sich zahlreiche Campingplätze, die Mietheime anbieten.

Wenn es kalt wird: Wie heizt man sein Mobilheim?

Es gibt verschiedene Heizungstypen für die Beheizung eines Mobilheims. Komfortabel ist in diesem Fall die Zentralheizung. Doch auch Infrarotheizungen, Gasheizungen und Pelletöfen sind mögliche Optionen.

Was bedeutet „winterfest“ beim Mobilheim?

Der Begriff „winterfest“ kann verschieden ausgelegt werden. Bei der Wahl des Mobilheims sollte stets die angestrebte Nutzung im Vordergrund stehen. Für Modelle, die auch im Winter genutzt werden sollen, werden meist besondere Isolierungen verwendet. Meist sind die Fenster mehrfach verglast und eine spezifische Dämmung wurde verwendet. Auch die verbaute Heizungsart spielt eine Rolle bei der ganzjährigen Nutzung.

Wer sein Mobilheim in der kalten Jahreszeit nicht nutzt, wappnet es im Spätherbst für den Winter. Dafür empfiehlt es sich, dass Mobile Home einmal gründlich zu reinigen. Bewohner sollten kontrollieren, ob das Wasser aus allen Rohren abfließen kann, bevor der Frost eintritt. Man sollte also den Haupthahn abstellen. Frostschutzmittel im Spülkasten schützt vor bösen Überraschungen. Da die Luftfeuchtigkeit im Inneren recht hoch sein kann, sollten Besitzer alle Türen innerhalb des Mobile Homes öffnen. Auch Schranktüren sollte man offenstehen lassen. Idealerweise platziert man in den Räumen Luftentfeuchter. Polster sollte man, wenn möglich, wo anders zwischenlagern und Matratzen kann man aus dem Bett heben und hochkant an die Wand lehnen, für eine bessere Lüftung. Bei einer ordentlichen Rundum-Reinigung empfiehlt es sich außerdem die Regenrinne von Laub zu befreien und zu säubern.