Für SUV Fahrer*innen sieht in Paris die Zukunft alles andere als rosig aus. Aufgrund eines Bürgerentscheids könnte das Parken von SUVs Im Stadtzentrum demnächst teuer werden. Aktuell stehen dort 18 Euro für eine Parkdauer von einer Stunde und 225 Euro für eine Zeitspanne von sechs Stunden zur Debatte. Die Greenpeace- Mobilitätsexpertin Clara Thompson findet, dass das Pariser-Konzept innerhalb der urbanen Entwicklung ein Schritt in die richtige Richtung ist. Auch im Hinblick auf Deutschland fordert sie ein Umdenken innerhalb der Verkehrsgestaltung: "Diese Entscheidung ist das überfällige Signal an die Autoindustrie, dass die hohen ökologischen Kosten tonnenschwerer Stadtpanzer nicht länger auf die Gesellschaft als Ganzes abgewälzt werden können." Ein Überblick über die SUV-Debatte: Bei einem "Sport Utility Vehicle“, kurz SUV, handelt es sich um eine Mischung aus normalem PKW und Geländewagen. Oft ist auch von einem "Stadtgeländewagen" die Rede, da ein SUV zwar vom Erscheinungsbild her einem Geländewagen ähnelt, jedoch wegen teils fehlender Offroad-Funktionen für den Fahrbetrieb in der Stadt besser geeignet ist. Die Vorteile: Durch die erhöhte Sitzposition fällt das Ein- und Aussteigen leichter, außerdem ergibt sich eine bessere Sicht auf das Verkehrsgeschehen. Ein Problem stellt jedoch der Verbrauch eines SUVs dar: Im Vergleich zu einem durchschnittlichen PKW sind SUVs höher und breiter gebaut und sind daher vergleichsweise schwerer und stehen aerodynamisch schlechter da. SUVs verbrauchen damit mehr Energie und sind von einem höheren CO2 Ausstoß gekennzeichnet. Einer Studie von Greenpeace zufolge, emittierten im Jahr 2022 alle auf der Straße befindlichen VW-Verbrenner zusammen 346 Millionen Tonnen CO2. Die vom Konzern verkauften Verbrenner-SUV verantworteten davon 102 Millionen Tonnen CO2, was nahezu 30 Prozent der Gesamtemissionen des VW-Konzerns darstellte. Greenpeace bringt in einem aktuellen Bericht die SUV-Problematik mit dem folgenden pointierten Beispiel zum Ausdruck: „Wenn alle SUVs ein Land wären, hätte dieses Land im Jahr 2021 den sechsthöchsten absoluten CO2-Ausstoß weltweit gehabt, mit mehr als 900 Millionen Tonnen CO2. Das ist mehr als die Gesamtemissionen Deutschlands.“ Obwohl das Bild vom SUV als Umweltsünder nicht neu ist, steigt die Nachfrage nach dem Stadtgeländewagen jährlich beständig an. Die drei größten Autohersteller der Welt – Toyota, Volkswagen und Hyundai-Kia – steigerten ihre Verkäufe von SUVs in den vergangenen zehn Jahren jeweils um mehr als 150 Prozent. Machte auf dem Automobilmarkt 2013 der reine SUV-Verkauf noch 15,4 Prozent aus, waren es 2022 bereits 40,8 Prozent. Im globalen Vergleich stellten im Jahr 2023 China und die USA die größten Abnehmer-Länder von SUVs dar. Europaweit ist die Nachfrage nach dem umstrittenen Fahrzeugtyp in Deutschland am stärksten. Im Hinblick auf die Klimaziele die sich Deutschland bis 2030 gesteckt hat (klimaschädliche Emissionen sollen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden), fordert diese Entwicklung ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.