Für jeden Geschmack und Gebrauch gibt es den passenden Campingstuhl. Foto: Shutterstock/ronstik

Wer im Urlaub unterwegs ist und Neues entdeckt, will es am Abend auf dem Campingplatz bequem haben und sich zurücklehnen. Darum gehört ein gemütlicher Campingstuhl zur Grundausstattung. Es lohnt sich, sich vor dem Kauf zu überlegen, was man braucht, um möglichst viel Freude an seinem Campingstuhl zu haben.

Es gibt nichts Schöneres auf dem Campingplatz, als in Ruhe ein spannendes Buch zu lesen. Oder nach einer langen Tagestour die Füße hochzulegen und den Sonnenuntergang zu genießen. Das kann man in einem bequemen Campingstuhl am besten. Viele nehmen instabile und wackelige Stühle mit in den Urlaub, weil diese vermeintlich am wenigsten Platz benötigen. Dabei gibt es bessere Lösungen und unzählige Alternativen. Das Angebot reicht von einfachen Klappstühlen und Angelhockern, bis hin zu bequemen Relaxstühlen und luxuriösen Campingsesseln mit passenden Beinauflagen. Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen, um so den passenden Campingstuhl für sich zu finden.

Wofür wird der Campingstuhl genutzt?

Ein zentrales Entscheidungskriterium bei der Wahl des richtigen Campingstuhls ist der Verwendungszweck. Braucht man einen hohen Stuhl mit einer möglichst geraden Lehne, damit man am Tisch essen kann oder weil man zu Rückenschmerzen neigt? Oder reicht ein niedriger Stuhl, indem man sich gelassen zurücklehnen kann, um mit anderen zu quatschen, ein kaltes Getränk zu genießen oder die Angel im Auge zu behalten?

Oder soll es ein Stuhl sein, der möglichst leicht ist und häufig zusammen- und auseinandergeklappt werden kann, weil man diesen jeden Tag im Kofferraum verstaut?

Oder ist es der ultraleichte, kompakte Hocker, der auf Tageswanderungen ein leichter, platzsparender Begleiter im Rucksack ist?

Darauf sollte man bei einem Campingstuhl achten

Es ist wichtig den Verwendungszweck möglichst genau einzugrenzen. Zwar versprechen viele Hersteller, dass ihre Stühle flexibel einsetzbar sind. Doch jedes Design hat bestimmte Vorteile und man muss dafür in anderen Bereichen Abstriche machen. Die folgenden Aspekte helfen dabei, den Verwendungszweck einzugrenzen:

  • Material
  • Gewicht
  • Verarbeitung
  • Größe/Höhe
  • Mögliche Extras

Diese Kriterien nehmen wir nun genauer unter die Lupe:

Material

Die meisten Campingstühle bestehen aus einem klappbaren Aluminium-Gestänge, das mit Stoff bespannt ist. Aluminium hat sich für den Campingeinsatz bewährt, weil es leicht und dennoch stabil ist. Holzstühle sind ebenfalls stabil und zudem hübsch anzuschauen. Dafür können sie beim Gewicht und der Handlichkeit meist nicht mithalten. Der Bezug besteht in der Regel aus einem Polyester- oder Nylonmischgewebe und sollte möglichst strapazierfähig, robust und abwaschbar sein, weil das Material im Außeneinsatz so einiges aushalten muss.

Gewicht

Das Gewicht jedes Campingstuhls wird entscheidend durch die Materialien bestimmt. Manchmal gilt die Devise: je leichter desto besser. Aber wenn ultraleichtes Gewicht nicht allzu wichtig ist, weil die Stühle ohnehin nie weit vom Kofferraum entfernt aufgestellt werden, sollte man nach Modellen Ausschau halten, die etwas breiter gearbeitet sind und ein möglichst dickwandiges Gestänge haben. Das zusätzliche Gewicht bringt mehr Robustheit und oftmals auch ein Plus an Komfort.

Verarbeitung

Bei der Verarbeitung eines bestimmten Campingstuhls trennt sich im wahrsten Sinne die Spreu vom Weizen. Die Füße sollten möglichst breit und am besten noch verstärkt sein, damit diese auf weichem Untergrund nicht in den Boden sinken. Die Gelenke stellen sich bei vielen Modellen als Schwachpunkt heraus. Diese sollten möglichst verstärkt sein. Auch zusätzliche Verstrebungen an Beinen und/oder Rückenlehne sind von Vorteil, weil sie die Konstruktion stabiler gestalten, obwohl sie meist das Gewicht etwas erhöhen.

Größe/Höhe

Wer gerne etwas mehr Platz hat, um sich auszustrecken oder die Sitzposition zu wechseln, sollte sich bei Campingstühlen mit einer breiteren Sitzfläche umschauen.

Niedrige Stühle eignen sich dagegen am besten für den Strand, Open-Air-Konzerte und andere Aktivitäten, bei denen man sich zurücklehnen und in die Ferne schauen will. Höher konstruierte Stühle eignen sich besser zum Essen am Tisch und für großgewachsene Menschen. Auch das Hinsetzen und wieder Aufstehen fällt damit leichter. Allerdings brauchen diese Stühle wegen ihrer Höhe meist mehr Stauraum.

Neben der Höhe sollte auch auf das maximale Tragegewicht geachtet und dieses eher höher als zu niedrig veranschlagt werden. Dadurch fängt der Stuhl bei zu viel Last nicht an zu wackeln oder altert vorzeitig.

Extras

Viele Campingstühle bieten unterschiedliche Extras, die zusätzlichen Komfort versprechen. Flaschenhalter, Staufächer und integrierte Abstelltischchen sind besonders coole Gadgets, damit man möglichst selten aufstehen muss, wenn man es sich einmal gemütlich gemacht hat.

Gezielt verwendete Mesh-Einsätze im Polster können an heißen Tagen für angenehme Belüftung sorgen. Einige Modelle sind höhenverstellbar oder verfügen über eine variable Lehne. Da Campingstühle aber eher auf Leichtigkeit ausgelegt sind, verfügen aber nur wenige Modelle über dieses zusätzliche Feature.

Manche Klappstühle haben zudem Verschlusssysteme, damit sie sich nicht selbstständig zusammen- oder auseinanderfalten können. Auch ausfahrbare Fußlehnen sind bei bestimmten Modellen zu finden.

Camping Klappstühle – der Klassiker für aufrechtes Sitzen

Vorteile: Diese klassische Art der Klappstühle verfügt in der Regel über Armlehnen sowie über gerade und jeweils getrennte Sitzflächen und Rückenlehne. Letztere ist eher steil bis senkrecht, damit man aufrecht auf dem Stuhl sitzen kann. Bei ausreichender Höhe der Sitzfläche eignen sich diese Stühle besonders zum Essen am Campingtisch. Je höher die Rückenlehne ist, desto besser ermöglicht der Stuhl auch längeres Sitzen. Die Füße sind meist mit einer Stange verbunden, wodurch dieser Stuhl recht stabil steht und nicht einsinkt.

Nachteile: Allerdings lassen sich Klappstühle meist nur flach zusammenfalten. Aber auch hier ist zu beachten, dass eine hohe Lehne ein größeres Packmaß und mehr Gewicht bedeutet.

Campingstuhl: Faltbare Modelle und Campingsessel – Kompakt faltbar, lässig zurücklehnen

Campingstühle dieser Art – oder auch Campingsessel – werden in der Regel zu einem länglichen Paket zusammengefaltet und sind so meist kompakter und leichter transportierbar als klassische Klappstühle. Da Sitzfläche und Rückenlehne miteinander verbunden sind, lässt sich die Sitzposition recht gut variieren, damit man es sich lange bequem machen kann.

Nachteile: Diese Campingstühle bieten etwas weniger Unterstützung für den Rücken, weil nur bestimmte Abschnitte des Bezugs mit dem Rahmen verbunden sind und der Rest frei hängt. Manche Modelle bieten daher zusätzliche Polster für mehr Komfort.

Auch hier gilt: Eine hohe Rückenlehne bietet in der Regel mehr Unterstützung auch für Nacken und Kopf. Besonders bei diesen Campingsesseln sollte man Wert auf eine robuste Bauweise und einen stabilen Stand mit möglichst breiten Füßen legen, weil sich das eigene Körpergewicht durch wechselnde Sitzpositionen unterschiedlich auf den Stuhl verteilen wird.

Strandstühle – niedrige Sitzfläche für besonders lässiges Zurücklehnen

Strandstühle sind eine Unterform der Campingsessel, die sich durch ihre niedrige Sitzfläche auszeichnen. Man kann seine Beine lang vor sich ausstrecken. Die niedrige Sitzfläche sorgt dafür, dass der Schwerpunkt sehr weit unten liegt, wodurch man nicht umfallen kann – selbst wenn man sich weit zurücklehnt. Außerdem eignen sich diese Campingstühle wunderbar für Open-Air-Konzerte und Festivals.

Da diese Campingsessel besonders für den Einsatz bei heißen Temperaturen gemacht sind, sollten sie zur Belüftung über großzügige Mesh-Einlagen verfügen.

Campinghocker – extraleicht und kompakt für Rucksacktouren und kleine Pausen

Campinghocker sind besonders für kurze Pausen geeignet, bei denen man sich nicht auf den Boden setzen will oder kann. Weil Rücken- und Armlehnen fehlen, sind sie besonders leicht. Mit ihrem kompakten Format und geringem Gewicht passen sie locker in oder an jeden Rucksack. Außen befestigt, ist ein Campinghocker jederzeit schnell zur Hand. Es gibt sowohl dreibeinige als auch vierbeinige Varianten und sogar Falthocker mit besonders minimalistischem Design.

Nachteil: Zum längeren Sitzen aufgrund der fehlenden Stütze eher weniger geeignet.

Sondermodelle – für jeden Bedarf etwas dabei

Wer nach geschaffter Tagestour gerne die Beine hochlegt, für den ist ein Campingsessel mit integrierter Fußablage vielleicht das Richtige. Mit einem Kissen im Nacken und einem Buch in der Hand lassen sich darin gemütliche Stunden verbringen.

Doppelsitzige Campingsessel eigenen sich besonders für Paare und Familien, die abends beim Feuer noch ein bisschen miteinander kuscheln möchten. Dabei ist es wichtig, die maximale Tragelast zu beachten und darauf zu achten, dass die Füße möglichst breit sind, um selbst mit zwei Personen nicht im Untergrund zu versinken. Die Doppelsitzer sind aber in der Regel so designt, dass auch eine Person allein darinsitzen kann, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.

Fazit: Beim Kauf eines Campingstuhls ist es wichtig, den Verwendungszweck klar in den Vordergrund zu rücken und den individuell perfekten Stuhl nach den vorgestellten Aspekten auszuwählen. Darin lässt sich dann in aller Ruhe die Reise planen und die Zeit entspannt mit den Mitreisenden verbringen sowie die Umgebung genießen.