Eine Kühlbox ist ein elementarer Bestandteil eines erfolgreichen Campingtrips. Foto: Shutterstock/ kornnphoto

Wer in den Campingurlaub fährt, möchte seine Lebensmittel und Getränke besonders im Sommer gut versorgt und gekühlt wissen. Doch welche Kühloption ist die passende und welche Kühlboxen gibt es auf dem Markt? Alles Wissenswerte rund um das Thema Kühlung beim Camping.

Für den Camper oder den Campingurlaub gibt es eine schier unendliche Bandbreite an Zubehör und nützlichen Gadgets. Für beginnende Camper oder jene, die auf der Suche nach neuer Ausstattung sind, stellt sich die Frage nach der passenden Kühlmöglichkeit im Campingurlaub. Doch was ist besser, Kühltasche oder Kühlbox oder gar ein Kühlschrank im Wohnmobil? Und welche Kühlboxen und Unterschiede gibt es?

Übersicht

Camping-Kühlschrank oder Kühlbox – welche Optionen gibt es?

Je nach dem welches Campingfahrzeug man zur Verfügung hat, wie viel Platz man hat und welche Funktionen erfüllt werden sollen, eignet sich entweder ein Camping-Kühlschank oder eine Kühlbox am besten. Doch wie entscheiden?

Kühlschränke fürs Camping

Kauft man ein modernes Wohnmobil oder einen modernen Wohnwagen, sind diese meist bereits mit einem Kühlschrank oder sogar einer Kühl-Gefrier-Kombination ausgestattet. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Absorberkühlschränke, die mit zwölf Volt, 230 Volt oder auch Gas betrieben werden können. Eine andere Form des Camping-Kühlschranks ist der Kompressorkühlschrank, der sich mit zwölf oder 230 Volt betreiben lässt.

Kühlboxen fürs Camping

Verfügt der eigene Camper über keinen Kühlschrank, ist eine Kühlbox eine geeignete Alternative. Man unterscheidet hierbei zwischen folgenden Arten von Kühlboxen:

Passivkühlboxen: Sie besitzen kein eigenes Kühlaggregat, sondern verfügen lediglich über dicke und isolierte Wände. Daher eignen sie sich nur zum kurzzeitigen Transport von bereits gekühlten Lebensmitteln und Getränken.

Absorberkühlboxen: Ähnlich einem Absorberkühlschrank funktioniert auch die Absorberkühlbox. Sie lassen sich mit zwölf oder 230 Volt oder auch Gas betreiben.

Kompressorkühlboxen: Diese Modelle laufen ausschließlich mit Strom und sind im Vergleich meist beliebter. Sie sind auch leistungsfähiger als Absorberkühlboxen.

Thermoelektische Kühlboxen: Sie werden auch aktive Kühlboxen genannt und laufen über einen Zwölf-Volt-Anschluss. Diese Modelle können auch während der Fahrt im Auto betrieben werden.

Welche Kühlbox zum Campen?

Bei der Frage, welche Kühlbox nun die passende Option fürs Camping ist, muss ein Blick auf die verschiedenen Technologien und die jeweiligen Vor- und Nachteile geworfen werden.

Was ist eine Passivkühlbox?

Diese Kühlboxen arbeiten, wie der Name bereits verrät, passiv. Das bedeutet, dass sie den Inhalt der Box nicht aktiv kühlen, sondern lediglich die Temperatur der Lebensmittel oder Getränke halten. Hierbei benötigen sie keinerlei Strom und können, je nach Modell, den Inhalt bis zu zwölf Stunden kühlen. Das ist durch eine Isolierung der Wände der Kühlbox mit Polyurethan möglich.

Vorteile:

  • Günstiger Preis.
  • Einfache Handhabung.
  • Keine Energiequelle zur Kühlung nötig.
  • Geringes Gewicht.

Nachteile:

  • Begrenzte Kühlleistung, da keine aktive Kühlung möglich ist.
  • Deshalb wird die Kühldauer auch von der Außentemperatur beeinflusst.
  • Für Kühlelemente wie Akkus wird ein Kühlschrank oder eine aktive Kühlbox benötigt.

Was ist eine Absorberkühlbox?

Bei dieser Technologie wird ein Gemisch aus Ammoniak und Wasser elektrisch erhitzt. Beim Verdampfen des Ammoniaks wird die Wärme aus der Kühlbox aufgenommen, wodurch sich diese dann abkühlt.

Vorteile:

  • Vielfältige Energiequellen. Die Kühlboxen können nicht nur mit Strom, sondern auch mit Gas betrieben werden.
  • Preislich sind Absorberkühlboxen meist günstiger als Kompressorkühlboxen.
  • Geringe, kaum hörbare Betriebsgeräusche

Nachteile:

  • Hoher Energieverbrauch.
  • Temperatur ist abhängig von der Außentemperatur. Bei Außentemperaturen von mehr als 30 oder 35 Grad ist die Kühlleistung nicht mehr verlässlich.
  • Die Kühlleistung ist daher stark abhängig und meist sind nur etwa 25 bis 30 Grad unter den Außentemperaturen möglich. Deshalb ist das langfristige Kühlen oder auch Einfrieren von leicht verderblichen Lebensmitteln nicht empfehlenswert.

Was ist eine Kompressorkühlbox?

Diese Kühlboxen funktionieren mit einem Kältemittel auf FKW- oder natürlicher Basis. In einem Verdampfer verändert sich der Aggregatszustand von flüssig zu gasförmig, wodurch der Kühlbox die Wärme entzogen wird. Der Kompressor der Kühlbox komprimiert die Kältemittel und führt dieses wieder dem Verdampfer zu. Es entsteht ein Kältekreislauf.

Vorteile:

  • Der Energieverbrauch ist bei diesen Modellen vergleichsweise gering und die Technologie wird stetig weiterentwickelt.
  • Wenig Temperaturschwankungen. Diese Kühlboxen funktionieren meist unabhängig von der Außentemperatur. Schwankungen entstehen meist erst ab ungefähr 40 bis 45 Grad Außentemperatur.
  • Die Kompressorkühlboxen verfügen über sehr gute Kühlleistungen. Kühltemperaturen bis zu -18 Grad, bei einigen Modellen auch bis -20 Grad sind keine Seltenheit.

Nachteile:

  • Gas als Energiequelle fällt weg. Die Kompressorkühlboxen lassen sich nur mit Strom betreiben.
  • Die Betriebsgeräusche sind, spätestens wenn der Kompressor einsetzt, deutlich hörbar.
  • Die Kompressorkühlboxen sind schwerer als Absorberkühlboxen.
  • Preislich liegen diese Modelle deutlich über Absorbermodellen.

Was ist eine thermoelektrische Kühlbox?

Die Technik für die thermoelektrische Kühlbox befindet sich im Deckel der Box. Hier sitzen zwei Halbleiter, die sich berühren. Durch den Stromfluss erhitzt sich der eine Halbleiter und gibt seine Energie in Form von Wärme an den anderen ab. Bei der Übergabe der Energie kühlt der gegenüberliegende Halbleiter ab. Sie kommen ganz ohne Kühlflüssigkeiten oder Pumpen aus. Die Isolation ist wie bei den passiven Kühlboxen durch PU-Schaum gewährt.

Vorteile:

  • Die günstigste Variante unter den Kühlboxen fürs Camping.
  • Thermoelektrische Kühlboxen punkten mit geringem Gewicht.
  • Kaum Betriebsgeräusche.

Nachteile:

  • Meist lassen sich die thermoelektrischen Kühlboxen lediglich über einen zwölf Volt Anschluss mit Strom versorgen. So sind sie ohne ein 230-Volt-Netzteil nicht mit Landstrom zu laden.
  • Thermoelektrische Kühlboxen sind nicht sonderlich energieeffizient, da sie im Vergleich zur Größe und der erbrachten Kühlleistung viel Strom verbrauchen.
  • Auch diese Kühlboxen sind von der Außentemperatur stark abhängig. Knacken die Außentemperaturen die 30-Grad-Marke, stellen die thermoelektrischen Kühlboxen meist ihre Kühlung ein.
  • Eine geringe und nicht konstante Kühlleistung macht sie lediglich für den kurzfristigen Transport tauglich.

Was ist besser, Kompressor- oder Absorberkühlbox?

Müssen sich Camper nun zwischen der Anschaffung einer Kompressor- oder einer Absorberkühlbox entscheiden, sollte die Entscheidung von den individuellen Bedürfnissen abhängig gemacht werden. Wer eine zuverlässige Kühlbox sucht, die auch im Sommerurlaub zuverlässig funktioniert und eine gute Kühlleistung hat, beispielsweise als Ersatz für einen Kühlschrank im Camper, der kann in eine Kompressorkühlbox investieren. Ist das Budget kleiner und eine längerfristige Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Käse ist ohnehin nicht geplant, dann reicht auch eine Absorberkühlbox für den Campingtrip.

Was hält länger kalt, eine Kühlbox oder Kühltasche?

Schon aufgrund ihrer Beschaffenheit erreicht eine Kühlbox eine bessere Kühlleistung als eine Kühltasche. Noch besser ist die Kühlleistung in einer aktiven Kühlbox.

Kühlbox elektrisch betreiben: Wie lange hält die Autobatterie?

Eine Option für die Nutzung der Autobatterie als Stromquelle für die Kühlbox ist ein Batteriewächter. Dieser achtet darauf, dass keine Tiefenentladung der Autobatterie stattfindet. Oftmals wird der Zigarettenanzünder als Energiequelle für Kühlboxen verwendet. Der Batteriewächter kann einfach zwischen das Gerät und den Zwölf-Volt-Eingang geschaltet werden. Entlädt sich die Autobatterie zu sehr, schaltet der Batteriewächter das angeschlossene Gerät aus und wieder ein, sobald 12,5 Volt verfügbar sind. Eine generalisierende Aussage über die Betriebsdauer einer Autobatterie beim Betreiben von Kühlboxen kann nicht getroffen werden. Bei einer 40 Ampere Batterie geht man von einer durchschnittlichen Kühlleistung von bis zu zehn Stunden aus.

Dometic Kühlbox für den Campingurlaub

Bei Campern und Outdoorfans besonders beliebt, sind die Kühlboxen von Dometic. Von passiven Kühlboxen über thermoelektrische Varianten bis hin zu Absorber- und Kompressorkühlboxen bietet der Hersteller eine breite Palette an Kühloptionen für Outdoor-Fans.

Dometic CFF 45: ein vielseitiger Testsieger

In diversen einschlägien Tests schneidet die Dometic CFF 45 besonders gut ab. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Kompressorkühlbox mit 44 Litern Fassungsvermögen. Für dieses Fassungsvermögen besticht sie mit einem recht geringen Gewicht von 21,4 Kilogramm. Die CF 45 misst 59 auf 39,8 auf 47,5 Zentimeter und erreicht Temperaturen zwischen zehn und -18 Grad. Außerdem verfügt die Kühlbox über eine Gefrierfunktion. Zur Kontrolle gibt es eine digitale Temperaturanzeige und eine stufenlose Temperaturregelung. Zum besseren Befüllen ist der Deckel der Box abnehmbar. Die Kompressorkühlbox kommt mit einem Zwölf-Volt- und einem 230 Volt-Anschluss sowie einem Batteriewächter.

Dometic TropiCool TC 21FL: Preis-Leistungs-Sieger

Als Preis-Leistungs-Sieger häufig genannt, ist die Dometic TropiCool TC 21FL. Hierbei handelt es sich um ein thermoelektrisches Modell mit 21 Litern Fassungsvermögen und einem Fliegengewicht von nur sechs Kilogramm. Diese thermoelektrische Variante kann bis zu 25 Grad unter der herrschenden Außentemperatur kühlen und verfügt außerdem über eine Wärmefunktion bis zu 65 Grad. Sie kommt mit einem Zwölf-Volt- und einem 230-Volt-Anschluss. Bei Amazon ist die Kühlbox noch zu haben, während der Hersteller das Modell mittlerweile eingestellt und gegen ein Nachfolgermodell ausgetauscht hat. Der Nachfolger heißt TropiCool TCX 21.

Yeti Kühlboxen – zuverlässig und sicher kühlen

Unter den besten und bei Campern beliebtesten Kühlboxen wird meist auch der kanadische Hersteller Yeti genannt, der sich einen Namen als eine der fünf größten Outdoor-Marken weltweit gemacht hat.

Der Roadie 24 von Yeti

Die Roadie Kühlbox von Yeti ist in zahlreichen Designoptionen zu kaufen. Extra für die Straße entwickelt, bietet die Kühlbox genug Platz um selbst aufrechte Weinflaschen unterzubringen, nimmt im Auto aber wenig Raum ein. Rutschfeste Füße verhindern das Umherrutschen der Box im Fahrzeug, während Henkel und Griffe speziell für flexibles und platzsparendes Verstauen und bequeme Tragbarkeit entwickelt wurden. Der Hersteller wirbt mit der Robustheit der Kühlbox dank Panzerkern sowie für die gute Isolierung durch Deckel, Dämmung und Dichtungen, die sie selbst für Trockeneis kompatibel machen. Außerdem gibt der Hersteller eine fünfjährige Garantie auf die Kühlbox. Das Leergewicht der Box ist mit nur knapp sechs Kilogramm ebenfalls äußerst praktisch.

Aushängeschild: Yeti Tundra

Die stylische, unzerstörbare und praktische Kühlbox Tundra gibt es mittlerweile in 14 verschiedenen Größen und verschiedenen Designs. Unterschieden wird zwischen verschiedenen Größenmodellen zwischen 35 und 350 Litern Fassungsvermögen und der Tundra Haul auf Rädern. Die Yeti Tundra Varianten wurden für extreme Bedingungen geschaffen. Die Tundra 35 Kühlbox wiegt neun Kilo. Wie auch die kleinere Roadie-Kühlbox überzeugt die Tundra mit ihren festen Verschlüssen, praktischen Tragegurten und rutschfesten Füßen. Diese Boxen sind ideal für einen Campingtrip in abgelegene Gebiete, wirbt der kanadische Hersteller doch mit dem Attribut „bärensicher“.

Mobicool Kühlboxen

Auch Mobicool ist ein beliebter Hersteller von Kühlboxen. Käufer wählen auch hier zwischen isolierten Kühlboxen und elektrischen Modellen. Der Hersteller verkauft seine Kühlboxen in die ganze Welt und wirbt mit deren Robustheit, leichter Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit.

Mobilcool MT48W: Kompressorkühlbox mit 48 Litern Fassungsvermögen

In zahlreichen Tests und Vergleichen schneidet diese Kompressorkühlbox von Mobicool besonders gut ab. Die elektrische Kühlbox bietet ganze 48 Liter Fassungsvermögen und kühlt ihren Inhalt auf bis zu 16 Grad niedriger als die herrschende Umgebungstemperatur. In dieses Raumwunder passen auch aufrechtstehende Zwei-Liter-Flaschen. Die Box bringt ein Leergewicht von knapp acht Kilo auf die Waage. Einziges Manko: die Temperatur ist nicht individuell einstellbar. Besonders praktisch ist auch die Handhabung dank integrierter Räder und einem klappbaren Tragegriff. Für den elektrischen Betrieb bietet sie zwei Spannungsbereiche, sodass die Box sowohl im Auto als auch an einer Netzsteckdose betrieben werden kann.

Mobicool FR40: der Bestseller

Ein absoluter Bestseller ist die Mobilcool FR40. Diese Kühlbox besticht mit einem Fassungsvermögen von rund 38 Litern und kann ihren Inhalt auf -10 Grad kühlen. Im Gegensatz zum oben erwähnten Modell fällt das Leergewicht hier mit rund zwölf Kilogramm etwas schwerer aus. Bei dieser Kühlbox kann die Temperatur hingegen individuell eingestellt werden. Der Innenraum ist außerdem beleuchtet.

Engel Kühlbox

Engel ist bereits seit 45 Jahren als Marktführer in Sachen Kühlboxen bekannt. Die Kühlboxen gibt es in verschiedenen Größen und Designs. Die Engel-Boxen zeichnen sich durch ihre hohe Qualität und Langlebigkeit aus.

Die 40 Liter Kühlbox von Engel: MR-040

Diese Kühlbox verfügt über ein sehr großes Fach mit einem Fassungsvermögen von rund 40 Litern. Die Box kommt mit drei Anschlussmöglichkeiten: zwölf, 24 und 230 Volt. Die Temperatur der Box lässt sich stufenlos und individuell anpassen auf Temperaturen zwischen fünf und -18 Grad. Die Kompressorkühlung benötigt nahezu keine Vorlaufzeit und verursacht kaum Störgeräusche. Der Nachteil dieses Modells liegt bei dem doch recht hohen Eigengewicht der Kühlbox von rund 22 Kilogramm. Auf alle Kühlboxen gibt der Hersteller eine Garantie von rund drei Jahren.

Ähnliche Eckdaten gelten auch für die anderen Kühlboxen des Herstellers. Oft unterscheiden die Modelle sich lediglich in Fassungsvermögen und Design sowie dem Leergewicht der Box selbst.

Wie packt man eine Kühlbox richtig?

Zuletzt macht es auch einen großen Unterschied, wie die Kühlbox gepackt wird. Denn auch hier kann man Fehler machen, die die Kühlleistung und Kühldauer mindern können. Hier eine Übersicht der wichtigsten Tipps:

  • Kühlbox vorkühlen.
  • Alle Inhalte vorkühlen und bereits kalt in die Box packen.
  • Kühlbox von der Sonne fernhalten.
  • Die kältesten Getränke und Lebensmittel sollten in der Kühlbox oben liegen.
  • Inhalte zusätzlich durch Kühlakkus oder Eis kalt halten.
  • Kühlakkus nach oben in der Box legen. Kalte Luft sinkt nach unten.
  • Eine volle Kühlbox hält länger warm als eine halbvolle.