Vor 15 Jahren bildete der Schwarze Donnerstag mit Hunderten Verletzten den traurigen Tiefpunkt des Streits über das Bahnprojekt Stuttgart 21. Manche Bilder sind unvergessen.
Es ist tief in der Nacht, als im Stuttgarter Schlossgarten schließlich 25 Bäume gefällt werden, um Platz für die Baustelle des Grundwassermanagements für das Bahnprojekt Stuttgart 21 zu machen. Die Fällung markiert den Endpunkt eines Tages, der als Schwarzer Donnerstag in die Geschichte der Stadt eingeht. Als Tiefpunkt in der Auseinandersetzung um das Projekt.
Der Widerstand kulminiert an jenem 30. September 2010. Nachdem es in den Monaten zuvor schon Großdemonstrationen gegen den Abriss von Teilen des Kopfbahnhofs gegeben hatte, folgt nun der sensibelste Teil. Die ersten Baumfällungen im Schlossgarten stehen an. Tausende stellen sich der Polizei, die Kräfte aus mehreren Bundesländern zusammenzieht, entgegen. Darunter auch die Teilnehmer einer Schülerdemo.
Hunderte Verletzte bei Polizeieinsatz im Schlossgarten Stuttgart
Der Einsatz läuft völlig aus dem Ruder. Wasserwerfer spritzen in die Menge, Pfefferspray und Schlagstöcke werden eingesetzt. Am Ende des Tages sind nicht nur 25 Bäume gefällt, sondern auch Hunderte Menschen verletzt. Die Bilder jenes Donnerstags gehen um die Welt. Einige davon sind noch heute präsent – als Mahnmal, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.