Mercedes will Arbeitsplätze aus Deutschland nach Ungarn verlagern. Zur Beziehungspflege unterhält der Konzernchef auf höchster Ebene Kontakte zur ungarischen Politik. Die deutsche Öffentlichkeit soll davon möglichst wenig erfahren.
Wenn es um die Produktion im östlichen Europa geht, kann der Mercedes-Vorstand seine Begeisterung kaum verbergen. Die Devise bei der Auswahl der Fertigungsstandorte laute „Go East“, erklärte Finanzchef Harald Wilhelm im Februar bei der Jahrespressekonferenz. Angesichts der Nachfrageschwäche werde das Unternehmen zwar die weltweiten Produktionskapazitäten von 2,5 Millionen Autos pro Jahr um 12 bis 20 Prozent kürzen. Zugleich sei aber geplant, in Europa den Produktionsanteil in „Niedrigkostenländern“ auf 30 Prozent zu verdoppeln.