Diese Schmetterlinge, hier der Gelbrand Schwalbenschwanz, wurden sanft im Briefumschlag transportiert. Foto: Wilhelma/Birger Meierjohann

Im Schmetterlingshaus der Stuttgarter Wilhelma sind farbenfrohe tropische Schmetterlinge aus München eingetroffen.

Die Tiere aus München, die ab sofort im Schmetterlingshaus der Wilhelma zu sehen sind, sind farbenfroh und geflügelt: Sie stammen aus der großen Sonderausstellung „Tropische Schmetterlinge“, wie Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mitteilt. Die Ausstellung fand von November bis März im Botanischen Garten München-Nymphenburg statt. Im Stuttgarter zoologisch-botanischen Garten sind nun von dort zahlreiche Raupen und Puppen aus rund zwei Dutzend unterschiedlichen Arten neu eingezogen. Zuvor sind sie, wie in den Jahren zuvor auch, auf besondere Weise angereist.

 

Schmetterlingsfang: Ein Team auf Mission in München

Ein zweiköpfiges Team aus der Wilhelma, bestehend aus dem Gärtner Thomas Gengenbacher, der aufgrund entsprechender Fortbildungen auch Fachmann für Schmetterlinge ist, und dem unter anderem für das Insektarium zuständigen Tierpfleger Pirmin Jäger, ist gleich morgens früh nach München gereist. Ihnen gelang es, mit Hilfe von Keschern eine große Anzahl Schmetterlinge zu fangen und für die Rückfahrt nach Stuttgart transportfähig zu machen – von den dämmerungsaktiven Bananenfaltern mit ihren beeindruckenden Augenflecken über verschiedene Arten von Schwalbenschwänzen bis hin zu den deutlich kleineren, aber dafür oft farbenprächtigen Faltern der Gattung Heliconius.

Sanfter Transport: Schmetterlinge reisen sicher im Umschlag

Und damit die zarten Insekten beim Transport keinen Schaden nehmen und sie ihre filigranen Flügel nirgends anstoßen und verletzen, kennt Thomas Gengenbacher den Trick für die sanfte Reise: „Jeweils zwei Falter werden zusammen in einen Briefumschlag gesteckt, der dann vorsichtig verschlossen wird. Sobald der Umschlag geöffnet wird, flattern die Schmetterlinge unbeschadet heraus.“

Willkommen im Schmetterlingsparadies: Neue Futterquellen

Noch am gleichen Nachmittag wurden die Tiere im Schmetterlingshaus der Wilhelma freigelassen. Dort erwartete die Insekten ein wahres Schlaraffenland, weiß Meierjohann, nämlich eine große Vielfalt an Blüten und Futterpflanzen. Sie finden hier sowohl eine Vielfalt an nektarreichen Blüten, beispielsweise vom Hibiskus, aber auch wichtige Futterpflanzen, von deren Blättern sich ihre Raupen ernähren, wie die Bananenpflanzen oder Passionsblumen. Also beste Voraussetzungen, dass sich die Falter, deren Lebensdauer als voll entwickelte Insekten oft sehr kurz ist, noch in der Wilhelma vermehren können, wie die Tierpfleger und Gärtner hoffen.