In der Wilhelma werden bald Amurtiger zu sehen sein. Foto: dpa

Die Wilhelma baut seit mehr als zwei Jahren an der neuen Anlage für die bedrohten Raubkatzen. Bald ist alles fertig.

Mit großer Spannung warten Tigerfans auf die Eröffnung der 4,7 Millionen Euro teuren Amurtigeranlage in der Stuttgarter Wilhelma. Ein Plakat an der Pragstraße kündigt sie schon an. Im Norden des Stuttgarter Zoos ist die Anlage auf 50 555 Quadratmetern südlich des Asiatischen Schaubauernhofs Stück für Stück seit Dezember 2022 gebaut worden. Nicht zuletzt der etwa fünf Meter hohe Sicherheitszaun zeigt, dass es sich hier keine gewöhnlichen Tiere handelt, die hier in Kürze zu sehen sind, sondern um gefährliche, aber bedrohte Tiere – die größten Katzen der Welt.

 

Anspruchsvolles Sicherheitssystem für Pfleger

Auch beim Ortstermin mit unseren Leserinnen und Lesern hat kürzlich bei der Führung vor Ort Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin versichert, dass alles getan werde, damit diese Raubkatzen nicht entweichen könnten. Auch die Pfleger müssen aufpassen, wenn sie im neuen Stallgebäude der größten Katzen der Welt tätig sind, die bis zu 300 Kilogramm schwer werden können. In der Anlage gibt es ein anspruchsvolles Sicherheitssystem für die Tierpfleger mit Schiebertechnik im Stall mit seinen sechs Boxen. „Es wird eine moderne, weltweit führende Tigeranlage werden“, hatte Kölpin angekündigt.

Katze und Kater sind schon angekommen

Den Stall konnten im Frühjahr auch schon 3000 Mitglieder des Fördervereins der Wilhelma besichtigen. Der Förderverein unterstützt die Anlage, die von den mkk-Architekten aus Schwerin im Auftrag des Landes gebaut wurde, mit einer Million Euro.

Die zwei Amurtiger, ein Weibchen und ein Männchen, sind inzwischen in der Wilhelma angekommen, befinden sich aber in Quarantäne und sind in der Eingewöhnungsphase noch nicht zu sehen. „Ein Tier kommt aus einem niederländischen, das andere aus einem französischen Zoo“, wie Thomas Kölpin erklärt. Sie kommen aus dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, die der Tierpark Berlin steuert. Diese hatte zur Freude des Wilhelma-Chefs die Stuttgarter Anlage als „herausragend“ eingestuft und eine Zuchtempfehlung abgegeben.

Ab 17. Juli ist die Anlage für Besucher geöffnet

Amurtiger jagen in freier Wildbahn Großsäuger wie Hirsche, aber auch Wildschweine. Im Stuttgarter Zoo bekommen sie Fleisch verschiedener Tiere, auch Huftiere als Futter. Der Amurtiger steht auf der roten Liste; es gibt nur noch wenige tausend Tiere auf der Welt. Er ist von seiner Art insbesondere in Russland bedroht. Ab 17. Juli kann die neue Anlage besucht werden, dann sind auch die beiden Amurtiger für die Öffentlichkeit in der Wilhelma zu sehen.