Die Planungen für neue Wohnungen in Stetten schreiten voran. Nun wurde der Satzungsbeschluss gefasst.
Es geht auf die Zielgerade. Weil eine zweite öffentliche Auslegungsrunde gedreht werden musste, hat sich der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan für die Konversion der ehemaligen Gärtnerei „Höfer Äcker“ in Stetten, gegenüber dem dortigen Discounter, etwas verzögert. Vergangene Woche hat der Technische Ausschuss den Satzungsbeschluss einstimmig gefasst. Diesem Votum ist der Gemeinderat am Dienstagabend ohne große Aussprache gefolgt.
„Es geht um dringend benötigten Wohnraum“, hatte der Abteilungsleiter für Stadt- und Bauleitplanung, Benjamin Irschik, die Stadträte im Technischen Ausschuss erinnert. Begonnen wurde das Verfahren bereits im Jahr 2021. Die öffentliche Auslegung der Pläne musste wiederholt werden, weil eine Trafostation in der ersten Auslegung nicht richtig berücksichtigt worden war. Wie sich im Zuge der weiteren Planungen herausstellte, wäre die zweite Auslegung laut Irschik gar nicht nötig gewesen, weil die Trafostation nun in eines der geplanten Gebäude integriert werden soll.
Wie berichtet wurde der Gärtnereibetrieb aufgegeben. Bisher war auf dem Gelände aber rechtlich keine andere Nutzung möglich. Gleichzeitig gibt es hohen Bedarf an Wohnraum. Im Jahr 2020 wurde deshalb ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die angestrebte Bebauungsplanänderung.
Neben dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei war auch das Grundstück des Lebensmittelgeschäfts mit dem großen Parkplatz Teil des Wettbewerbs. Auch dort wird es in Zukunft mehr Möglichkeiten zur Nutzung des Grundstücks geben. Dass sich auf dem Gelände des Discounters nun rasch baulich etwas verändern wird, das glaubt Irschik allerdings nicht. Derzeit seien bauliche Veränderungen für die Inhaber kein Thema, teilte der Rathausmitarbeiter im Technischen Ausschuss mit. Anders könnte es auf der anderen Straßenseite sein. Auf den Plänen sind mehrere Baufenster auf dem Höfer-Areal zu sehen. Geplant werden mehrstöckige Wohngebäude – zulässig sollen aber auch Büros, Geschäfte, Gastronomie und Gewerbe, das die Nachbarn nicht stört, sein. Für die Autos ist eine Tiefgarage geplant. Um die Kosten zu senken, wurde von einer einst vorgesehenen Klinkerfassade wieder Abstand genommen.
60 neue Wohnungen könnten gebaut werden
Im Siegerentwurf der Stuttgarter Büros Steinhoff Haehnel Architekten und Planstatt Senner sind fünf Einzelbaukörper mit Flachdächern und unterschiedlicher Gebäudeausrichtung geplant. Entlang der Straße sollen die Gebäude vier Stockwerke hoch werden. Richtung Süden sollen es dann drei Stockwerke sein mit Nutzung eines Hanggeschosses. Insgesamt könnten rund 60 Wohnungen gebaut werden. Zwischen den Gebäuden sind Flächen mit kleinen Fußwegen und Aufenthaltsbereichen vorgesehen.
Im Technischen Ausschuss stießen die Pläne auf Zustimmung. „Wir sind froh, dass es weitergehen kann“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Erich Klauser. Ähnlich sahen es die Grünen. „Mittlerweile ist es eine richtige Wildnis“, meinte die Stadträtin Edeltraud Reichle-Kanthak über den momentanen Zustand des Areals. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Ilona Koch betonte, dass die Umplanung der Fläche zu einem Wohngrundstück die Ausweisung anderer Grundstücke für das Gewerbe nach sich ziehen müsse. „Wir brauchen Ersatzflächen mit Baurecht“, sagte sie. Mögliche Flächen gibt es aus Sicht der Christdemokraten bereits, beispielsweise in Oberaichen. Nach wie vor gebe es Interessenten für Gewerbeflächen, betonte Koch. Im Gemeinderat machte Stadträtin Sabine Onayli (L. E. Bürger) darauf aufmerksam, dass sie in Stetten auch den Bedarf für eine weitere Kita sieht.