Das neue Hallenbad in Weinstadt wird mit einer Photovoltaik-anlage bestückt. Foto: Stadtwerke Weinstadt

Die junge Energiegenossenschaft Remstal Bürgerenergie startet mit ersten Photovoltaikprojekten und plant einen Solarpark, der Weinstadt zu 15 Prozent mit Strom versorgen könnte.

Die Energiewende im Remstal nimmt konkretere Formen an: Wie die Remstal Bürgerenergie-Genossenschaft (REBE) mitteilt, entstehen zurzeit zwei Photovoltaikanlagen auf dem Dach des neuen Hallenbads in Weinstadt, eine weitere auf dem Dach des alten Stallgebäudes in Schönbühl.

 

Und das ist erst der Anfang. Der geplante Solarpark in Schönbühl soll ab Sommer 2026 rund 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs von Weinstadt decken – ein ambitioniertes Vorhaben, das allerdings noch einige Hürden überwinden muss.

Nachhaltige Energie für Weinstadt: Genossenschaft startet durch

Gegründet im November 2024 von den Stadtwerken, dem Verein Klima-Bündnis Weinstadt, Bürgern und der Volksbank Stuttgart, wurde die Genossenschaft im April 2025 offiziell ins Register eingetragen. Ihr Ziel: lokaler, nachhaltiger Strom durch gemeinschaftlich finanzierte Projekte.

Derzeit entstehen zwei Solaranlagen mit zusammen rund 250 Kilowatt Leistung auf dem neuen Hallenbad, dessen Eröffnung für den 20. September dieses Jahres geplant ist. Während die Stadtwerke 170 kWp für den Eigenbedarf installieren, speist die REBE eine weitere 80-kWp-Anlage ins öffentliche Netz ein. Die Inbetriebnahme ist für Juli geplant.

Auch das ehemalige Stallgebäude des Jugendheims Schönbühl bekommt ein sonniges Upgrade. Eine 99-kWp-Anlage, größtenteils in Ost-West-Ausrichtung, soll dort bis Ende des Jahres ans Netz gehen. Der Strom fließt ebenfalls ins Netz, der Naturschutz bleibt gewahrt – das Gebäude bleibt erhalten.

Solarpark Schönbühl: Zukunftsprojekt für nachhaltige Energie

Auf dem Schönbühl – hier der Blick vom Kappelberg aus – soll ein Solarpark entstehen. Foto: Gottfried Stoppel

Größter Hoffnungsträger der REBE ist jedoch der Solarpark Schönbühl: Mit einer geplanten Spitzenleistung von 15 Megawatt soll er den Bedarf von Tausenden Haushalten decken. Der Bau erfordert jedoch mehr als Panels und Kabel – ein neues Umspannwerk in Endersbach und eine Hochspannungsleitung sind nötig. Das verzögert den Baustart auf Sommer 2026. Hinzu kommen komplexe Genehmigungsverfahren: Bebauungsplan, Befreiung vom Landschaftsschutz, Abstimmung mit Remshalden – gleich vier Behördenverfahren laufen parallel.

Doch die Genossenschaft denkt langfristig – und gemeinsam. Ab Frühjahr 2026 können sich Bürgerinnen und Bürger finanziell beteiligen. Mit einer Mindesteinlage von 500 Euro werden sie Teil des Projekts. Interessierte können sich auf der neuen Website www.rebepower.de vormerken lassen – dort gibt es auch das neue Logo der Genossenschaft: eine stilisierte Rebe, bunt wie die Energiezukunft, die hier wachsen soll.