Mit Gewichten verstärkt: die neue Absperrung am Remstalradweg nahe der Vogelmühle. Foto: Dirk Herrmann

Bisher ignorieren viele Radler die Sperrung zwischen der Vogelmühle und Remseck. Deshalb greift Waiblingen jetzt schärfer durch.

Der Frühling ist da, die Sonne scheint zumindest zeitweise, der Regen lässt bis Anfang der kommenden Woche auf sich warten. Beste Gelegenheit also, sich auf den Drahtesel zu schwingen, in die Pedale zu treten und die wunderbar ausgebauten Rems-Murr-Radwege entlang der Flusstäler oder auf den Höhen des Schurwalds oder Schwäbischen Waldes zu nutzen.

 

Ausgebremst werden Pedaleure derzeit allerdings ausgerechnet auf einer der interessantesten und schönsten Strecken, nämlich auf dem Remstalradweg zwischen Waiblingen und Remseck. Denn dieser Abschnitt ist in wichtigen Bereichen schon seit Monaten gesperrt. Und dieser für Radelnde ärgerliche Zustand wird auch weiterhin anhalten – mit sogar verschärften Bedingungen.

Die Absperrung interessiert etliche Radler nicht

Denn damit Radler nicht auch weiterhin, wie derzeit öfter zu beobachten, die Absperrung ganz simpel ignorieren, hat die Stadt Waiblingen nun eine feste Absicherung anbringen lassen. Konkret soll auf diese Weise der Remstalradweg (und auch der Fußweg) von der Vogelmühle im Tal zwischen Hegnach und Hohenacker bis zur Markungsgrenze Remseck abgeriegelt werden.

Zur Begründung verweist die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Waiblinger Rathaus auf das starke Hochwasser im Juni 2024. Daraus resultierten diverse Aus- und Unterspülungen des Uferbereichs und des Radweges an der Rems. Aus diesem Grund ist der genannte Bereich seit dem vergangenen Frühsommer mit einer mobilen Abschrankung und Beschilderung gesperrt.

Die Erkenntnis der städtischen Beobachter: „Diese Absperrung wird leider oft ignoriert und der Weg wird trotzdem begangen oder mit dem Fahrrad befahren.“ Das zusätzliche Problem: „Durch das weitere Aus- und Unterspülen des Uferbereiches und des Radweges ist die Gefahr vom Weg aus nicht direkt ersichtlich, aber weiterhin sehr hoch.“

Statt nach links der Rems entlang, geht es für Radler derzeit per Umleitung geradeaus den steilen Berg hoch. Foto: Dirk Herrmann

Hinzu komme die Gefahr durch die Baumbestände entlang des Hangs. „Die dort stehenden Eschen sind durch das Eschentriebsterben teils massiv geschädigt und nicht mehr bruch- und standsicher.“

Somit bleibt für die Stadt offenkundig nur eine Lösung: Das Waiblinger Rathaus hat „aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht und zum Schutz der Passanten“ den gefährdeten Bereich zwischen der an der Hegnacher Straße in Hohenacker gelegenen Vogelmühle, die auch Remsmühle genannt wird, und der Grenze nach Remseck für den öffentlichen Durchgangsverkehr durch eine feste Absperrung gesichert.

An der Absperrung kommt man locker vorbei

So richtig erfolgreich scheint dies allerdings auch nicht zu sein. Denn auch an den neuen Absperrungen kommt man seitlich vorbei. Und am frühen Abend bei einem Vorort-Besuch unserer Redaktion kommen einem zwei schnittige Rennradler von Neckarrems her entgegen. Und wenige Minuten später ist es ein jugendliches Duo, das nach circa zehnsekündigem Zögern dann doch links an der Absperrung vorbeifährt in Richtung Norden gen Remseck.