Anna Koulberg ist eine der neuen Mittelblockerinnen von Allianz MTV Stuttgart, die auch im Angriff große Qualitäten hat. Foto: Baumann

Beim Hummel-Cup vor eigenem Publikum unterliegen die Stuttgarter Bundesliga-Volleyballerinnen dem Triple-Sieger aus der Schweiz – sie wissen nun, dass es noch viel zu tun gibt.

Wer als Volleyball-Bundesligist am Ende einer guten Vorbereitungsphase ein letztes Turnier vor eigenem Publikum spielt, der will dieses auch gewinnen. Das hat Allianz MTV Stuttgart nicht geschafft. Im Finale des Hummel-Cups gab es in der Scharrena eine 1:3-Niederlage gegen Viteos NUC aus Neuchatel in der Schweiz, nach der Trainer Konstantin Bitter alles andere als zufrieden war. Der Trainer der Stuttgarter Volleyballerinnen sagte aber auch: „Es ist eine gute Standortbestimmung gewesen – wir haben gesehen, dass wir noch sehr viel arbeiten müssen.“

 

Begonnen hatte das Turnier am Freitag mit einem Spiel ohne Publikum. Allianz MTV Stuttgart bezwang VC Kanti Schaffhausen aus der Schweiz sicher mit 3:0. Das Finale am Samstag war dann der erste Auftritt der Stuttgarterinnen vor den eigenen Fans seit dem Aus im Play-off-Halbfinale im April gegen den Dresdner SC – und Konstantin Bitter änderte seine Startaufstellung komplett. „So ein Turnier bietet einem die Gelegenheit, sehr viel auszuprobieren. Es gibt bei uns noch keine Stammformation, sondern einen großen Wettbewerb im Training und 15 Spielerinnen, die alle auf dem Feld stehen können“, erklärte der MTV-Coach, „wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist.“ Dies unterstrich der Spielverlauf.

Trainer Konstantin Bitter erwartet wieder einen Dreikampf

In den ersten beiden Sätzen, die knapp verloren gingen, kämpften sich die Gastgeberinnen nach Rückständen zurück, nutzten dann aber das Momentum nicht. Den dritten Durchgang gewannen sie deutlich, den vierten Satz entschied aber der starke Triple-Sieger aus der Schweiz, der volles Risiko ging, für sich.

Auch auf ihre Durchschlagskraft kommt es an: Pauline Martin, Diagonalangreiferin von Allianz MTV Stuttgart. Foto: Baumann

„Mit einer überragenden Angreiferin wie Krystal Rivers hätten wir das Finale gewonnen. Dass wir eine solche Spielerin nicht mehr haben, müssen wir jetzt als Team ausgleichen, da ist die Mannschaft gefordert“, sagte Bitter, für dessen Team die Bundesliga-Saison am nächsten Samstag in Hamburg beginnt. „Wir haben uns in der Vorbereitung stark verbessert, ein weiterer Sieg wäre vielleicht sogar trügerisch gewesen. Wir wissen jetzt, dass bei uns noch lange nicht alles perfekt läuft – es war gut, diese Erkenntnis gewonnen zu haben.“

Parallel zum Finaltag in der Scharrena wurde der Supercup ausgespielt, Pokalsieger Dresdner SC bezwang in eigener Halle den Meister SSC Palmberg Schwerin 3:1. Konstantin Bitter hatte keine Möglichkeit, das Duell intensiver zu verfolgen, prognostizierte aber einen erneuten Dreikampf der Teams aus Schwerin, Dresden und Stuttgart. „Wir wissen jetzt, wo wir stehen“, meinte der MTV-Coach, „derzeit sind unsere beiden Konkurrenten minimal weiter als wir. Ich erwarte, dass am Ende der Saison dieses Trio in der Bundesliga oben steht. In den Play-offs wird es darauf ankommen, wer sich bis dahin am besten entwickelt hat.“