Volkskrankheit Kopfschmerzen: Bis zu 90 Prozent der Bevölkerung haben mindestens einmal im Leben schon Kopfschmerzen gehabt. Regelmäßig betroffen ist laut einer neuen Studie jeder vierte jüngere Bundesbürger.
Jeder vierte jüngere Bundesbürger leidet einer Umfrage zufolge regelmäßig unter Kopfschmerzen. 20 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen zwischen 14 und 34 Jahren gaben in einer am Mittwoch (21. Februar) in Villingen-Schwenningen veröffentlichten Erhebung der vivida bkk und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ an, oft oder sogar sehr oft von Kopfschmerzen geplagt zu sein. Ein Drittel der Befragten leidet ab und zu darunter.
Das sind Auslöser von Kopfschmerzen
- Während Frauen Stress (72 Prozent) und Schlafmangel (57 Prozent) als häufigste Auslöser ihrer Beschwerden nennen, steht bei Männern Schlafmangel (49 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von Stress (45 Prozent) und Wetterumschwüngen beziehungsweise Hitze (40 Prozent).
- Männer geben zudem auch häufig Alkohol als Ursache an (24 Prozent). Frauen führen Kopfschmerzen nur zu sieben Prozent auf Alkohol zurück. Befragt wurden 1071 Menschen zwischen 14 und 34 Jahren.
Diese Arten von Kopfschmerzen gibt es
Grundsätzlich lassen sich diese Arten von Kopfschmerzen unterscheiden:
- Spannungskopfschmerzen
- Migräne
- Cluster-Kopfschmerzen
- Sinus-Kopfschmerzen
- Dauerkopfschmerzen durch zu viele Schmerzmittel.
Spannungskopfschmerzen
Patienten, denen der Kopf wehtut, haben am häufigsten Spannungskopfschmerzen. Die Hälfte aller Kopfschmerz-Gepeinigten, so schätzen Ärzte, leidet unter dieser Form von Kopfweh. Meist treten Spannungskopfschmerzen beidseitig auf, sind dumpf und drückend. Sie werden ausgelöst, weil sich die Muskulatur am Kopf verspannt. Stress oder Fehlhaltungen können eine Ursache sein.
Migräne
Während Spannungskopfschmerzen beidseitig auftreten, schmerzt Migräne fast immer nur auf einer Seite des Kopfes. Dort kann es hämmern, pochend, stechen. Häufig gehen Migräne-Attacken mit Übelkeit einher. Oft können Migräne-Patienten während einer Episode Geräusche und helles Licht kaum ertragen. Bei vielen Migräne-Geplagten sind es bestimmte Faktoren, die eine Attacke auslösen – Mediziner sprechen von sogenannten Triggern.
Clusterkopfschmerzen
Vom Clusterkopfschmerz ist unter 1000 Menschen nur ungefähr einer betroffen, schätzen Mediziner. Betroffene beschreiben die peinigenden Schmerzen häufig, als würde einem ein Messer durchs Auge in den Kopf gestoßen.
Clusterkopfschmerzen heißen so, weil sie gehäuft auftreten. Betroffene haben oft Monate oder Jahre Ruhe, bis der Schmerz plötzlich zurückkehrt – dann allerdings mit bis zu acht Attacken pro Tag, und das über Wochen oder gar Monate.
Die Schmerzen treten meist einseitig auf. Oft sind die Attacken so heftig, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, ihrem Alltag nachzugehen. Clusterkopfschmerzen treten besonders oft nachts auf und werden durch die Fehlfunktion eines Gesichtsnervs ausgelöst, wie die Medizin inzwischen herausgefunden hat.
Sinus-Kopfschmerzen
Kopfschmerzen können auch Folge einer Krankheit wie Erkältung und Bluthochdruck oder einer Verletzung etwa am Kopf oder einem Halswirbel sein. Dann spricht man von sekundären Kopfschmerzen.
Vor allem in der kalten Jahreszeit treten sie mitunter als Folge einer verschnupften Nase auf, die zu einer Entzündung der Nebenhöhlen führt. Die Schmerzen strahlen dann meist in Nase und Nebenhöhlen aus. Davon betroffen sein können auch der Oberkiefer und die Zähne. Folgen sind mitunter Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
Dauerkopfschmerzen durch zu viele Schmerzmittel
Schmerzmittel versprechen schnelle Linderung, wenn der Kopf pocht. Doch Vorsicht ist geboten: Denn die Medikamente können Kopfschmerzen auch selbst auslösen, warnen Mediziner und Apotheker. Nur weil man sie ohne Rezept bekommt, heißt das nicht, dass Schmerzmittel harmlos sind.
Von Schmerzmitteln ausgelöste Dauerkopfschmerzen fühlen sich oft dumpf und drückend an. Wer vermutet, dass zu viel Schmerzmittel der Auslöser für sein andauerndes Kopfweh sein könnte, sollte mindestens 14 Tage ganz auf solche Medikamente verzichten.
Ärzte raten, Schmerzmittel nicht länger als drei Tage am Stück und maximal zehn Tage im Monat einzunehmen.