Ramon Hendriks kommt zum VfB. Foto: IMAGO/ANP/IMAGO/Vitesse Arnhem v Almere City FC

Der VfB Stuttgart steht vor der Verpflichtung eines niederländischen Abwehrspielers. Doch der Youngster soll die Anton-Lücke nicht füllen.

„Jung und erfahren gibt es im Fußball nicht“ – mit diesem Spruch (der noch einen Fortsatz hat, auf den wir an dieser Stelle verzichten) war der ehemalige VfB-Keeper Sven Ulreich 2011 für den Fußballerspruch des Jahres nominiert. 13 Jahre später haben sich die Zeiten geändert. Junge und erfahrene Spieler gibt es mittlerweile durchaus – Neuzugang Fabian Rieder ist hier ein gutes Beispiel.

 

Denn durch die gute Ausbildung kommen die Athleten immer früher im Profifußball an und können gegebenenfalls schon mit Anfang 20 auf jede Menge Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene verweisen. Wie etwa Rieder. Was diese Spieler zusätzlich noch mitbringen: Erfolgshunger und Steigerungspotenzial, dazu ein erschwinglicher Unterhalt im Vergleich zu so manch routiniertem Akteur, der schon einen richtig großen Namen hat.

Dieses Paket macht Spieler dieser Kategorie für den VfB so attraktiv. Ramon Hendriks gehört ihr an. Der Abwehrspieler (22) von Feyernoord Rotterdam soll zum VfB kommen, ein Angebot der Schwaben liegt nach Informationen unserer Redaktion bereits beim niederländischen Meister auf dem Tisch. Der in Dordrecht geborene Linksfuß hat von der U 15 bis zur U 19 alle niederländischen Juniorennationalteams durchlaufen und schaffte letzte Saison seinen Durchbruch in der Eredivisie – allerdings nicht in Rotterdam, sondern bei Absteiger Vitesse Arnheim, in der letzten Sommervorbereitung noch Testspielgegner des VfB.

35 Saisoneinsätze, davon 31 über 90 Minuten, kompromissloses Zweikampfverhalten (sieben Gelbe Karten) und ein starkes Kopfballspiel an beiden Enden des Spielfeldes zeichnen den 1,89 m großen Blondschopf aus. Beim VfB sieht man in dem Innenverteidiger, der für eine recht überschaubare siebenstellige Summe zu haben ist, ein Projekt mit Perspektive, ähnlich wie vor der Saison auch Anthony Rouault und Leonidas Stergiou eingeschätzt wurden. Ergebnis bekannt. Der Franzose hat oft seinen Mann in der Bundesliga gestanden, war immer da, wenn er gebraucht wurde. Und Stergiou wurde beim VfB gar zum Nationalspieler.

So weit denkt man bei Hendriks zwar noch nicht – dennoch soll der Niederländer beim VfB Stuttgart in der zweiten Reihe die Chance bekommen, sich in Ruhe an die Bundesliga anzupassen, um dann die nächsten Schritte gehen zu können. Dafür spricht auch die ihm angebotene Vertragslaufzeit bis Juni 2028. Die Last, die Anton-Lücke umgehend füllen zu müssen, soll ihm jedoch nicht aufgebürdet werden. Hierfür ist man weiter auf der Suche nach einem Neuzugang, der das sofort zu leisten imstande ist. Diese Suche kann sich allerdings noch hinziehen, während man mit Hendriks nach Informationen unserer Redaktion bereits zum Trainingsauftakt am 4. Juli plant – denn Feyernoord hat das Angebot aus Stuttgart bereits angenommen.