Die Neuzugänge Tiago Tomas (oben links), Chema Andrés (oben rechts), Badredine Bouanani (unten links) und der VfB-Chefeinkäufer Fabian Wohlgemuth. Foto: Sascha Fromm

Frischer Wind im Team: Sieben Spieler sind neu beim VfB Stuttgart. Ein Blick auf die Zugänge für die Saison 2025/26.

Bilal El Khannous, Badredine Bouanani, Tiago Tomas, Lorenz Assignon, Lazar Jovanovic, Chema Andres und Noah Darvich sollen für frischen Wind im Kader des VfB Stuttgart sorgen. Die Neuen im Kurzportrait:

 

Bilal El Khannous: Der Ballkünstler

Mit dem Abgang von Enzo Millot war klar: Im Stuttgarter Mittelfeld fehlt ein Taktgeber. Also schlug der VfB groß zu – und schnappte sich Bilal El Khannous von Leicester City. Der 21-jährige Marokkaner kommt zunächst per Leihe, verbunden mit einer Kaufpflicht von rund 25 Millionen Euro. Sein Transfer zeigt, wohin die Reise gehen soll. El Khannous ist einer, der den Ball fordert, Lösungen findet, Lücken reißt. Mit seiner Technik und Übersicht kann er Spiele lenken – und hat das Potenzial, zum Herzstück im VfB-Spiel zu werden.

Badredine Bouanani: Der Unruhestifter

In Bouanani hat der VfB Stuttgart einen Offensivmann geholt, der vor allem über Technik und Kreativität kommt. Der 20-jährige Algerier wechselte von OGC Nizza und soll dem Flügelspiel mehr Unberechenbarkeit verleihen. Bouanani ist dribbelstark, wendig und kann im Eins-gegen-Eins den Unterschied machen. „Wir haben heute auch gesehen, dass wir nicht diese offensive Power einwechseln konnten, wie in der vergangenen Zeit“, erklärte Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt nach dem knappen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am zweiten Spieltag. Bouanani könnte genau dieser Joker sein, der in engen Partien für frische Impulse sorgt.

Tiago Tomas: Der Rückkehrer

Von 2021 bis 2023 spielte Tiago Tomas schon einmal beim VfB, damals auf Leihbasis von Sporting Lissabon. Nach zwei Jahren in Wolfsburg kehrte er nun für 15 Millionen Euro zurück. Der 23-Jährige hat in Stuttgart schnell wieder Spuren hinterlassen: Gegen Union Berlin erzielte er ein sehenswertes Tor, gegen Borussia Mönchengladbach stand er in der Startelf.

Mit Tempo, Einsatz und Flexibilität passt er ins System von Sebastian Hoeneß – ob auf dem Flügel oder im Zentrum.

Lorenz Assignon: Der Herausforderer

Zwölf Millionen Euro investierten die Cannstatter in Lorenz Assignon von Stade Rennes – so viel gab es für einen Rechtsverteidiger in Stuttgart noch nie. Der 25-jährige Franzose bringt Tempo und Zweikampfstärke mit, doch vorerst muss er sich hinten anstellen. Josha Vagnoman, gerade erst bis 2028 verlängert, hat auf der rechten Abwehrseite aktuell die Nase vorn. Assignon bleibt damit die Rolle des Mitstreiters, der mit seinen Qualitäten Druck auf den Konkurrenten ausüben soll.

Lazar Jovanovic: Der Gewinner der Vorbereitung

Für fünf Millionen Euro wechselte Lazar Jovanovic im Sommer von Roter Stern Belgrad zum VfB Stuttgart. Der serbische U21-Nationalspieler ist vor allem auf den offensiven Flügeln zuhause, wo er mit Tempo, Mut im Dribbling und starker Technik überzeugt.

In der Vorbereitung wusste Jovanovic mit mehreren Toren überzeugen und durfte in beiden Bundesliga-Partien als Joker ran. Einen festen Platz kann der 18-Jährige in seiner Debüt-Saison zwar nicht automatisch beanspruchen, doch dank der Dreifachbelastung sind (Kurz-)Einsätze realistisch.

Chema Andrés: Stammspieler-Potenzial?

Gerade einmal 53 Minuten stand Chema Andrés in dieser Saison bislang auf dem Platz – und trotzdem hat der 20-jährige Spanier schon zwei Torbeteiligungen gesammelt. Für einen Sechser, der eigentlich über Ruhe und Passsicherheit kommt und nicht über Torgefahr, ist das bemerkenswert. Besonders sein Kopfball zum Sieg gegen Borussia Mönchengladbach bleibt hängen. Mit seiner Ruhe und Übersicht zeigt der 1,90 Meter-Mann, dass er in kürzester Zeit Wirkung entfalten kann. Kapitän Atakan Karazor äußerte sich offen über seinen drei Millionen Euro teuren Herausforderer: „Angelo (Stiller) und ich freuen uns, wenn wir da auf unserer Position jemanden haben, der uns als Back-Up und als Konkurrenz dient.“

Noah Darvich: Der Perspektivspieler

Für rund eine Million Euro wechselte Noah Darvich von Barca Atletic nach Stuttgart. Der 18-Jährige galt früh als Ausnahmetalent, gewann 2023 die Fritz-Walter-Medaille in Silber – doch beim FC Barcelona stagnierte seine Entwicklung.

In La Masia wurde er zwar hervorragend ausgebildet, den Sprung in die erste Mannschaft schaffte er aber nicht. Beim VfB sitzt der Kapitän der deutschen U19-Nationalmannschaft bislang nur auf der Bank. Er soll nun in Stuttgart den nächsten Schritt machen.