Umkämpftes Unentschieden: Stuttgarts Maximilian Mittelstädt (rechts) im Zweikampf mit Angelo Preciado von Sparta Prag. Foto: Pressefoto Baumann/Volker Müller

Die Chancen des VfB auf die K.o.-Runde sind durch das Remis gegen Sparta Prag nicht gerade gestiegen, aber nach wie vor intakt. Ein Blick auf die Tabellenkonstellation und die Punkte, die es voraussichtlich für den wichtigen 24. Platz braucht.

Es war ein erster kleiner Dämpfer für den VfB Stuttgart in der Champions League: Im Heimspiel gegen Sparta Prag kam der Bundesligist nicht über ein 1:1 hinaus, was auch beim Cheftrainer etwas auf die Stimmung drückte. „Über das Ergebnis sind wir enttäuscht“, sagte Sebastian Hoeneß „wir haben uns mehr erhofft.“ Auch, um die Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde zu erhöhen. Die sind durch das Unentschieden zwar nicht gerade gestiegen, aber nach wie vor intakt. Ein Blick auf die Konstellation.

Wer kommt weiter?

Insgesamt 24 Mannschaften. In der Hauptrunde hat jedes Team acht Spiele gegen acht verschiedene Kontrahenten, danach wird unter allen 36 Teilnehmern eine große Tabelle gebildet. Die Teams auf den Plätzen 1 bis 8 stehen direkt im Achtelfinale, jene auf den Plätzen 9 bis 24 ermitteln in zwischengeschalteten Play-offs die anderen acht Achtelfinalisten. Platz 25 und schlechter bedeutet das sichere Aus und auch keinen Abstieg mehr in die Europa League.

Warum sind Punktverluste im neuen Modus eher zu korrigieren?

Aus zwei Gründen. Zum einen gibt es im neuen Modus mehr Spiele und damit mehr Chancen auf Punkte: Während in der Vorsaison im Modus der Vierergruppen mit Hin- und Rückspiel jedes Team sechs Vorrunden-Partien bestritt, sind es nun acht. Zum anderen kommen prozentual mehr Mannschaften weiter: In den Vierergruppen waren es die Hälfte der Teams (zwei von vier), nun sind es zwei Drittel (24 von 36). Was zur letztlich entscheidenden Frage führt: Wie viele Zähler braucht es im neuen Modus, um mindestens den entscheidenden 24. Platz zu erreichen?

Wie viele Punkte sind zum Weiterkommen nötig?

Genau kann das natürlich noch niemand sagen, die Größenordnung lässt sich aber schon bestimmen und eingrenzen. Hier hilft ein Quervergleich mit der Bundesliga. Um dort nicht im letzten Tabellendrittel zu landen (das in der Königsklasse das Aus bedeutet), ist Platz 12 notwendig. Hierfür wiederum brauchte in den vergangenen zehn Saisons durchschnittlich 40 Punkte – also 1,2 pro Spiel. Überträgt man diese Quote auf die Hauptrunde der Champions League, wären neun bis zehn Punkte für das Erreichen von Platz 24 und damit für das Weiterkommen nötig.

Für den VfB heißt das: Drei Siege aus den verbleibenden sechs Partien sollten reichen, um in die K.o.-Phase einzuziehen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, die verbleibenden Gegner haben es in sich. Es warten noch schwierige Aufgaben bei Juventus Turin sowie vor heimischem Publikum gegen den amtierenden Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo sowie das französische Starensemble Paris Saint-Germain.

Die drei weiteren Gegner Roter Stern Belgrad, Young Boys Bern und Slovan Bratislava sind auf dem Papier aber nicht stärker besetzt als der VfB – und haben am Dienstag in der Königsklasse allesamt hohe Niederlagen kassiert. Wenn auch gegen die Spitzenteams FC Barcelona, Inter Mailand, Manchester City.

Im Rennen um die Plätze für die K.o.-Runde ist der VfB damit ohne Frage weiterhin. Und vielleicht bewahrheitet sich ja, was Flügelstürmer Jamie Leweling nach dem Remis gegen Prag hervor stellte: „Ein Punkt ist in Ordnung und kann noch wichtig werden.“