Der VfB Stuttgart muss am Abend in Belgrad auf den Support seiner organisierten Fans verzichten. Die Ultras, die mit einer Kolonne von zehn Bussen Richtung Belgrad unterwegs waren, drehen an der serbischen Grenze um. Das sind die Hintergründe.
Das Champions-League-Spiel des VfB Stuttgart gegen Roter Stern Belgrad am Abend wird ohne VfB-Ultras stattfinden. Die organisierte Szene der Stuttgarter hat sich nach Polizei-Kontrollen an der serbischen Grenze dazu entschlossen, geschlossen umzukehren und den Heimweg nach Stuttgart anzutreten.
Bereits seit dem späten Dienstagnachmittag war eine Kolonne von zehn Bussen mit der organisierten Szene der Schwaben unterwegs nach Serbien, ab der slowenischen Grenze und durch ganz Kroatien hindurch fuhren die Busse mit Polizeibegleitung. Alles blieb ruhig, die Anreise verlief planmäßig. Bis zur serbischen Grenze. Dort gab es intensivste Kontrollen, die sich über Stunden hinzogen.
Szene berichtet von Nacktkontrollen
Diese waren zwar im Vorfeld angekündigt und zu erwarten, fielen jedoch nach Informationen unserer Redaktion derart unverhältnismäßig aus und überschritten gewisse Grenzen, so dass man sich nach längerer Beratung dazu entschloss, die Anreise abzubrechen. Das bestätigte auch die Stuttgarter Fanbetreuung unserer Redaktion, die an der Grenze ebenfalls vor Ort war.
Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Schreiben der Szene um die Gruppen Commando Cannstatt, Schwabensturm 02, Schwaben Kompanie, Crew 36 und Südbande berichtet von Nacktkontrollen, die teilweise unter Gewalteinfluss stattgefunden haben sollen. Informationen, die unserer Redaktion vorliegen, bestätigen dies.
Damit werden dem VfB am Abend im Stadion Rajko Mitic rund 500 Fans fehlen. Quasi der komplette harte Kern der Anhängerschaft. Insgesamt hat der VfB Stuttgart rund 2400 Tickets für das Spiel zugeteilt bekommen und dieses Kontingent auch komplett ausgeschöpft.