VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß erwartet von seinen Spielern gegen den FC St. Pauli eine deutliche Leistungssteigerung. Foto: Pressefoto Baumann/H. Britsch

Vor dem Heimspiel gegen den formstarken FC St. Pauli wächst beim VfB der Druck – auf den Trainer Sebastian Hoeneß, aber vor allem auf seine Spieler.

Nach nur drei Punkten aus drei Bundesligaspielen wächst die Anspannung in den Reihen des VfB. „Wir haben uns viel Zeit genommen, um den Finger in die Wunde zu legen“, sagt der Stuttgarter Cheftrainer Sebastian Hoeneß mit Blick auf die erneut dürftige Leistung seines Teams im Landesduell beim SC Freiburg (1:3), wo der Pokalsieger vieles schuldig blieb. Vor dem Heimspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli, der mit sieben Punkten als aktueller Tabellen-Vierter deutlich besser aus den Startlöchern gekommen ist, erwartet Hoeneß nun eine positive Reaktion seiner Mannschaft.

 

Denn zu vieles haben die VfB-Profis nicht nur nach Auffassung des Chefcoaches zuletzt vermissen lassen. Da waren etwa die Laufleistung („Da hat Freiburg deutlich mehr investiert“) oder das Spiel nach vorne, wo vieles nur Stückwerk blieb. Aber auch die Mängel in der Kreativzentrale, in der sowohl Angelo Stiller wie auch der Kapitän Atakan Karazor deutlich unter Form spielten, sind dem Stuttgarter Coach nicht verborgen geblieben.

„Ich möchte beim Blick auf das Personal nicht ins Detail gehen. Aber eines ist klar: Nach so einem Auftritt werden von uns im Trainerteam die Steine noch ein bisschen mehr umgedreht als sonst“, sagt Hoeneß, der mit Blick auf die schwachen Leistungen seines Teams angefressen ist. „Diese Enttäuschung trifft aber sicher nicht nur auf mich zu“, ergänzt der 43-Jährige.

Um auch Fans, Sponsoren oder Medien wieder positiver zu stimmen und einen Fehlstart in die noch junge Saison mit einer weiteren Niederlage am vierten Spieltag gegen die Hanseaten zu vermeiden, hat Hoeneß neben der Arbeit auf dem Trainingsplatz auch das Gespräch mit den Spielern gesucht. „Da wurde es auch mal lauter – aber bestimmt nicht nur“, sagt der Trainer.

So hat Hoeneß seinen Spielern unter anderem deutlich gemacht, „dass wir eine andere Erwartungshaltung haben“. Dies umfasse neben den Ergebnissen auch die Art des Auftritts der Spieler, die Hoeneß zuletzt gar nicht gefallen hat. Wenn man so will, lodert beim VfB so früh in der Saison bereits ein kleines Feuer unter dem Dach, das sich tunlichst nicht zu einem Flächenbrand ausweiten soll.

„Es geht beim VfB immer auch darum, Dinge zu entwickeln“, sagt der Trainer etwa mit Blick auf die beiden ganz spät zum Kader dazu gestoßenen Offensivspieler Badredine Bouanani und Bilal El Khannouss, die er nun quasi im laufenden Betrieb einbauen muss. „Dazu braucht es Zeit. Und die hast du nur, wenn die Ergebnisse stimmen.“

Um wieder in die Spur zu kommen, wird es in der Stuttgarter Startelf mit Blick auf das Pauli-Spiel auch personelle Veränderungen geben. Möglich wäre ein Startelfdebüt des jungen Spaniers Chema, um im defensiven Mittelfeld dem Aufbauspiel frische Impulse zu geben; dazu Wechsel in der Offensive, wo Tiago Tomas ein Kandidat für die Anfangsformation ist. In der Viererkette, hier dürfte Lorenz Assignon rechts Josha Vagnoman ersetzen, ist Ameen Al-Dakhil laut Hoeneß „einen Schritt weiter“ – und damit ein Kandidat für die Bank, während Luca Jacquez nach seinem Nasenbeinbruch noch nicht einsatzbereit ist.