Waldemar Anton und Serhou Guirassy (re.) feiern die Vizemeisterschaft mit den Fans in der Cannstatter Kurve. Foto: Baumann/Volker Müller

Das Kommunikationsdesaster rund um seinen Wechsel zu Borussia Dortmund wird Anton verkraften, schließlich steigert sich sein Gehalt enorm. Das Zeichen, das der Kapitän gibt, wiegt aus Sicht unseres Autors Jochen Klingovsky schwerer: Der VfB kann den Ausverkauf seiner Stars nicht stoppen.

Ein paar nett gemeinte Hinweise an alle Fußballprofis, die bei ihrem Club einen neuen Vertrag abschließen wollen, der sie dank einer vergleichsweise niedrigen Ausstiegsklausel für finanzkräftige Konkurrenten nur noch attraktiver macht – und die folglich einen Wechsel nicht gänzlich ausschließen können: Vermeidet bei der Unterschrift allzu gefühlsduselige Begründungen („Ich spüre jeden Tag das Vertrauen des VfB. Wir sind auf einer Wellenlänge, ich fühle mich wohl und bin sehr glücklich über die Vertragsverlängerung. Ich freue mich auf die weiteren Jahre im Trikot mit dem Brustring“). Gebt auch danach in Interviews besser keine Treuebekenntnisse ab („Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder einem Verein wohlfühle? Noch dazu, seit ich Kinder habe. Ich spüre keine Rastlosigkeit“). Sprecht lieber nicht über eure Einstellung zu materiellen Verlockungen („In Hannover und in Stuttgart hatte ich Leute um mich herum, die ich sehr mochte. Ich habe Vertrauen und Ehrlichkeit gespürt. Das war mir immer wichtiger als Statussymbole oder Geld“). Und wenn dann doch alles anders kommt, sperrt wenigstens nicht die Kommentarfunktion auf euren Accounts in den sozialen Medien. Ansonsten? Ist ziemlich viel ziemlich mies gelaufen.