Schlechte Nachricht für alle Vegetarier: Viele Weinsorten werden mithilfe tierischer Stoffe hergestellt. Foto: dpa

Als Vegetarier muss man oft ganz genau hinschauen, denn in vielen Produkten verstecken sich ungewollte Zutaten. Wir haben elf Produkte gefunden, in denen Sie wohl keine tierischen Inhaltsstoffe vermutet hätten.

Stuttgart - Viele Menschen ernähren sich heutzutage bewusst vegetarisch, mehr und mehr sogar vegan. Einige Produkte machen Vegetarierinnen und Vegetariern allerdings unter Umständen einen Strich durch die Rechnung, denn sie enthalten versteckte Inhaltsstoffe mit tierischem Ursprung. Wir zeigen Ihnen elf Dinge, von denen sie nicht gedachte hätten, dass sie tierische Stoffe enthalten.

1. Parmesan

Traditionell wird für die Herstellung von Käse Lab benutzt. Dieses Gemisch an Enzymen wurde ursprünglich aus Mägen junger Kälber gewonnen. Heutzutage werden viele Käsesorten allerdings mittels synthetischen Labs hergestellt. Eine Ausnahme ist traditioneller Parmesan, auch „Parmigiano Reggiano“ genannt.

2. Kartoffelchips

Wer glaubt, dass Chips nur aus Kartoffeln, Öl und Gewürzen bestehen, der irrt. Auch hier müssen Vegetarier vorsichtig sein. Oft ist in den Knabbereien Milchzucker enthalten, was sie schon mal nicht-vegan macht. In einigen Sorten finden sich außerdem tierirische Bestandteile. Die Sorten „Chipsfrisch ungarisch“ und „Frit Sticks“ der Marke funny-frisch enthalten beispielsweise Wild. Das ergab eine Anfrage von Foodwatch.

3. Brezeln

Jetzt muss der vegetarische Schwabe ganz stark sein. Nicht immer ist das Laugengebäck für Vegetarier geeignet. Traditionell werden Brezeln, Laugenbrötchen und Co. nämlich mit Schweineschmalz gebacken. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Bäcker nachfragen.

4. Gummibärchen

Zwar gibt es mittlerweile genug vegetarische Alternativen, doch die Mehrzahl der Gummibärchen, zum Beispiel die allseits bekannten Goldbären von Haribo, enthalten tierische Gelatine. Nach Angaben des Süßigkeitenherstellers besteht die bei den Goldbären aus Schweineschwarten.

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5. Wein

Haben Sie sich auch schon über das „Vegan“-Etikett an vielen Weinflaschen gewundert? Tatsächlich ist das kein Marketinggag, denn viele Weinsorten sind nicht vegan, oder sogar nicht mal vegetarisch. Zur Klärung von Wein wird in einigen Fällen Gelatine verwendet oder die Schwimmblase von Fischen. Auch bei Balsamico-Essig ist dies oft der Fall.

6. Rote Naschereien

Viele rote Lebensmittel wie Marmelade, rote Getränke oder bestimmte Süßigkeiten sind nichts für Menschen, die sich vegetarisch ernähren. Unter anderem in den roten M&Ms ist der Farbstoff Karmin (E120) enthalten. Die strahlend rote Farbe wird aus weiblichen Schildläusen gewonnen.

7. Säfte

Auch hier heißt der Übeltäter erneut „Gelatine“. Das Eiweiß, das aus Schweinen oder Rindern, seltener auch aus Fischen hergestellt wird, filtert Trübstoffe aus manchen Säften heraus.

8. Bier

Ähnlich wie bei Wein kommt bei der Herstellung von Bier oft Gelatine oder Fischblase zum Einsatz. Die Fischblase fängt Hefepartikel ab und beugt so einer trüben Konsistenz vor. Beruhigt weitertrinken kann man als Vegetarier allerdings deutsches Bier. Denn laut dem deutschen Brauereibund sind die deutschen Biere alle vegan.

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9. Gebäck

Der Zusatzstoff L-Cystein (E920) wird aus Schweineborsten und Vogelfedern hergestellt. Beim Herstellen von Brot und Gebäck wird es gerne eingesetzt, um Mehle leichter knetbar zu machen. Wer also sicher gehen will, ein zu 100 Prozent vegetarisches Produkt zu kaufen, sollte die Zutatenliste genau studieren oder beim Bäcker nachfragen.

10. Weichspüler

So gut er riechen mag und so weich er auch die Wäsche macht – vegetarisch sind Weichspüler in viele Fällen nicht. Oft enthalten sie sogenannte kationische Tenside, die teilweise aus Schlachtabfällen hergestellt werden. Der Talg aus den tierischen Abfällen legt sich um die Wäschefasern und macht sie weich und geschmeidig.

11. Feigen

Ist man mit dem Vegetarisch-Sein wirklich diszipliniert, muss man auch die Finger von Essfeigen lassen. Die Früchte sind genau genommen nach innen gekehrte Blüten, von denen es eine männliche, wie eine weibliche Sorte gibt. Kriecht eine Feigenwespe in eine weibliche Blüte hinein, verliert sie ihre Flügel und ist in der Frucht gefangen. Das Tier stirbt und wird in der Feige verdaut.

Tierische Inhaltsstoffe müssen oft nicht auf Verpackung angegeben werden

Viele der genannten tierischen Produkte werden nur in der Herstellung der Lebensmittel benutzt und müssen deshalb nicht auf der Verpackung des Endprodukts angegeben werden. Informationen über solche versteckten Inhaltsstoffe können Anbieter wie Peta, Eat Smarter, Utopia.de oder die Verbraucherzentrale geben.