Ventilatoren bringen im Sommer eine willkommene Abkühlung. Doch wie viel Strom verbraucht ein Ventilator und wie viel kostet das am Ende? Ein Überblick.
Spätestens, wenn die Temperaturen draußen über 30 Grad klettern, holen viele ihn wieder aus dem Schrank: Den Ventilator. Im Büro, auf dem Balkon oder nachts beim Schlafen sorgt der Luftzug zumindest für ein wenig Abkühlung. Doch das kann sich natürlich auch auf der Stromrechnung bemerkbar machen.
Stromverbrauch des Ventilators hängt vom Modell ab
Prinzipiell verbraucht ein Ventilator natürlich weniger Strom als Großgeräte wie Kühlschrank und Waschmaschine – das sollte klar sein. Dennoch: Wer den Ventilator im Sommer den ganzen Tag laufen lässt, wird mit einem steigenden Stromverbrauch rechnen müssen. Wie hoch dieser Anstieg ausfällt, ist aber stark abhängig vom Modell.
Dabei gilt: Neuere Modelle verbrauchen weniger Strom als alte und kleine Modelle weniger als große. Dennoch können sich größere Ventilatoren lohnen, weil sie einen stärkeren Effekt haben und deswegen nicht so lange oder nicht auf Höchstleistung laufen müssen. Der Stromverbrauch des Ventilators ergibt sich aus seiner Leistung, die in Watt angegeben wird. Neue Ventilator-Modelle haben ungefähr folgende Watt-Zahlen:
- Tischventilator: 25-50 Watt
- Turmventilator: 40-60 Watt
- Deckenventilator: 45-80 Watt
- Standventilator: 50-75 Watt
- Bodenventilator: 80-120 Watt
Die genaue Wattzahl Ihres Ventilators finden Sie in der Produktbeschreibung bzw. in der Betriebsanleitung.
Alternativ können Sie auch ein sogenanntes Energiemessgerät verwenden. Dieses wird zwischen Ventilator und Steckdose geschaltet und zeigt den Stromverbrauch in Watt an. Moderne Geräte berechnen außerdem direkt die Kosten für den Betrieb.
Kosten des Stromverbrauchs des Ventilators berechnen
Mit der Wattzahl, also dem Stromverbrauch des Ventilators, können Sie nun die in etwa anfallenden Kosten berechnen: Formel: Watt-Zahl x Laufzeit in Stunden : 1.000 x 0,30 Euro = Stromkosten
30 Cent pro Kilowattstunde wurden hier als Beispielpreis genommen. Diesen Wert können Sie bei Bedarf anpassen. Die Stromkosten pro Kilowattstunde können Sie Ihrem Energielieferungsvertrag entnehmen.
So berechnen Sie den Stromverbrauch Ihres Ventilators. Grafik erstellt mit piktochart.
Beispiel: Sie lassen einen Turmventilator mit 45 Watt acht Stunden pro Tag laufen. Dann rechnen Sie 45 Watt mal 8 Stunden. Das ergibt einen Stromverbrauch von insgesamt 360 Watt pro Tag. Da der Strompreis aber nicht in Watt, sondern in Kilowattstunden berechnet wird, muss dieser Wert durch 1.000 geteilt werden. Das ergibt 0,36. Das wiederum multiplizieren Sie mit dem Strompreis von 0,30 Euro. Ergebnis: Der Ventilator kostet Sie pro Tag knapp 0,11 Euro.
Stromverbrauch des Ventilators senken: So geht’s
Falls Ihr Ventilator zu viel Strom verbraucht, beherzigen folgende Tipps zum Energiesparen:
- Ziehen Sie den Stecker des Ventilators, wenn Sie ihn nicht brauchen. So kann er im Stand-by-Modus keine versteckten Kosten verursachen.
- Nutzen Sie eine möglichst niedrige Stufe des Ventilators. So verbraucht er weniger Strom.
- Stellen Sie den Ventilator so auf, dass er die Luft gut verteilen kann, also mittig in den Raum oder an ein Fenster, wo sich die Luft durchmischen kann.
Mehr Tipps finden Sie hier: Ventilator richtig nutzen – 5 Tipps bei Hitze im Sommer
Stromverbrauch: Ventilator vs. mobile Klimaanlage
Ein Ventilator wälzt die Luft im Raum lediglich um und erzeugt durch die Luftbewegung einen kühlen Hauch. Eine Klimaanlage hingegen reguliert die Temperatur eines Raumes und schafft somit tatsächlich und längerfristig Abkühlung.
Doch wie sieht der Stromverbrauch einer mobilen Klimaanlage aus? Da das Gerät natürlich ganz anders arbeitet als ein Ventilator, hat es einen deutlich höheren Stromverbrauch. Eine mobile Klimaanlage hat meist mindestens 1000 Watt, also oft mehr als 10-mal so viel wie ein Ventilator. Setzen wir ebenfalls eine Betriebsdauer von 8 Stunden und einen Strompreis von 30 Cent voraus, ergibt dies Stromkosten von 2,40 Euro pro Tag. Selbst ein leistungsstarker Ventilator würde diese Werte nicht annähernd erreichen.
Hinzu kommt: Laut Umweltbundesamt kühlen mobile Klimageräte einen Raum weit weniger effektiv ab als fest installierte Klimaanlagen. Die entzogene Wärme wird mit einem Schlauch nach draußen befördert. Weil hierfür in der Regel kein Loch in der Wand vorhanden ist, sondern ein geöffnetes Fenster genutzt wird, ist der Kühleffekt sehr gering. Denn durch das Fenster gelangt weitere warme Luft ins Innere.
Lesen Sie hier weiter: Wohnung kühl halten ohne Klimaanlage – 14 Tipps